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UN-Weltwassertag 2018 „Nature for Water“

„Grün braucht blau“: Der diesjährige Weltwassertag steht unter dem Motto „Nature for Water“ und plädiert für eine stärkere Berücksichtigung naturnaher und ökologischer Lösungen zum Schutz der Ressource Wasser.

von | 22.03.18

Regenwasser. Natürlich bewirtschaften.

Die Vereinten Nationen lenken dabei das Augenmerk auf die Bedeutung natürlicher Ökosysteme, die eine Vielzahl von Aufgaben für die Sicherung unserer Wasservorkommen und Lebensräume übernehmen. Darunter zählen z. B. Wälder, Wiesen und Moore als wichtige Wasserspeicher sowie Auenlandschaften als Retentions- und Überflutungsräume für den Hochwasserschutz. Aus der Natur lernen – diese naturbasierten Lösungen sind Vorbild für unsere Städte und Ballungsräume, die bedingt durch den Klimawandel einen wassersensiblen Umgang dringend benötigen. Der Weltwassertag wurde 1992 anlässlich der Weltkonferenz „Umwelt und Entwicklung„ in Rio de Janeiro ins Leben gerufen und wird jährlich begangen.
Die Transformation der Wasserinfrastruktur steht bei vielen Städten und Kommunen ganz oben auf der Agenda. Starkregenereignisse und Überschwemmungen bringen die bestehenden Systeme an ihre Grenzen. Der Einsatz von naturbasierten Lösungen ist auch in unseren Städten und Ballungsräumen möglich. Aus der Natur lernen heißt; durch Verknüpfung der grünen und blauen Infrastruktur mit der dezentralen Regenwasserbewirtschaftung die Risiken des Klimawandels im urbanen Raum abzumildern und gleichzeitig die Lebensqualität zu verbessern.

Grün braucht Blau

Wo Regenwasser anfällt, sollte dieses lokal gespeichert, bewirtschaftet und genutzt werden. Mit der konsequenten Speicherung von Regenwasser in unterirdischen Zisternen – mittlerweile sind fast 2 Millionen Regenwasserspeicher bundesweit verbaut – steht eine natürliche Ressource zur vielfältigen Nutzung zur Verfügung. Dieses gespeicherte Niederschlagswasser eignet sich hervorragend zur Bewässerung von Grünflächen (Parks, Bäumen und Straßenbegleitgrün) sowie der Bauwerksbegrünung. Stadtgrün sorgt durch die Verdunstung für ein angenehmes Mikroklima, gerade in den Sommermonaten, und verhindert die Bildung von Hitzeinseln in den Innenstädten. Mit dem gespeicherten Regenwasser lässt sich auch in Trockenperioden die Versorgung und damit der Erhalt des wertvollen Stadtgrüns sicher stellen, ohne den Trinkwasserbedarf weiter zu erhöhen. Dies schützt die lokalen Grundwasservorkommen sowohl in Stadtnähe als auch im Umland. In vielen Fällen werden Grundwasservorkommen aus umliegenden Regionen „angezapft“, was mit negativen Auswirkungen auf die Ökosysteme der Liefergebiete verbunden ist.

Regenwasser hat Potential

Längst nicht alle Anwendungen in Gebäuden benötigen Trinkwasser. Neben den bereits gängigen Applikationen in Privathaushalten (Toilettenspülung, Waschmaschine) kann Regenwasser als Betriebswasser auch in öffentlichen Gebäuden oder in Industrie und Gewerbe eingesetzt werden. Weitergehende Wasserkonzepte schließen die Mehrfachnutzung und Kreislaufführung von Wasser mit ein. Wasserrecycling, durch Aufbereitung von Grauwasser aus Duschen und Badewannen für die Toilettenspülung, bietet gerade in Hotels, dem Geschoßwohnungsbau, Sportstätten und Studierendenwohnheime weitergehendes Potential zur Reduzierung des Wasserverbrauches.
Regenwassermanagement mit den Bausteinen der Regenwassernutzung, -versickerung und -verdunstung tragen als naturbasierte Lösungen wesentlich dazu bei, die Verfügbarkeit und nachhaltige Bewirtschaftung von Wasser, wie im Aktionsplan der Agenda 2030 der UN für nachhaltige Entwicklung unter Ziel 6 „Sauberes Wasser und Sanitärversorgung“ gefordert, sicherzustellen.
Quelle: www.fbr.de

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