Filter by Themen
Abwasserbehandlung
Analytik & Hygiene
Digitalisierung
Energie
Events
Nachhaltigkeit & Umweltschutz
Netze
Wasseraufbereitung
Wassergewinnung
Wasserstress
Water Solutions
Filter by Kategorien
Advertorial
Branche
Events
Forschung & Entwicklung
Leute
News
People
Products & Solutions
Produkte & Verfahren
Publications
Publikationen
Sonstiges
Trade & Industry
Filter by Veranstaltungsschlagworte
abwasser
ACHEMA
Automatisierung
Digitalisierung
Emerging Pollutants
Energie
FDBR
Hydrologie
kanalnetze
Krankheitserreger
MSR
Spurenstoffe
Talsperren
trinkwasser
Wasser
wasseraufbereitung
wasserbau
Wassernetze
Wasserversorgung
FS Logoi

Schweiz: Konsequenter Schutz des Grundwassers gefordert

Die Grundwasservorkommen in der Schweiz weisen zunehmend Verunreinigungen auf, die mehrheitlich aus der Landwirtschaft stammen. Zu diesem Schluss gelangt der Bericht der Nationalen Grundwasserbeobachtung NAQUA, den das Bundesamt für Umwelt (BAFU) am 15. August 2019 veröffentlicht hat. Das BFU fordert daher, dass das Grundwasser – die wichtigste Trinkwasserressource des Landes – konsequenter geschützt wird.

von | 21.08.19

In der Schweiz werden 80 % des Trinkwassers aus Grundwasser gewonnen. Dessen Zustand und seine Entwicklung werden im Rahmen der Nationalen Grundwasserbeobachtung NAQUA in Zusammenarbeit von Bund und Kantonen an rund 600 Messstellen landesweit erhoben. Am 15. August hat das BAFU die Ergebnisse der Messungen und Analysen der Jahre 2007 bis 2016 veröffentlicht.
Der vorliegende Bericht zeigt, dass vor allem Nitrat und Rückstände von Pflanzenschutzmitteln die Grundwasserqualität beeinträchtigen. Hauptquelle für die großflächige Belastung des Grundwassers mit diesen Stoffen ist die intensive Landwirtschaft. Entlang der Fließgewässer treten auch Mikroverunreinigungen im Grundwasser auf, die aus Industrie, Gewerbe und Haushalten stammen. Da sich das Grundwasser nur langsam erneuert, sind vorausschauende Maßnahmen zum Schutz und Erhalt der Grundwasserressourcen wichtig. Noch heute finden sich beispielsweise im Grundwasser Rückstände von Atrazin, einem Herbizid, das in der Schweiz schon seit über zehn Jahren verboten ist.

Grenzwert für Nitrat überschritten

Die größte Belastung des Grundwassers verursacht das Nitrat. Natürlicherweise wäre die Nitratkonzentration im Grundwasser im Bereich weniger Milligramm pro Liter (mg/L). Im Mittelland weisen jedoch 80 % der Messstellen eine Konzentration von mehr als 10 mg/L auf. An rund 15 % aller Messstellen wurden 2014 Konzentrationen von mehr als 25 mg/L nachgewiesen. 25 mg/L sind in der Gewässerschutzverordnung (GSchV) als Grenzwert (so genannte numerische Anforderung) festgelegt.
In Gebieten mit viel Ackerbau wurde dieser Wert an 40 %der Messstellen überschritten. An 2 % der Messstellen wurde auch der Höchstwert der Lebensmittelgesetzgebung für Trinkwasser von 40 mg/L nicht eingehalten. Die Nitrat-Konzentrationen sind ein wichtiger Indikator für die Auswirkungen der Landwirtschaft auf das Grundwasser. Hauptquellen für die hohen Nitratwerte sind Hof- oder Mineraldünger.

Rückstände von Pflanzenschutzmitteln weit verbreitet

An mehr als der Hälfte aller Messstellen treten Rückstände von Pflanzenschutzmitteln (PSM) im Grundwasser auf. Großflächig werden Pflanzenschutzmittel vor allem in der Landwirtschaft eingesetzt. PSM-Wirkstoffe überschritten 2014 den Grenzwert von 0,1 Mikrogramm (µg/L) an 2 % der Messstellen. Zudem wurden deren Abbauprodukte, sogenannte PSM-Metaboliten, verbreitet in erhöhten Konzentrationen nachgewiesen, vor allem im Mittelland (siehe Faktenblatt). An rund 20 % der Messstellen lagen die Konzentrationen von PSM-Metaboliten über 0,1 µg/L; für gewisse Metaboliten gilt dies ebenfalls als Grenzwert.

Halogenierte Kohlenwasserstoffe und Stoffe aus dem Abwasser

Überschreitungen der Grenzwerte nach GSchV werden auch für flüchtige halogenierte Kohlenwasserstoffe (FHKW) festgestellt. FHKW überschritten den Grenzwert 2014 an 4 % der Messstellen. Sie stammen aus Altlasten, wie z. B. ehemaligen Industriestandorten oder Deponien. Zudem treten Mikroverunreinigungen im Grundwasser auf, die aus dem Abwasser stammen und meist über Fließgewässer und teilweise über defekte Kanalisationen ins Grundwasser gelangen. Im Vergleich zu PSM-Rückständen wurden diese Stoffe jedoch insgesamt weniger häufig im Grundwasser nachgewiesen. Künstliche, langlebige Stoffe sollen im Grundwasser gemäß GSchV grundsätzlich nicht vorkommen.

Jetzt Newsletter abonnieren

Stoff für Ihr Wissen, jede Woche in Ihrem Postfach.

Hier anmelden

Geheimnisse des Toten Meeres entschlüsselt: Forscherteam deckt raschen Wasserspiegelrückgang auf
Geheimnisse des Toten Meeres entschlüsselt: Forscherteam deckt raschen Wasserspiegelrückgang auf

Ein internationales Forschungsteam um Prof. Dr. Julius Jara-Muñoz hat die Geschichte des Toten Meeres neu beleuchtet: Innerhalb von nur 2.000 Jahren sank der Wasserspiegel des prähistorischen Sees Lisan um 150 Meter – viel früher und schneller als gedacht. Mithilfe moderner Drohnentechnik und fossiler „Zeitkapseln“ konnten die Wissenschaftler wertvolle Einblicke in vergangene Klimaveränderungen gewinnen, die Parallelen zu heutigen Umweltproblemen ziehen.

mehr lesen
Study shows that extracting high-value products from wastewater is possible
Study shows that extracting high-value products from wastewater is possible

A group of Danish and Dutch researchers is on the way to revolutionizing what biomass from wastewater treatment plants can be used for. They show in a recently published scientific article how biopolymers from bacteria can be a sustainable alternative to oil-based products, and how phosphorus and other minerals can be harvested from wastewater.

mehr lesen
Weltweit erste ISO-Zertifizierung für wissenschaftliches Tauchen
Weltweit erste ISO-Zertifizierung für wissenschaftliches Tauchen

Das Scientific Diving Center der TU Bergakademie Freiberg erhält als erste Institution weltweit die ISO-Zertifizierung für wissenschaftliches Tauchen. Damit profitieren Studierende und Forschende von international anerkannten Standards in der Tauchausbildung – eine Schlüsselqualifikation für interdisziplinäre Forschung unter Wasser.

mehr lesen
EU-Kommunalabwasserrichtlinie (KARL) final verabschiedet
EU-Kommunalabwasserrichtlinie (KARL) final verabschiedet

Am 5. November 2024 hat der EU-Ministerrat die neue Kommunalabwasserrichtlinie (KARL) final beschlossen. Die Verbände der Wasserwirtschaft in Deutschland werten diesen Schritt als umweltökonomischen Meilenstein – dessen Umsetzung aber mit Investitionen in Milliardenhöhe verbunden sein wird.

mehr lesen
Printfrastructure innovation project shares successes
Printfrastructure innovation project shares successes

Leaders of the Water Industry Printfrastructure project, a pioneering project to develop 3D printed infrastructure and components for the water sector, will be sharing insights from five years of research on a Webinar late in November. The project, which concludes in early 2025, has been led by United Utilities (UK) in partnership with ChangeMaker3D, Manchester Metropolitan University’s PrintCity and Scottish Water.

mehr lesen

Passende Firmen zum Thema:

Hermann Sewerin GmbH

Thema: Netze

Technologien für die

Pipetronics GmbH & Co. KG

Branchen: Rohrleitungen
Thema: Netze

Niederlassung Rhein-Ruhr Produktbereich: Rohrinnendichtsysteme

Weber-Ingenieure GmbH

Branchen: Beratende Ingenieure
Themen: Abwasserbehandlung | Netze

Abwasserbehandlung, Baumanagement, Infrastruktur und Stadtentwässerung, Ingenieurbau, Konversion und Abfall, Technische Ausrüstung, Wasserbau,

Sie möchten die gwf Wasser + Abwasser testen

Bestellen Sie Ihr kostenloses Probeheft

Überzeugen Sie sich selbst: Gerne senden wir Ihnen die gwf Wasser + Abwasser kostenlos und unverbindlich zur Probe!

Finance Illustration 03