Die Wasser- und Abwasserbranche steht wie andere Versorger vor großen Chancen aber auch Herausforderungen durch die Digitalisierung. Die Dynamik der Veränderung erlaubt vielen Unternehmen der Wasserbranche nur, gezielt einige Facetten des digitalen Wandels aufzugreifen. Je nach Unternehmensgröße und verfügbaren Ressourcen bieten sich unterschiedliche Anpassungspfade an. Die Mülheimer Tagung – 2. Wasserökonomische Konferenz will Wasserver- und Abwasserentsorgern helfen, die richtigen Lösungen für die digitalen Herausforderungen zu finden.
Wissenschaft und Praxis
Dazu werden namhafte Vertreter aus Wissenschaft und Praxis des Wasser- und Abwasserfachs sowie Unternehmen aus dem europäischen Ausland aktuelle Lösungskonzepte vorstellen. Gemeinsame Veranstalter der in Mülheim stattfindenden Wasserökonomischen Konferenz sind die Hochschule HRW, das Wasserforschungsinstitut IWW und der Wasserversorger RWW.
Disruption und Potenziale
Die Digitalisierung verändert nicht nur unseren Alltag. Sie krempelt auch ganze Branchen um: Bestehende Geschäftsmodelle stürzen ein und neue entstehen. Dies gilt gleichermaßen für die Wasser- und Abwasserwirtschaft. Dazu stellen sich viele Fragen: Wo konkret sind Unternehmen der Wasserbranche von der Disruption betroffen? Welche Digitalisierungspotenziale bestehen auf den einzelnen Wertschöpfungsstufen? Was kann man von anderen Branchen lernen? Wie kann eine Innovationsstrategie für die Wasser- und Abwasserwirtschaft aussehen? Welche Investitionen in Big Data machen Sinn? Wie meistert ein Wasserver- oder Abwasserentsorger die organisatorischen Veränderungen? Und schließlich: Welche Folgen hat die Digitalisierung für die Beschäftigten in der Branche? Auf diese Fragen versucht die 2. Mülheimer Tagung – Wasserökonomische Konferenz in mehreren inhaltlichen Blöcken Antworten zu geben.
Digitaler Reifegrad
Zu Beginn wird zunächst aus den drei Perspektiven Wissenschaft, Praxis und International ein Überblick zum Stand der technologischen Veränderungen und wirtschaftlichen Folgen für die Wasser- und Abwasserwirtschaft gegeben. Diese Bestandsaufnahme für die Gesamtbranche ist dann Basis für die Betrachtung einzelner Unternehmen im digitalen Wandel. Dazu stellen mit der Emschergenossenschaft, dem RWW und den Stadtwerken Lingen drei sehr unterschiedliche Akteure ihre individuellen Lösungen vor. Zur Machbarkeit dieser generellen Ansätze wird auch die Sicht der maßgeblichen Verbände BDEW und VKU eingeholt. Auf die Umsetzungsbeispiele folgt im dritten Block ein intensiver Austausch zu den zukünftigen Treiberkräften der Wasser- und Abwasserwirtschaft. Dabei geht es um externe Anstöße wie die Liberalisierung in Großbritannien, aber auch interne Treiber, etwa den Mehrwert aus wachsenden Datenbeständen. Zudem wird mit dem digitalen Reifegradmodell ein Instrument für die Branche vorgestellt, das die verschiedenen Aktivitäten im Zusammenhang mit der Digitalisierung einzuordnen hilft. Schließlich werden im Rahmen einer Podiumsdiskussion die Folgen der Digitalisierung für die Arbeitswelt erörtert. Dabei geht es auch um erforderliche Anpassungen in den Führungsstrukturen und damit verbundene neue Rollen.
Blick über den Tellerrand
Die Veranstaltung richtet sich vor allem an Führungskräfte und Entscheider in der Wasser- und Abwasserwirtschaft, die die mit der Digitalisierung einhergehenden Veränderungen für ihr Unternehmen meistern wollen. Insbesondere aber macht der Blick über den nationalen Tellerrand nach Großbritannien und in die Niederlande die Konferenz auch für Wissenschaftler interessant. Veranstaltungsort der ganztägigen Konferenz am 1. März 2018 ist das Aquatorium der RWW in Mülheim an der Ruhr.
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