Die Studie [1] zeigt, dass in Südosteuropa noch mehr Wasserkraftprojekte als bisher bekannt von multilateralen Entwicklungsbanken [2] und von Geschäftsbanken finanziert wurden. Seit 2005 gewährten die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD), die Europäische Investitionsbank (EIB) und die Weltbankgruppe Kredite und Bankgarantien in Höhe von insgesamt 727 Millionen Euro für nicht weniger als 82 Wasserkraftwerke, darunter 37 Projekte in Schutzgebieten, wie Nationalparks und Natura-2000-Gebieten oder international anerkannten Biodiversitätszentren, wie den Important Bird Areas.
ENRD gilt als größter Financier mit 126 Mio. Euro
Die EBRD gilt als der größte Wasserkraft-Financier auf der Balkan-Halbinsel. Die Bank unterstützte insgesamt 61 Kraftwerke mit 126 Mio. Euro, davon 29 in Schutzgebieten oder Biodiversitäts-Hotspots. In den letzten Jahren agierte die Bank zurückhaltender, aber auch jetzt gibt es noch Pläne zur Finanzierung der Kraftwerke Babino Selo und Neretvica Cascade an den Flüssen Vrbas, beziehungsweise Neretvica; jeweils sehr artenreiche Regionen in Bosnien-Herzegowina.
Die Studie, die einen 2015 veröffentlichten Bericht [3] aktualisiert, stellt auch fest, dass Gelder von Geschäftsbanken eine entscheidende Rolle bei umstrittenen Wasserkraftprojekten spielen. Die Finanzierung durch kommerzielle Banken ist schwieriger nachzuvollziehen, da die Transparenz in diesem Sektor zu wünschen lässt. Dennoch konnten die Studienautoren 158 auf diese Weise finanzierte Kraftwerke identifizieren, von denen 55 in Schutzgebieten oder international anerkannten Biodiversitätszentren liegen.
Pharmaindustrie klagt gegen KARL
Die Klage der pharmazeutischen und kosmetischen Industrie gegen die Kommunalabwasserrichtlinie (KARL) liegt vor dem Gericht der Europäischen Union. BDEW und VKU haben die Zulassung als Streithelfer beantragt.