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Resistente Keime an der Quelle stoppen

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Autor: Jonas Völker

12 Proben, 12 Treffer: NDR-Journalisten fanden in niedersächsischen Bächen, Flüssen und Badeseen multiresistente Keime

An zwölf Stellen nahmen die Reporter Proben: aus Bächen, Flüssen und an zwei Badeseen, dem Zwischenahner Meer und der Thülsfelder Talsperre. Wissenschaftler der Technischen Universität Dresden und des Universitätsklinikums Gießen untersuchten das Wasser auf multiresistente Erreger. Das alarmierende Ergebnis: Alle 12 Proben waren positiv.

Mehrere Tausend Opfer jährlich

Die beteiligten Forscher waren von der Art und Vielzahl der identifizierten Erreger überrascht. Schätzungsweise sterben in Deutschland jährlich mehrere tausend Menschen an Erkrankungen durch multiresistente Keime. Gefährdet sind vor allem kranke und geschwächte Menschen, Ältere oder Neugeborene. Bei gesunden Menschen führen die Keime in der Regel nicht zu einer Erkrankung, können sich aber etwa im Darm ansiedeln und erst später eine Infektion verursachen – zum Beispiel bei einer Immunschwächung oder Operation.

Resistenzgen aus der Tierhaltung?

In fünf der zwölf Proben fanden sich Bakterien mit einem mcr-1-Gen, das sie auch gegen das wichtige Reserveantibiotikum Colistin resistent macht. Experten halten es für wahrscheinlich, dass das Resistenzgen aus der Tierhaltung stammt, wo Colistin im Gegensatz zur Humanmedizin in größeren Mengen eingesetzt wird.

Vierte Reinigungsstufe contra Verursacherprinzip

Bundesumweltamt und Bundesumweltministerium reagierten auf entsprechende Nachfragen des NDR mit der Forderung, zumindest alle größeren Klärwerke mit einer vierten Reinigungsstufe nachzurüsten. Dem widerspricht der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) in einer Pressemitteilung: „Uns liegen keine Erkenntnisse vor, dass eine vierte Reinigungsstufe multiresistente Keime entfernen kann. Erste Forschungsergebnisse legen eher die Vermutung nahe, dass eine vierte Reinigungsstufe solche Erreger nicht entfernen kann“, so Martin Weyand, BDEW-Hauptgeschäftsführer Wasser/Abwasser. Umso wichtiger sei es, beim Verursacher an der Quelle der Verschmutzung anzusetzen: Stoffe, die gar nicht erst in die Gewässer gelangen, müssten auch nicht mit großem Aufwand entfernt werden. Es sei auch nicht nachvollziehbar, dass die Verbraucher über eine Erhöhung der Abwassergebühren die Zeche für die Verschmutzer zahlen sollen.

Krankenhäuser und Mastbetriebe

Neben Krankenhausabwässern, die über kommunale Kläranlagen eingeleitet werden, kommen multiresistente Keime laut BDEW vor allem aus den Mastbetrieben der Intensivlandwirtschaft in die Gewässer – aus der Gülle, die auf die Felder aufgebracht und mit dem Regen teilweise in die abgeschwemmt wird.

„Am besten an der Quelle“

Auch die Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall (DWA) meldet sich zu Wort. Auch dort ist man der Ansicht: „Eine Vermeidung resistenter Keime kann am besten an der Quelle erreicht werden, das heißt beispielsweise bei Krankenhäusern und in der Intensivtierhaltung“, so DWA-Präsident Otto Schaaf. Die Forderung nach einer Nachrüstung der Kläranlagen hält auch die DWA für „kritisch, weil nicht tauglich, das Problem zu lösen. Kläranlagen sind nicht die Quelle antibiotikaresistenter Bakterien, sondern stehen am Ende einer Kette aus vielen Entwicklungs- und Verbreitungspfaden.“ Infrage zu stellen sei, so Otto Schaaf, „besonders der übermäßige, vorbeugende Einsatz von Antibiotika, teilweise auch von Reserveantibiotika, in der Intensivtierhaltung“.

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