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Talsperren verhinderten trockenes Ruhrbett

Am 31. Oktober 2019, dem Ende des wasserwirtschaftlichen Abflussjahres, verzeichnete das Ruhreinzugsgebiet zum elften Mal in Folge weniger Niederschlag als im langjährigen Mittel, nämlich 7 %. Gäbe es die Talsperren nicht, wäre die Ruhr im Sommer 2018 trocken gelaufen.

von | 13.11.19

Der Möhnesee ist die zweitgrößte Talsperre im Ruhreinzugsgebiet mit einem maximalen Stauinhalt von 134,5 Mio. m³.

Nach den Auswertungen des Ruhrverbandes fielen im Einzugsgebiet der Ruhr 70 mm weniger als im langjährigen Mittel. Das Abflussjahr begann mit einem extrem trockenen November 2018 mit nur 27 mm Niederschlag. Der Dezember 2018 war mit 163 mm dafür der regenreichste Monat. Eine besondere Rekordmarke setzten die Monate Juli bis August 2019, weil in ihnen nur etwa halb so viel Niederschlag fiel wie in diesem Zeitraum üblich. Damit war der Sommer 2019 der trockenste Sommer seit Aufzeichungsbeginn 1927.
Auch gehörte das Jahr 2019 mit einer mittleren Temperatur von 1,2 °C über dem langjährigen Mittel zu den fünf wärmsten Jahren seit Beginn der Aufzeichnungen.

Stauinhalte der Talsperren online abrufbar

Der Ruhrverband betreibt acht Talsperren mit einem Gesamtvolumen von 463 Millionen m3. Bezogen auf ein einzelnes Flussgebiet (das der Ruhr) ist dies das größte zusammenhängende Talsperrensystem in Deutschland.
Zu Beginn des Abflussjahres 2019, also am 1. November 2018, lag der Gesamtstauinhalt aller Talsperren im Ruhreinzugsgebiet aufgrund der extremen Trockenheit seit Februar 2018 bei 48 % vom Vollstau und damit um 33 % unter dem langjährigen Mittel. Wegen der unvermindert hohen Abgaben aus dem Talsperrensystem des Ruhrverbands nahm der Füllstand im November weiter ab und erreichte am 2. Dezember 2018 mit nur noch 42 % vom Vollstau den niedrigsten Füllstand im Abflussjahr 2019. Einen niedrigeren Füllstand hatte es Anfang Dezember zuletzt vor über 40 Jahren gegeben.
Erfreulicherweise sorgten die ergiebigen Niederschläge der Monate Dezember 2018 sowie Januar und März 2019 für einen kontinuierlichen Aufstau, so dass am 27. März 2019 mit 93 % vom Vollstau der höchste Füllstand im Abflussjahr registriert wurde. Da im extrem trockenen Sommer 2019 erneut hohe Zuschüsse an das Flusssystem erforderlich wurden, ging das Abflussjahr erneut mit einem Füllstandsdefizit gegenüber dem langjährigen Mittel zu Ende. Allerdings fiel dieses mit 65 % vom Vollstau (7 % unter dem langjährigen Mittel) nicht ganz so eklatant aus wie im vorherigen Abflussjahr.
Die Stauinhalte der Talsperren, die zur Sicherstellung der Mindestabflussmengen der Ruhr genutzt werden, sind auf der Webseite der Talsperrenleitzentrale abrufbar. Am 13. November weist der größte Stausee im Ruhreinzugsgebiet, mit 129,3 Mio. m3 einen Füllstand von 75 % auf, die zweitgrößte Talsperre, der Möhnesee, ist mit 76,85 Mio. m3 zu etwa 57 % gefüllt.

Warum weicht das Abflussjahr vom Kalenderjahr ab?

Abflussjahre (auch hydrologische Jahre oder Wasserwirtschaftsjahre genannt) weichen von den Kalenderjahren ab, damit in der Jahresbilanz auch Niederschläge in Form von Schnee und Eis, die bereits im Frühwinter fallen, erfasst werden können. Sie werden nämlich erst im folgenden Kalenderjahr als Schmelzwasser abflusswirksam. In Deutschland legt eine DIN-Norm das Abflussjahr jeweils vom 1. November bis zum 31. Oktober fest, weil die Wasserreserven Ende Oktober erfahrungsgemäß am geringsten sind.

Bildquelle, falls nicht im Bild oben angegeben:

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