Filter by Themen
Filter by Kategorien
Filter by Veranstaltungsschlagworte
FS Logoi

Preisvergleich: Große Unterschiede bei Trinkwasserpreisen in Niedersachsen

Die beim Niedersächsischen Wirtschaftsministerium angesiedelte Landeskartellbehörde hat Ende Juli erste Ergebnisse aus dem Trinkwasserpreisvergleich zum Stichtag 31.12.2019 vorgelegt. Die Untersuchung gibt einen Überblick über die Strukturen der niedersächsischen Wasserbranche und der Wasserentgelte bzw. über deren Entwicklung seit der letzten Abfrage 2009. Bei einigen Fällen liegen die Differenzen bei bis zu 394,50 €.

von | 10.08.20

Insgesamt 114 Preise erhebende Wasserversorgungsunternehmen (WVU) mit 134 Tarifgebieten und 64 Gebühren erhebende WVU mit 68 Tarifgebieten haben Daten geliefert.
Im Schnitt bezahlten die Niedersachsen zum Stichtag 2,12 € pro m³ – netto, das heißt ohne Umsatzsteuer. Im Vergleich zur Trinkwasserpreisuntersuchung 2009 sind die Preise um rund 19 % gestiegen. Damals lag der Durchschnittspreis bei 1,78 € pro m³. Die Rangliste der Preise und Gebühren für Trinkwasser sind im Internet veröffentlicht (www.mw.niedersachsen.de/wasserkartellrecht). Nach Stichtagsende bis Juli 2020 haben 38 Wasserversorgungsunternehmen ihre Preise angehoben.

Große Preisunterschiede

Die Preisunterschiede sind groß: Während in Friedland ein Zwei-Personen-Haushalt durchschnittlich 282,40 € im Jahr bezahlt, sind es im emsländischen Werlte 69,60 €. Der durchschnittliche Jahresverbrauch eines Zwei-Personen-Haushalts liegt bei ca. 80 m³.
Der Unterschied bei einem Ein-Personen-Haushalt mit einem durchschnittlichen Jahresverbrauch von etwa 50 m³ beträgt 136 €: Für einen Ein-Personen-Haushalt im emsländischen Werlte kostet das Trinkwasser im Jahr durchschnittlich 54,50 €, während ein Ein-Personen-Haushalt in Vienenburg 190,50 € für dieselbe Menge bezahlt.
Bezogen auf einen durchschnittlichen Jahresverbrauch eines Einfamilienhauses von etwa 150 m³ liegen die Differenzen bei bis zu 394,50 €. Während der Haushalt eines Einfamilienhauses im emsländischen Werlte für 150 m³ Trinkwasser 103,50 € bezahlt, fallen im südniedersächsischen Friedland für dieselbe Menge Trinkwasser 498 € an.

Weitere Überprüfungen

Die Landeskartellbehörde kündigt daher an zu überprüfen, ob einzelne Wasserpreise missbräuchlich überhöht sein könnten. Dabei wird den WVU Gelegenheit geben, Rechtfertigungsgründe zu nennen. So können die Preise in dünn besiedelten Gebieten oder in Gegenden, in denen es auf Grund der Topographie aufwändiger ist, das Leitungsnetz zu betreiben, durchaus zu Recht teurer sein als in anderen Gegenden.
Anders als bei Strom oder Gas können Kunden bei Wasser nicht zwischen verschiedenen Anbietern wählen, sondern sind auf den örtlichen Versorger angewiesen. Die Untersuchung der Landeskartellbehörde bezieht alle WVU ein, die privatrechtliche Preise erheben. Die Gebühren erhebenden Wasserversorgungsunternehmen unterliegen der Kommunalaufsicht und werden kartellrechtlich nicht überwacht. Um einen Gesamtüberblick über die niedersächsischen Wasserpreise zu bekommen, wurde auch die Höhe der Gebühren abgefragt.

Bildquelle, falls nicht im Bild oben angegeben:

Jetzt Newsletter abonnieren

Stoff für Ihr Wissen, jede Woche in Ihrem Postfach.

Hier anmelden

Hochwasserschutz in der Erft-Region: Gemeinden kooperieren
Hochwasserschutz in der Erft-Region: Gemeinden kooperieren

Um den Hochwasserschutz im Erft-Einzugsgebiet nachhaltig zu stärken, gründete sich nach der Flutkatastrophe 2021 die Interkommunale Hochwasserschutzkooperation Erft (hwsErft) mit Beteiligung von Kreisen und Kommunen. Die Initiative entwickelt seitdem gemeinsame Schutzkonzepte, setzt Maßnahmen um und informiert zur Eigenvorsorge. Neu erschienen sind der erste Erklärfilm, der den Unterschied zwischen Starkregen und Hochwasser anschaulich erläutert, sowie ein kompakter Flyer und die überarbeitete Webseite der hwsErft.

mehr lesen
Blue Heart project: understanding the ways that water can take
Blue Heart project: understanding the ways that water can take

The town Eastbourne and the southern Wealden region in southeast England are known as “puddle”: Due to their low geographical altitude the water from rivers, streams and rain tends to collect and the people living there are familiar with flooding events. The Blue Heart project aims to champion innovative approaches to flood resilience and climate adaptation.

mehr lesen
Grauwasser und Stadtgrün gegen Hitzeinseln
Grauwasser und Stadtgrün gegen Hitzeinseln

Mit aufbereitetem Grauwasser die Stadt abkühlen: Ein Forschungsteam, koordiniert von der Bauhaus-Universität Weimar hat eine innovative Nutzung von Regen- und Grauwasser für die Bewässerung von staädtischen Grün entwickelt.

mehr lesen
Deutschland ist von akutem oder strukturellem Grundwasserstress bedroht
Deutschland ist von akutem oder strukturellem Grundwasserstress bedroht

Eine aktuelle Überblicksstudie des Instituts für sozial-ökologische Forschung (ISOE) im Auftrag des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) zeigt, wo bundesweit Grundwasserstress vorliegt: Demnach ist die Hälfte aller Landkreise und kreisfreien Städte von akutem oder strukturellem Grundwasserstress betroffen, vor allem in Ost-, Nord- und Westdeutschland.

mehr lesen

Passende Firmen zum Thema:

Sie möchten die gwf Wasser + Abwasser testen

Bestellen Sie Ihr kostenloses Probeheft

Überzeugen Sie sich selbst: Gerne senden wir Ihnen die gwf Wasser + Abwasser kostenlos und unverbindlich zur Probe!

Finance Illustration 03