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IWASA 2018: Deckwerke, Deiche und Dämme

Neue Entwicklungen im technischen Hochwasserschutz stehen im Fokus des 48. Internationalen Wasserbau-Symposiums Aachen (IWASA) am 18. und 19. Januar 2018.

von | 10.07.17

Das 48. Internationale Wasserbau-Symposium Aachen (IWASA) findet statt im Technologiezentrum am Europaplatz Aachen (AGIT)

Technischer Hochwasserschutz ist und bleibt ein wichtiges Instrument des Hochwasserrisiko-managements. Deckwerke, Deiche und Dämme stellen in diesem Zusammenhang wichtige Elemente des technischen Hochwasserschutzes dar. Daher muss es ein Ziel aller Beteiligten sein, alle Belastungen eines Deckwerkes, eines Deiches oder eines Dammes im Hochwasserfall besser zu kennen, diese Bauwerke widerstandsfähiger gegen extreme Belastungen zu machen und hochwasserbedingte Schäden frühzeitig zu erkennen. Hier gibt es derzeit einige sehr interessante Entwicklungen, denen sich das IWASA 2018 widmen soll.

Schwerwiegende Folgen bei Versagen

Deckwerke, Deiche und Dämme übernehmen zentrale Aufgaben nicht nur im Uferschutz, sondern auch im Hochwasserschutz, etwa im Verkehrswasserbau. Planung, Bemessung, Bau, Unterhaltung und Überwachung dieser Anlagen sind kostenintensiv und erfordern ein großes Know-how der beteiligten Institutionen und Partner. Bei einem Versagen kann es gegebenenfalls zu schwerwiegenden Folgen kommen. Themen wie Green Engineering, Life Cycle Engineering oder intelligente Geotextilien haben in Zusammenhang mit diesen Bauwerken in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen.

Große Wissensdefizite 

Der erste Vortragsblock unter dem Titel „Deckwerke“ behandelt die Bemessung sowie die Entwicklung neuer Deckwerke an Kanälen, Flüssen und Ästuarien. Zwar gibt es Deckwerke schon seit vielen Jahrzehnten, dennoch gibt es noch große Wissensdefizite bezüglich der Interaktion der Belastungsgrößen mit dem Deckwerk und einer nachhaltigen Bemessung. Weiterhin hat es in den letzten Jahren zahlreiche Neuentwicklungen gegeben, die interessante Alternativen zu den herkömmlichen Bauweisen darstellen.

Rasante Entwicklung: Geokunststoffe

Geokunststoffe sind Multifunktionsbaustoffe. Sie können dichten, filtern, abweisen, stützen, bewehren, trennen, dränen und schützen. Sie sind damit aus dem Deich- und Dammbau nicht mehr wegzudenken. Ihre rasante Entwicklung der letzten Jahrzehnte hat zu einer Vielzahl von unterschiedlichen Geweben, Vliesstoffen und Verbundstoffen geführt. Neue Anforderungen wie die Integration von Geosensoren stellen die Geotextilhersteller vor große Herausforderungen. Somit stellen „Geokunststoffe“ den Schwerpunkt des zweiten Vortragsblocks dar.

Green Engineering und Life Cycle Engineering 

Deckwerke, Dämme und Deiche sind zuallererst technische Bauwerke. Dennoch gewinnen zunehmend Ökosystem-Aspekte an Bedeutung. „Building with Nature“ oder „Green Engineering“ sind nur zwei Schlagworte in diesem Zusammenhang. Ziel ist es, naturnahe Bauweisen und Ökosystem-Aspekte bei der Planung und beim Betrieb der Bauwerke zu berücksichtigen. Dieser Aspekt wird im dritten Vortragsblock „Green Engineering“ behandelt. Der Betrieb von Deckwerken, Deichen und Dämmen ist ein Thema, das bislang von der Wissenschaft eher stiefmütterlich behandelt wurde. Dabei obliegt doch gerade den Unterhaltungspflichtigen eine hohe Verantwortung für den Betrieb der Bauwerke über ihre Lebensdauer und eine fehlende oder mangelhafte Unterhaltung kann schwerwiegende Folgen haben. Daher soll im vierten Vortragsblock das Thema „Life Cycle Engineering“ diskutiert werden.

Sensorbasierte Frühwarnsysteme 

Deiche sind das zentrale Element des technischen Hochwasserschutzes. Deiche schützen entlang unserer Flüsse und Küsten viele tiefliegende Flächen vor den Gefahren durch Hochwasserereignisse und Sturmfluten. Somit erfordern ihre Planung und Bemessung, ihr Bau und ihre Unterhaltung sehr viel Sorgfalt und die Anforderungen an die Verantwortlichen sind entsprechend hoch. Neue Themen wie die Alterung von Deichen, die Entwicklung sensorbasierter Frühwarnsysteme oder neue Bemessungsabflüsse erfordern eine dauerhafte Aktualisierung unserer Kenntnisse. Daher widmet sich der fünfte Vortragsblock dem Thema „Deiche und Dämme“.

500 Teilnehmer erwartet

Das vom Lehrstuhl und Institut für Wasserbau und Wasserwirtschaft (IWW) der RWTH Aachen organisierte IWASA hat sich im Laufe der Jahrzehnte als von Fachkreisen immer wieder gerne genutzter Treff- und Informationspunkt etabliert. Es richtet sich vor allem an Ingenieure und Naturwissenschaftler aus den Bereichen Wasserbau und Wasserwirtschaft, steht aber grundsätzlich allen Interessierten offen. Die Aktualität und Relevanz des gewählten Themas lässt wieder rund 500 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus dem In- und Ausland erwarten. Im Foyer wird Firmen die Möglichkeit zur Präsentation gegeben. So ist ein weiterer Einblick in den aktuellen Stand des Wasserbaus und der Wasserwirtschaft möglich, der nicht nur auf das Thema des Symposiums beschränkt bleibt. Erstmals wird das IWASA zusammen mit dem Siegener Symposium „Sicherung von Dämmen, Deichen und Stauanlagen“ veranstaltet. Die beteiligten Wasserbauinstitute sowie das Institut für Geotechnik der Universität Siegen arbeiten seit Jahren sehr intensiv auf dem Gebiet der Dämme und Deiche zusammen. Ort der Veranstaltung ist das Technologiezentrum am Europaplatz Aachen (AGIT). Die Teilnahme ist gebührenfrei. Dies wird unter anderem durch die freundliche Unterstützung des Ministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen, der proRWTH und des Fördervereins des IWW ermöglicht.
Eine Anmeldung ist möglich bei Symposiumsbeginn im Tagungsbüro oder als unverbindliche Voranmeldung ab 15. August 2017 hier

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