„Es ist ein Skandal, dass seit 26 Jahren die EU-Nitratrichtlinie und damit europäisches Recht in Deutschland nicht umgesetzt wird. Statt in eine Verweigerungshaltung zu gehen, sollte die Landwirtschaft sich mit konstruktiven Vorschlägen daran beteiligen, wie endlich ein nachhaltiger Gewässerschutz gewährleistet werden kann. Die Landwirtschaft muss sich den Vorwurf gefallen lassen, dass sie es fast drei Jahrzehnte nicht geschafft hat, die Nitratproblematik in den Griff zu bekommen. Jetzt drohende negative Folgen für die Bauern sind von der Landwirtschaft selbst verursacht. Wir stehen als Wasserwirtschaft gerne für einen konstruktiven Dialog zur Verfügung, nicht jedoch für die Fortführung einer jahrelangen Verzögerungs- und Verschleppungstaktik. Wir fordern die Bundesregierung auf, endlich einen Entwurf für ein effektives Düngerecht vorzulegen, der den Erfordernissen des nachhaltigen Gewässerschutzes gerecht wird.
Anders als in unseren europäischen Nachbarländern gibt es in Deutschland noch immer keine flächendeckende Ausweisung nitratgefährdeter Gebiete. Auch fehlen konkrete Aktionsprogramme und Abhilfemaßnahmen. Es kommt jetzt darauf an, dass die Vorgaben der EU-Nitratrichtlinie in Deutschland vollumfänglich umgesetzt werden. Die neue Düngeverordnung muss sicherstellen, dass die Obergrenze von 170 Kilogramm Stickstoff pro Hektar Ackerfläche und Gemüsebau künftig ohne Ausnahmen gilt. Auch müssen die Vorgaben zur Stoffstrombilanzierung für alle landwirtschaftlichen Betriebe gelten. Damit Böden und Gewässer sich regenerieren können, müssen gefährdete Gebiete ausgewiesen und Aktionsprogramme eingeleitet werden. Entscheidend ist zudem, dass die gemeinschaftliche Agrarpolitik der Europäischen Union ihre Förderung an den Anforderungen des Umwelt- und Gewässerschutzes künftig auch mehrjährig ausrichten kann. Das sind die tragenden Pfeiler für einen nachhaltigen Schutz unserer Gewässer und Böden.“
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IGB launches predictive ecology programme to tackle freshwater challenges
The Leibniz Institute of Freshwater Ecology and Inland Fisheries (IGB) has launched a new programme, „Predictive Ecology in the Anthropocene,“ to address the growing challenges faced by freshwater ecosystems. By combining interdisciplinary approaches and innovative methods, the initiative aims to better understand how global changes like drought, flooding, and urbanization affect lakes, rivers, and wetlands, enabling more accurate predictions and informed decision-making for sustainable freshwater management and biodiversity protection.