Anhaltende Hitze und Trockenheit sowie Besucherrekorde in der Tourismusbranche sorgen dafür, dass der Wasserverbrauch im Land enorm ansteigt. „Trotzdem gibt es genug Trinkwasser, auch wenn die Niederschläge weiter ausbleiben“, beruhigt Mecklenburg-Vorpommerns Minister für Landwirtschaft und Umwelt, Dr. Till Backhaus. Er rufe dennoch zum sparsamen Umgang mit dem kostbaren Nass auf. Das betreffe vor allem die Bewässerung von Grünflächen. „Hier ist es ratsam, lieber am frühen Morgen statt abends zu gießen“, so der Minister. In den Abendstunden sei der Boden noch zu aufgeheizt, wodurch das Gießwasser verdunste und damit ein Großteil des Wassers nicht bei den Pflanzen ankomme. Um möglichst effektiv zu gießen, sollten Gießkanne und Gartenschlauch am Wurzelbereich angesetzt werden. „Außerdem benötigen nicht alle Pflanzen sofort die Hilfe des Menschen. Bäume und Sträucher können sich in der Regel über einen langen Trockenzeitraum selbst aus tieferen Bodenbereichen versorgen“, erklärt der Minister. Auch der Rasen komme mit Trockenheit besser zurecht als beispielsweise Beetpflanzen und habe zudem eine gute Erholungskapazität. Des Weiteren trage das Abdecken der Beete mit Mulch dazu bei, der Austrocknung des Bodens entgegenzuwirken.
Rekordwerte im Wasserverbrauch
Größter Schwerpunkt in der Wasserversorgung des Landes ist die Hansestadt Rostock. Der Fluss Warnow ist die Basis für die Trinkwasserversorgung von ca. 264 000 Einwohnern sowie gewerblichen Kunden der Stadt und einiger Umlandgemeinden des Landkreises Rostock. Nach Angaben des zuständigen Warnow-Wasser- und Abwasserverbandes (WWAV) wurde im Raum Rostock am 1. Juni 2018 ca. 45,5 Mio. Liter Trinkwasser gebraucht und damit der bisherige Rekordwert aus dem Jahr 2004 übertroffen. Auch aktuell liege der Verbrauch mit rund 20 % über den Vorjahreswerten weiter auf hohen Niveau. Engpässe seien vorerst nicht zu erwarten. Das Rostocker Wasserwerk könne bis zu 50 Mio. Liter am Tag ausliefern, so der Minister.
Auch andere Wasserversorger melden neue Rekordwerte im Wasserverbrauch. So wurden beispielsweise im Zweckverband Grevesmühlen am 23. Juli 2018 ca. 14,3 Mio. Liter Trinkwasser abgenommen und damit der bisherige Rekordwert aus 2015 um mehr als 600 000 Liter überschritten. Normal sind hier Tagesverbräuche um 9 Mio. Liter. Im Zweckverband „Kühlung“ wurde in den Monaten Mai und Juni 2018 so viel Trinkwasser wie noch nie in der 27-jährigen Geschichte des Verbandes abgegeben.
Ähnlich sieht die Lage bei anderen Wasserversorgern im Land aus, obwohl dort keine Spitzenverbräuche gemessen wurden. Landesweit liegt der Trinkwasserverbrauch gegenwärtig um 10 bis 25 % höher als in den übrigen Monaten. Alle Trinkwasserförder- und -aufbereitungsanlagen laufen derzeit auf Hochtouren. Geplante Wartungsarbeiten der Wasserversorgungsunternehmen wie Rohrnetzspülungen oder Behälterreinigungen werden aufgrund der aktuellen Situation nicht durchgeführt. Versorgungsengpässe und damit verbundene Einschränkungen in der Wasserabnahme sind jedoch nicht zu befürchten.