Kläranlagen benötigen deutlich mehr Energie als etwa Schulen oder die Straßenbeleuchtung. Doch sie sind auch in der Lage, Energie zu erzeugen. Kläranlagen mit anaerober Stabilisierung und Biogas-BHKW können Strom inzwischen nicht nur dauerhaft produzieren, sondern auch bedarfsgerecht bereitstellen.
Sparpotenzial: 20 Prozent
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert in seinem Programm „Nachhaltiges Wassermanagement“ Konzepte, wie Wärme oder Gase, die in Kläranlagen entstehen, als Energieträger genutzt werden können. Selbst aus dem Gefälle im Trinkwassernetz kann Energie gewonnen werden. Die Forschungsergebnisse sollen dazu beitragen, künftig bis zu 20 Prozent der Energie einzusparen. Gleichzeitig entdecken auch die Stromnetzbetreiber Kläranlagen als wertvolle Partner bei der Erhaltung der Netzstabilität: Durch gezielte Steuerung ihres Energieverbrauchs oder ihrer Energieerzeugung können Kläranlagen Ausgleichsleistungen bei Netzschwankungen erbringen. So stabilisieren sie das Netz bei schwankender Einspeisung aus erneuerbaren Energiequellen – und können damit gleichzeitig zusätzliche Einnahmen am Regelenergiemarkt erzielen.