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Forschungsprojekt: Klima-Monitoring an Quellen in Bayern

Die Mitarbeitenden bayerischer Nationalparke haben einen Leitfaden entwickelt, um natürliche Quellen für ein Klima-Monitoring zu nutzen. 

von | 10.04.23

Die Mitarbeitenden bayerischer Nationalparke haben einen Leitfaden entwickelt, um natürliche Quellen für ein Klima-Monitoring zu nutzen. 
Bildquelle: Pixabay
Bayern, Monitoring, Mountain Spring

10. April 2023 Ι Am Beispiel der Quellen haben die Nationalparke Berchtesgaden und Bayerischer Wald ein gemeinsames Forschungsvorhaben zu den Folgen des Klimawandels umgesetzt. Der daraus entstandene neue Leitfaden ist ein praktisches Werkzeug, um natürliche Quellen für ein Klima-Monitoring zu nutzen.

Sensibles Frühwarnsystem für den Klimawandel

Im Nationalpark Berchtesgaden, wo bereits vor 25 Jahren mit dem Monitoring begonnen wurde, hat die Auswertung der Daten ergeben, dass trotz des fortschreitenden Klimawandels seit Beginn der Untersuchungen keine Quellen versiegt sind oder weniger Schüttung haben. Der Nationalpark Bayerischer Wald startete das Monitoring im Rahmen des Forschungsprojekts, so dass hier noch keine Langzeitergebnisse vorliegen.

Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber betonte bei der Vorstellung des Leitfadens in Berchtesgaden:

„Quellen sind sensible ökologische Lebensräume und ein Frühwarnsystem für die regionalen Auswirkungen des Klimawandels. Der riesige Datenschatz aus über 25 Jahren Quellen-Beobachtung im Nationalpark Berchtesgaden lässt uns Klima-Trends in großen Ökosystemen erkennen. Für den neuen Leitfaden haben Bayerns Nationalparke gemeinsam Pionierarbeit geleistet.“

Langfristiges Monitoring ist wichtig für das Erkennen klimabezogener Entwicklungen in allen landschaftsprägenden Ökosystemen Bayerns wie Wäldern, Seen oder Quellen. Die von den Nationalparken entwickelte übertragbare Methodik ist anwendbar in allen hydrogeologischen Teilräumen Bayerns, von den kalkhaltigen Quellen der Alpen bis zu den silikatischen Quellen der Mittelgebirge. Erfasst werden in dem Monitoring klimasensitive Parameter, etwa die Kartierung des Quellumfelds und die Bestimmung des tierischen und pflanzlichen Artenbestands. Zentraler Bestandteil des Projekts ist die genaue Erfassung aller Beobachtungen in einer Datenbank.

Klima-Monitoring an Quellen

Quellen haben eine besondere Zeigerfunktion für die Auswirkungen des Klimawandels auf den Wasserhaushalt einer Region. Veränderungen durch den Klimawandel werden hier besonders früh sichtbar. Sie sind wichtiger Bestandteil des Wasserhaushalts und bilden das Klima ihres Einzugsgebiets ab. Langfristig untersuchte Quellstandorte lassen erstmals signifikante Erkenntnisse über Lebensbedingungen und Lebensgemeinschaften zu. Bayern ist mit den Alpen und den Mittelgebirgen eines der quellreichsten Bundesländer.

„Unsere Nationalparke erlauben es, natürliche Prozesse ohne direkte Einwirkung des Menschen und unter den Bedingungen des globalen Klimawandels zu beobachten. Die Nationalparke sind damit die Referenzflächen und die Lernorte der Zukunft schlechthin. Mit diesem Leitfaden haben die beiden Nationalparke gemeinsam mit Partnern eine wichtige Grundlage zur Beobachtung von Quellen und ihrer ökologischen Schlüsselfunktionen im Klimawandel erarbeitet“, so der Leiter des Nationalparks Berchtesgaden, Dr. Roland Baier.

In den Nationalparken sind die Quellen weitgehend unberührt und daher von hohem wissenschaftlichen Wert. Allein im Nationalpark Berchtesgaden sind rund 330 Quellen dokumentiert. Rund 800 Tierarten konnten im Einzugsgebiet von Quellen nachgewiesen werden. Zehn Prozent der gefundenen Arten leben nur an Quellstandorten, rund 30 Prozent der gefundenen Tierarten bevorzugen Quellen als Standort. Eine Veränderung an den Quellen ist auch an den nachweisbaren Tierarten ablesbar.

Der Leitfaden bietet Handlungsempfehlungen

Der Leitfaden gibt erstmals übertragbare Handlungsempfehlungen für die klimabezogene Untersuchung von Quellstandorten. Er wendet sich an interessierte Fachleute, Kommunen, Verbände und Fachbehörden. Das dreijährige Forschungsvorhaben wurde unterstützt vom Klima-Allianz-Partner Landesbund für Vogel- und Naturschutz (LBV) sowie von den Universitäten Tübingen, Innsbruck, Bologna und Basel, der Technischen Universität München und dem Bayerischen Landesamt für Umwelt. Das Bayerische Umweltministerium hat das Projekt mit knapp 330.000 Euro finanziert. Der Leitfaden „Quellen in den bayerischen Nationalparken als Zeiger des Klimawandels“ ist online abrufbar.

Zum Leitfaden

Bildquelle, falls nicht im Bild oben angegeben:

Die Mitarbeitenden bayerischer Nationalparke haben einen Leitfaden entwickelt, um natürliche Quellen für ein Klima-Monitoring zu nutzen. Bildquelle: Pixabay.

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