Neben der Betrachtung von möglichen Gewässereinträgen von PSM-Wirkstoffen (inkl. ihrer relevanten und zulassungsrechtlich nicht relevanten Metaboliten), Phosphat, und hygienisch relevante Verunreinigungen konkretisiert das überarbeitete W 104 die Ziele in Bezug auf die Nitratbelastungen der Gewässer.
Neben einer schlagbezogenen Betrachtung der Stickstoffüberschüsse ist die Erfassung einer Hoftorbilanz als Instrument der Erfolgskontrolle für das Stickstoffmanagement im landwirtschaftlichen Betrieb sehr bedeutend. Unter Berücksichtigung möglicher gasförmiger Stickstoffverluste eines Betriebes (Stall-, Lagerungs- und Ausbringungsverluste) ergibt sich als Zielwert für den Gewässerschutz ein tolerierbarer Stickstoffsaldo der Hoftorbilanz von < 60 kg/ha (brutto) als gleitender dreijähriger Mittelwert.
Wird dieser Zielwert eingehalten, lassen sich unter den allermeisten Standortbedingungen Nitratkonzentrationen im Sickerwasser von max. 50 mg/L erreichen und damit der wasserrechtlich verbindlich vorgegebene Schwellenwert für Nitrat im Grundwasser einhalten.
Zur Erreichung der Ziele, die Schutzgüter Boden und Gewässer (Grundwasser und Oberflächengewässer) vor stofflichen und hygienischen Belastungen zu schützen, konkretisiert das Arbeitsblatt die Anforderungen des Gewässerschutzes an die Landbewirtschaftung und beinhaltet Maßnahmen und Handlungsempfehlungen, mit denen die wasserrechtlich vorgegebenen Qualitätsziele erreicht werden können. Erheblich ausgeweitet wurden die Aussagen zur organischen Düngung, zum Pflanzenschutz sowie der Bereich Erwerbsgartenbau.
Im konkreten Einzelfall ist unter besonderer Berücksichtigung der regionalen Standort- und Nutzungsverhältnisse zu entscheiden, welche der aufgeführten Maßnahmen zur Erreichung der Gewässerschutzziele geeignet sind. Diese sind zielgerichtet auszugestalten und umzusetzen.
Das Arbeitsblatt bezieht sich sowohl auf die landwirtschaftlichen Flächenkulturen als auch auf den Erwerbsgartenbau und den Anbau von Dauerkulturen. Das Arbeitsblatt richtet sich an alle Akteure der Wasser- und Landwirtschaft (z. B. Behörden, Beratung, Gartenbauer, Landwirte, Wasserversorger).
Zum Regelwerk W 104-1
EnergieTag der DWA am 3. Dezember in Frankfurt
Am 3. Dezember 2025 findet in Kelsterbach (bei Frankfurt a. M.) der EnergieTag statt. Die Tagung der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V. (DWA) zeigt, wie Kläranlagen aktiv zur Energiewende beitragen können.







