Die Highlights der aktuellen gwf Wasser | Abwasser
Werfen Sie einen exklusiven Blick in die aktuelle AusgabeWasser muss sichtbar werden. Das unterstreicht nicht nur unser Interviewpartner Stefan Brückmann, sondern das wird auch in unserer Fokusstrecke deutlich. Um den Folgen des Klimawandels zu begegnen, muss der natürliche Wasserkreislauf gestärkt werden. Regenwasser darf also nicht direkt in der Kanalisation verschwinden. Außerdem wird es in Zeiten von Trockenheit benötigt, um städtisches Grün zu wässern.
In dieser Ausgabe betrachten wir neben Lösungen zur Klimafolgeanpassung auch die zwei Extreme des Klimawandels und ihre Auswirkungen: Extreme Hitze und Dürre sowie Starkregen und Hochwasser.

Die Inhalte
Interview mit
Stefan Brückmann
Blau-grüne Infrastrukturen, die Gestaltung von Gebäuden und Plätzen mit Pflanzen und Bäumen und die Integration von Wasserflächen gelten als wichtige Elemente, mit denen Städte klimaresilienter werden können. Zusammen mit Stefan Brückmann, Teamleiter Wasser-Umwelttechnik beim Ramboll Studio Dreiseitl in Überlingen, das seit Juni 2022 Teil des internationalen Architektenbüros Henning Larsen Architects ist, schaut gwf Wasser|Abwasser auf zwei Beispiele für die Integration von Wasser in die Gestaltung des städtischen Raumes. Der Mailänder Platz im Stuttgarter Europaviertel entstand 2014 und das Bochumer Wohnprojekt Ostpark befindet sich aktuell in der Planung.


Fachbeitrag - peer-reviewed -
Erhebung des Stands der Notfallvorsorgeplanung in der Abwasserbeseitigung
Die Notfallvorsorgeplanung in der Abwasserbeseitigung umfasst neben präventiven Maßnahmen zur Risikominimierung insbesondere Aspekte des Notfall-/Krisenmanagements. Dieser Artikel zeigt eine Methodik, um den Stand der Notfallvorsorgeplanung vor Eintritt von Schadensereignissen beurteilen zu können. Der entwickelte Notfallvorsorgeplanungsindikator wurde im Rahmen der Benchmarking Initiative der Wasserwirtschaft in Rheinland-Pfalz erhoben. Die Ergebnisse zeigen, dass der Umsetzungsstand der Notfallvorsorgeplanung in Abwasserbeseitigungsunternehmen durch eingehende Betrachtung der Prozessschritte des Risiko- und Krisenmanagements ermittelt werden kann. Im Bereich der Vorplanung sowie den Vorbeugenden Maßnahmen sind einige Abwasserbeseitigungsunternehmen bereits gut aufgestellt. Handlungsbedarf besteht jedoch insbesondere in den Bereichen der Risikoanalyse und des Krisenmanagements. Zudem ist die regelmäßige Evaluierung der Prozessschritte verbesserungswürdig. Die Studie zeigt, dass der Erhöhung der Resilienz von Abwasserbeseitigungssystemen vermehrt Aufmerksamkeit geschenkt werden und Möglichkeiten zur Finanzierung derartiger Maßnahmen verbessert werden sollten.
Fachbeitrag - peer-reviewed -
Untersuchung der korngrößen-spezifischen Wirksamkeit von Niederschalgswasserbehandlungsanlagen mit einem Partikelzähler
Abfiltrierbare Stoffe (AFS) werden als Indikatorparameter für die Verunreinigung von Oberflächenabflüssen und zur Wirksamkeitsbetrachtung von Regenwasserbehandlungsanlagen verwendet. Das Arbeitsblatt DWA-A 102 (DWA/BWK, 2020) empfiehlt den Feinanteil der Abfiltrierbaren Stoffe (AFS63) zur Bewertung der Verunreinigung von Niederschlagswasser und der durch Einleitung hervorgerufene Gewässerbelastung. Als AFS werden sämtliche Sink-, Schweb- und Schwimmstoffe bezeichnet, die ein Filter mit einer Porengröße von 0,45 μm zurückhält. Der Feinanteil AFS63 fasst die Abfiltrierbaren Stoffe der Größenordnung 0,45 μm bis 63 μm zusammen. Die Einflussgrößen und Bedingungen bei der Bestimmung des Parameters AFS63 sind jedoch komplex. Das beginnt bei der Entnahme einer repräsentativen Probe und setzt sich bis zur Bestimmung des Parameters fort. Während die Bestimmung der AFS in Normen geregelt ist, wird die verbindliche Bestimmung von AFS63 derzeit diskutiert. Vor dem Hintergrund, dass mit dem Parameter AFS63 die Wirksamkeit von Behandlungsanlagen nachgewiesen wird, ist eine korrekte Ermittlung zur Bilanzierung der Verunreinigung von Zu- und Abflüssen von besonderer Bedeutung. Als sinnvolle Ergänzung zur bisherigen Bestimmungsmethode hat sich eine vergleichsweise einfache und repräsentative Bestimmung mit einem Partikelzähler herausgestellt.
Faszination Wasser
Von der Rettung des „Goldenen Wasserfalls“
Der „Goldene Wasserfall“ Gullfoss zählt zu den schönsten und auch mächtigsten Wasserfällen Islands. Über zwei Kaskaden fällt der Gletscherfluss Hvitá insgesamt 32 m tief in eine Schlucht. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wollte ein britisches Unternehmen den Fluss in Höhe des Wasserfalls zur Energiegewinnung nutzen. Dem Einsatz der Bauerntochter Sigríður Tómasdóttir des benachbarten Hofs Brattholt ist es zu verdanken, dass hier kein Kraftwerk entstand und dieses einzigartige Naturphänomen erhalten blieb. Um ihrem Protest Ausdruck zu verleihen, wanderte sie 120 km zu Fuß nach Reykjavik und drohte sich in die Tiefen des Wasserfalls zu stürzen, sollte das Wasserkraftwerk genehmigt werden. Letztlich führte eine fehlende Zahlung dazu, dass das Projekt nicht zustande kam. Doch der Gullfoss wurde von der isländischen Regierung zum Nationalen Monument ernannt und Sigríður Tómasdóttir gilt seither als Islands erste Umweltaktivistin.
(Foto: Sina Ruhwedel, Text: Infotafel; https://uncover.travel)
