Recruiting / Spurenstoffe, Keime
gwf Wasser | Abwasser 3/2021Babyboomer gehen nach und nach in Rente und die Nachfrage nach Fachkräften übersteigt das Angebot, gerade in den MINT-Fächern und nicht zuletzt für die handwerklichen Arbeiten in der Wasserver- und Abwasserentsorgung. Grund genug in der aktuellen Ausgabe der gwf Wasser|Abwasser, das Thema aus der Sicht potenzieller Arbeitgeber und der jüngeren Generation zu beleuchten. Der zweite Themenschwerpunkt beleuchtet einige der aktuell wichtigsten Herausforderungen für die Wasserwirtschaft: Das Auffinden, die Quantifizierung und die Entfernung von Mikroschadstoffen, Mikroplastik und multiresistenten Keimen.

Die Inhalte
Interview mit
Marion Bathke & Daniel Birich
In der Konjunkturumfrage Herbst 2019 des Deutschen Industrie- und Handelskammertags nannten 56 % der befragten Unternehmen den Fachkräftemangel als Geschäftsrisiko (neben anderen Risiken). Zu den Bereichen, in denen der Fachkräftebedarf die Bewerberzahl übersteigt, zählen die typischen MINT-Bereiche. Hier steht die Wasserwirtschaft also mit Industrieunternehmen und Handwerksbetrieben in Konkurrenz. Kann sie da mithalten und was erwarten Versorgungsunternehmen und Bewerber der Generationen Y und Z voneinander? Dieses und noch mehr zum Thema Rekrutierung fragte gwf Wasser|Abwasser Marion Bathke und Daniel Birich. Mit ihrem Unternehmen bigguban unterstützen sie Organisationen bei nachhaltigen Veränderungen, unter anderem im Bereich Personalmanagement.

Fachbeiträge
Membranen in der Abwasserreinigung: Neue Herausforderungen und Lösungen
Die Anforderungen an die kommunale und industrielle Abwasserreinigung steigen stetig – sei es zur Optimierung des Anlagenbetriebs oder zur Entfernung neuartiger Verunreinigungen. Als zunehmend wichtige Aufgaben zeichnen sich heute z.B. der Rückhalt feinster Feststoffpartikel (Pulveraktivkohle, Mikroplastik), die Entfernung gelöster Spurenstoffe und die Abwasserdesinfektion (pathogene Keime, Antibiotikaresistenzen) ab. Für alle genannten Bereiche bietet sich die Membranfiltration als Trennverfahren an, das in Kombination mit anderen Prozessschritten den Weg zur direkten oder indirekten Wasserwiederverwendung ebnen kann.
Konzeptionierung und ökonomische Evaluation eines nachgeschalteten PAK/UF-Verfahrens zur weitergehenden Abwasserreinigung
In den letzten Jahren hat weltweit das Bewusstsein und die Besorgnis über die Freisetzung von Spurenstoffen sowie antibiotikaresistenten Bakterien (ARB) und Genen (ARG) in die aquatische Umwelt zugenommen. Konventionelle Kläranlagen können weder Spuren- und Nährstoffe in ausreichendem Maß eliminieren noch ARB/ARG aus dem Abwasser abtrennen. Ein nachgeschaltetes PAK/UF-Verfahren kann durch die Kombination von Pulveraktivkohle mit einer Ultrafiltrationsmembran Spurenstoffe, Bakterien sowie Feststoffe aus dem Abwasser eliminieren.
Faszination Wasser
So dicht wie möglich
Die Einbringung des Dichtkissens am Zufluss zum Pumpwerk Hafenstraße in Hamburg ist eine Teilmaßnahme im Zuge der Bauarbeiten zur Sanierung der Anlage. Der Zufluss muss während der Modernisierungsarbeiten durch sogenannte Dichtkissen gestoppt werden: Das Abwasser wird gestaut und nimmt einen Umweg durch die Stadt.
Auf der Darstellung arbeiten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Hamburg Wasser mit Tauchern daran, das Dichtkissen in den Kanal einzubringen. Im Anschluss wird es mit Luft aufgepumpt und verhindert als großer Ballon einen weiteren Zufluss zum Pumpwerk. (Quelle: Hamburg Wasser / Krafft Angerer)
