Filter by Themen
Abwasserbehandlung
Analytik & Hygiene
Digitalisierung
Energie
Events
Nachhaltigkeit & Umweltschutz
Netze
Wasseraufbereitung
Wassergewinnung
Wasserstress
Water Solutions
Filter by Kategorien
Advertorial
Branche
Events
Forschung & Entwicklung
Leute
News
People
Products & Solutions
Produkte & Verfahren
Publications
Publikationen
Sonstiges
Trade & Industry
Filter by Veranstaltungsschlagworte
abwasser
ACHEMA
Automatisierung
Digitalisierung
Emerging Pollutants
Energie
FDBR
Hydrologie
kanalnetze
Krankheitserreger
MSR
Spurenstoffe
Talsperren
trinkwasser
Wasser
wasseraufbereitung
wasserbau
Wassernetze
Wasserversorgung
FS Logoi

Köln-Merkenich: Klärschlammverbrennungsanlage in Planung

Die Entsorgungslage von Klärschlamm ist weiterhin angespannt. Aufgrund der Änderungen der Klärschlamm- und Düngeverordnung suchen die StEB Köln, wie viele Städte und Gemeinden im Rheinland, nach neuen Wegen, wie sie den Schlamm aus ihren Kläranlagen künftig entsorgen können.

von | 17.03.21

Die Entsorgungslage von Klärschlamm ist weiterhin angespannt. Aufgrund der Änderungen der Klärschlamm- und Düngeverordnung suchen die StEB Köln, wie viele Städte und Gemeinden im Rheinland, nach neuen Wegen, wie sie den Schlamm aus ihren Kläranlagen künftig entsorgen können.

Klärschlammverwertung 

Dabei stehen alle vor denselben Herausforderungen: Verbrennungskapazitäten fehlen, die Mitverbrennung in den rheinischen Kohlekraftwerken ist auf Dauer nicht möglich, die landwirtschaftliche Klärschlammverwertung wurde stark eingeschränkt und der Rohstoff Phosphor muss zukünftig zurückgewonnen werden. Das Preisniveau für die Klärschlammentsorgung ist seit 2017 sprunghaft gestiegen und es gilt, einen Entsorgungsnotstand zu vermeiden. Doch welche Lösungen sind geeignet, um Entsorgungssicherheit und Phosphorrückgewinnung zu wirtschaftlichen Preisen gewährleisten zu können?  

Klärschlammkooperation Rheinland (KKR)  

Vor diesem Hintergrund gründeten die StEB Köln, der Wasserverband Eifel-Rur, der Erftverband, der Niersverband, die Stadt Bonn und 17 interessierte Gemeinden aus dem Nahbereich im Jahr 2018 die Klärschlammkooperation Rheinland (KKR). Wesentliches Ziel der KKR war die Suche nach einer kosteneffizienten, umweltgerechten und rechtssicheren Entsorgungslösung. Aufgrund der großen Menge von 360.000 Tonnen Originalsubstanz (= 90.000 Tonnen Trockenmasse) sehen die Partner eine Aufteilung auf zwei Standorte als sachgerechte und realisierbare Lösung an.  

Zwei Standorte 

Eine Teilmenge setzt sich aus dem Klärschlamm der drei Wasserverbände zusammen, die zudem einen privaten Standortinhaber an einer öffentlich-privaten Partnerschaft beteiligen wollen. Für die andere Teilmenge gibt es bereits ein tragfähiges Konzept: Dank einer Kooperation mit den Stadtwerken Köln GmbH (SWK) kann auf dem Gelände des Heizkraftwerks in Köln-Merkenich eine KVA errichtet werden. So wird es möglich, dass eine rein öffentlich getragene Gesellschaft verwirklicht werden kann. „Dies ist ein Meilenstein bei unserer Suche nach einem geeigneten Standort in öffentlicher Partnerschaft“, sagt Otto Schaaf, Vorstand der StEB Köln.  

Standort Köln-Merkenich 

Der Standort des Heizkraftwerks Köln-Merkenich (unmittelbar nördlich der Fordwerke und am Ölhafen in einem Industriegebiet gelegen) ist für den Bau und Betrieb einer KVA mit einer Kapazität von 120-180.000 Tonnen Originalsubstanz besonders gut geeignet. Die StEB Köln bringen 76.000 Tonnen Klärschlamm ein. Die Untergrenze von 120.000 Tonnen Originalsubstanz ergibt sich aus einer Mindestgröße, ab der eine solche Anlage ökologisch und ökonomisch sinnvoll betrieben werden kann. Damit diese Schwelle erreicht wird, sollen weitere öffentliche Partner beteiligt werden. Der Standort bietet vor allem ökologische Vorteile:  

  • Der Klärschlamm des Großklärwerks Köln-Stammheim kann mittels einer Druckleitung durch einen vorhandenen Düker zur Anlage transportiert werden. Damit würde die Anlieferung per LKW deutlich heruntergefahren, der städtische Straßenverkehr in Köln könnte massiv entlastet und innerstädtische Emissionen wie NO2, Geruch, Staub, Lärm und CO2 stark reduziert werden.
  • Die weitere Reduzierung der regionalen Verkehrsbelastung durch Transport des Bonner Klärschlamms per Schiff wird ermöglicht.
  • Die Betroffenheit von unmittelbar Anwohnenden aus LKWTransporten sinkt um bis zu 90 Prozent.
  • Mit der Abwärme der KVA können ca. 1.700 Haushalte mit Fernwärme versorgt und ein geringer Stromüberschuss kann in das allgemeine Netz eingespeist werden. Die KVA stellt damit einen Beitrag für die Umstellung der Kölner Energieversorgung auf erneuerbare Quellen dar und sichert gleichzeitig den RheinEnergie-Kraftwerksstandort in Merkenich.
  • Ausreichende Flächen stehen auch für einePhosphorRecycling-Anlage zur Verfügung. 
  • Langfristige anlagentechnische und infrastrukturelle Synergien für einen wirtschaftlichen Betrieb können durch das bereits bestehende Heizkraftwerk genutzt werden.
  • Eine sehr gute logistische Anbindung (Straße, Bahn, Schiff,geplant: Druckleitung) ist vorhanden bzw. kann eingerichtet werden. 

Gemeinschaftsunternehmen KLAR GmbH 

Die StEB Köln und die Stadtwerke Köln beabsichtigen, ein Gemeinschaftsunternehmen zu gründen, das den Bau und den Betrieb einer KVA verantworten soll: die KLAR GmbH (Klärschlammverwertung am Rhein). Sie bieten der Stadt Bonn sowie interessierten Städten und Gemeinden im Umkreis an, sich dem Projekt anzuschließen. Die SWK ist bereit, der KLAR GmbH ein Grundstück auf dem Gelände des Heizkraftwerks in Köln Merkenich im Wege einer Erbpacht zur Verfügung zu stellen. Damit eröffnet sich die Möglichkeit, in Form einer InhouseLösung interkommunal zusammenzuarbeiten. 

Entsorgungssicherheit 

„Alle Beteiligten können als öffentliche Auftraggeber ihre Klärschlämme in die Gesellschaft einbringen und gewinnen eine langfristige Entsorgungssicherheit und Preisstabilität“, so Schaaf. Das Risiko stark steigender Marktpreise entfällt. Zudem kann die geplante Anlage sehr wirtschaftlich betrieben werden: Die Mengen der Klärschlammanlieferungen werden verbindlich festgelegt, sodass eine Vollauslastung der KVA gewährleistet ist und keine Überkapazitäten entstehen. Im Gemeinschaftsunternehmen sollen die Stadtwerke Köln ein Viertel der Anteile und die Partner, die den Klärschlamm liefern, rund drei Viertel der Anteile – im Verhältnis der eingebrachten Mengen – halten. Derzeit befinden sich die StEB Köln und die SWK in Gesprächen mit der Stadt Bonn und verschiedenen Umlandgemeinden über die Details der möglichen Zusammenarbeit. Otto Schaaf ist zuversichtlich: „In Merkenich bieten wir potenziellen Partnern aus der Region einen optimalen Standort. Die Verhandlungen laufen gut.“  

Ausblick  

Vorausgesetzt, dass die betroffenen Beschlussgremien das Projekt mittragen, soll voraussichtlich im Mai 2021 die Gründung der KLAR GmbH beschlossen werden. Die Zeit bis dahin wird genutzt, um kooperativ und auf Augenhöhe die notwendigen Abstimmungen mit den potenziellen Partnern weiter voranzutreiben. 

Jetzt Newsletter abonnieren

Stoff für Ihr Wissen, jede Woche in Ihrem Postfach.

Hier anmelden

Wärmewende am Wendepunkt: Geothermie als Schlüsseltechnologie für Kommunen
Wärmewende am Wendepunkt: Geothermie als Schlüsseltechnologie für Kommunen

Die Wärmewende steht vor dem Durchbruch: Beim Praxisforum Geothermie Bayern treffen sich Experten, um zu zeigen, wie Erdwärmeprojekte dank verbesserter Rahmenbedingungen erfolgreich umgesetzt werden können. Vom 16. bis 18. Oktober liegt der Fokus auf der Nutzung von Geothermie als zentraler Baustein für eine klimaneutrale Wärmeversorgung, insbesondere in Kommunen.

mehr lesen
The finalists of Earthshot Prize 2024
The finalists of Earthshot Prize 2024

On September 24th, at the third-annual Earthshot Innovation Summit, The Earthshot Prize unveiled its fourth cohort of Prize Finalists, an inspiring group of global innovators, entrepreneurs, community leaders and advocates pioneering solutions to our most pressing climate and environmental challenges. Each of the 15 Finalists are in the running to receive five £1 million prizes which will be awarded at The Earthshot Prize Awards Ceremony in Cape Town, South Africa on November 6th.

mehr lesen
Wasserschutz spielerisch lernen – Zukunft verstehen
Wasserschutz spielerisch lernen – Zukunft verstehen

Mit unserer Business Unit „3BIS18 Bildungsmedien“ machen wir komplexe Themen wie Wasserschutz für Kinder verständlich und spannend. Von Arbeitsheften über Experimente bis hin zu digitalen Lernspielen – wir zeigen schon den Kleinsten, wie wichtig Wasser ist und was jeder Einzelne tun kann, um es zu schützen. So wecken wir nicht nur das Interesse an Umweltthemen, sondern schaffen auch frühzeitig Verbindungen zu relevanten Berufen der Zukunft.

mehr lesen
SeeKaquA: Drone will search for groundwater in the Kalahari
SeeKaquA: Drone will search for groundwater in the Kalahari

In the German-African project SeeKaquA, researchers aim to detect deep groundwater resources in the Kalahari Desert using state-of-the-art drone-based electromagnetics. The project has now officially started, and the first measurement campaigns will take place in the spring of 2025.

mehr lesen

Passende Firmen zum Thema:

Weber-Ingenieure GmbH

Branchen: Beratende Ingenieure
Themen: Abwasserbehandlung | Netze

Abwasserbehandlung, Baumanagement, Infrastruktur und Stadtentwässerung, Ingenieurbau, Konversion und Abfall, Technische Ausrüstung, Wasserbau,

WEHRLE-WERK AG

Thema: Abwasserbehandlung

Mit den drei Geschäftsbereichen Energietechnik, Umwelttechnik, Fertigung und mehreren internationalen Tochtergesellschaften und Partnern entwickelt, plant, liefert und betreibt WEHRLE Anlagen und Komponenten zur Energieerzeugung aus Verbrennungsprozessen, Klärschlammverbrennung zur

SUMA Rührtechnik GmbH

Thema: Abwasserbehandlung

Seit 1957 entwickelt und produziert SUMA Rührwerke für eine Vielzahl von Anwendungen und Branchen. Aufbauend auf unseren Wurzeln im Agrarsektor haben wir uns zu einem Anbieter von Rührtechnik für den Wasser- und Abwasserbereich, Biogas und viele weitere Industriebereiche entwickelt. In den

Sie möchten die gwf Wasser + Abwasser testen

Bestellen Sie Ihr kostenloses Probeheft

Überzeugen Sie sich selbst: Gerne senden wir Ihnen die gwf Wasser + Abwasser kostenlos und unverbindlich zur Probe!

Finance Illustration 03