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Geothermie: Inbetriebnahme der zweiten Energiezentrale in Unterföhring schafft Deutschlands leistungsstärkste Anlage

Ein deutschlandweit bislang einmaliges Projekt ist gestern erfolgreich abgeschlossen worden: In Unterföhring hat der örtliche Wärmeversorger Geovol den Probelauf der zweiten Energiezentrale beendet und sie feierlich in Betrieb genommen. Mit nun insgesamt 22 Megawatt geothermischer Wärmeleistung ist die Anlage die leistungsstärkste ihrer Art in Deutschland.

von | 29.02.16

Das Bild zeigt v. l. n. r.: Andreas Kemmelmeyer (Erster Bürgermeister Unterföhring), Peter Lohr (Geschäftsführer Geovol Unterföhring GmbH), Ulrich Ulrich Huber (Technischer Leiter). Bild: Geovol

Im Beisein der Bürgermeister, von Gemeinderatsmitgliedern sowie des Geovol-Aufsichtsrats hat das Großprojekt damit nun offiziell seinen Abschluss gefunden. Durch die neue Energiezentrale konnte die geothermische Wärmeleistung der Anlage von vormals zehn auf nun 22 Megawatt gesteigert werden. Dies macht die Geothermieanlage zur leistungsstärksten ihrer Art in Deutschland.
Am 20. Februar 2014 hatte das Unternehmen mit den Bohrarbeiten für eine neue Dublette begonnen: Noch nie zuvor war in Deutschland eine bereits bestehende Geothermieanlage mit zwei neuen Bohrungen und einer zweiten Energiezentrale erweitert worden. „Wir sind umso glücklicher, dass alles gut gegangen ist und wir das Projekt nach nur zwei Jahren erfolgreich abschließen konnten“, freut sich Geschäftsführer Peter Lohr.
Unterföhrings 1. Bürgermeister Andreas Kemmelmeyer zeigte sich in seiner Begrüßung beeindruckt von dem, was die Gemeindetochter Geovol in den vergangenen Jahren geleistet hat: „Auf solche Töchter kann man stolz sein“, betonte augenzwinkernd der Rathauschef.

Auf solche Töchter kann man stolz sein

Nach den Begrüßungen konnten sich die Gäste der Inbetriebnahmefeier bei einer Führung einen Eindruck davon machen, welche Technik in dem eleganten, 66 Meter langen neuen Bauwerk im Nordosten Unterföhrings versteckt ist: So finden sich neben Geothermie- und Netzpumpenraum sowie den Anlagen zur Netzdruckhaltung und Filterung auch zwei große Blockheizkraftwerke mit je 600 Kilowattstunden Leistung. Dadurch wird das Unternehmen zukünftig einen Großteil des für die Tiefpumpen verbrauchten Stroms selbst erzeugen können.
Auch die Raumkühlung ist ab sofort selbstgemacht: Dank der sogenannten Adsorbtionsmaschinen kann die tiefe Erdwärme jetzt auch in Kälte zur Raumklimatisierung umgewandelt werden. Last but not least verfügt das neue Gebäude über einen großzügig ausgelegten Konferenzraum, in dem Schulungen, Workshops und Kundengespräche stattfinden sollen, aber auch Veranstaltungen für die örtliche Bevölkerung angeboten und die jährlich über 50 Besuchergruppen empfangen werden.

Bis 2020 soll auch der südliche Ortsteil Unterföhrings vollständig erschlossen sein

Mit der neuen Energiezentrale ist Geovol gut gerüstet, um das eigene Fernwärmenetz weiter auszubauen. Nachdem bislang nur der nördliche Ortsteil geothermisch versorgt wird, kann nun bis spätestens 2020 auch das südliche Unterföhring vollständig für die Erdwärmelieferung erschlossen werden.
Aber auch für die Bestandskunden ist die Inbetriebnahme der zweiten Energiezentrale von Vorteil: Da die beide Fernwärmekreise miteinander verflochten sind, kann bei Spitzenlasten oder dem Ausfall einer Zentrale die andere zeitweise die Wärmelieferung übernehmen. Um für alle Eventualitäten gerüstet zu sein, ist im Zuge der Anlagenerweiterung auch ein zweiter gasbetriebener Heizkessel mit 20 Megawatt Wärmeleistung eingebaut worden, der bei Engpässen blitzschnell einspringen kann. 
Bislang hat die Gemeinde rund 52 Millionen Euro in die Geothermieanlage und das Fernwärmenetz investiert. Angesichts der Notwendigkeiten einer Energiewende auch im Wärmebereich sei das gut angelegtes Geld, ist Bürgermeister Andreas Kemmelmeyer überzeugt. Peter Lohr rechnet damit, dass sich die Investition in ungefähr 16 Jahren amortisiert haben wird. (mks)

Bildquelle, falls nicht im Bild oben angegeben:

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