Filter by Themen
Abwasserbehandlung
Analytik & Hygiene
Digitalisierung
Energie
Events
Nachhaltigkeit & Umweltschutz
Netze
Wasseraufbereitung
Wassergewinnung
Wasserstress
Water Solutions
Filter by Kategorien
Advertorial
Branche
Events
Forschung & Entwicklung
Leute
News
People
Products & Solutions
Produkte & Verfahren
Publications
Publikationen
Sonstiges
Trade & Industry
Filter by Veranstaltungsschlagworte
abwasser
ACHEMA
Automatisierung
Digitalisierung
Emerging Pollutants
Energie
FDBR
Hydrologie
kanalnetze
Krankheitserreger
MSR
Spurenstoffe
Talsperren
trinkwasser
Wasser
wasseraufbereitung
wasserbau
Wassernetze
Wasserversorgung
FS Logoi

Prozessleitsystem der zentralen Kläranlage Schkopau umgestellt

Wie man die Leit- und Steuerungstechnik einer großen Kläranlage neu aufstellt, zeigt das Beispiel Schkopau. An einem der größten Chemie-Standorte im Osten Deutschlands hat AWS einen kompletten Systemwechsel vollzogen.

von | 01.06.20

Schkopau Gelsenwasser AWS

Früher wurde die BIOX-Kläranlage in Schkopau, die AWS Anfang 2019 vom amerikanischen Unternehmen DOW übernommen hat, über die Software MOD V gesteuert. Das Problem: Die Plattform ist eine Eigenentwicklung von DOW. „Außerdem wurde MOD vor mehr als 30 Jahren entwickelt“, sagt Projektleiter Stefan Nordbruch, „damals war die Software gut, aber heute haben wir ein viel höheres Anforderungsprofil an die Steuerungstechnik.“ Also stellte AWS von MOD V auf die moderne Leit- und Steuerungssystemtechnik S7 TIA von Siemens um. Doch was sich so einfach anhört, war in Wirklichkeit ein riesiger Berg an Arbeit, die insgesamt neun Monate in Anspruch nahm.
„Wir haben als Erstes Bestandsaufnahme gemacht, die Daten vom Altsystem übertragen und alle Betriebsinformationen Stück für Stück erfasst“, sagt Nordbruch. Allein die Datenübertragung einer solchen Anlage, die auf eine Behandlungskapazität von 400.000 Einwohnergleichwerten ausgelegt ist, nimmt viel Zeit in Anspruch. Alle Datenpunkte und Komponenten mussten vollständig in Informations- und Datenpunktlisten erfasst, jede technische Angabe und verfahrenstechnische Klartextbezeichnung dokumentiert werden.

1.000 Datenpunkte erfassen

Parameterlisten wurden erstellt, inklusive notwendiger technischer Klärungen, die Bestands-Anlagensoftware wurde abgeglichen und gesichert, alle Funktionalitäten erfasst und ins Steuerungssystem integriert. Anschließend erfolgte die Überführung der kompletten MOD V Software in Programmbeschreibungen und Programmcodes mit Listen, Textbeschreibungen und grafischen Darstellungen. Das AWS-Team identifizierte Standardfunktionen, Regler-Strukturen, Schrittketten und Signalflüsse. Die analogen und digitalen Signale bilden auch in Schkopau das Grundgerüst der großen Datenmenge der Leit- und Steuerungstechnik.
Im nächsten Schritt konnte dann die Vor- und Entwurfsplanung für die neue Hard- und Software sowie der Steuerungsschaltschränke vorangetrieben werden. An diesem Punkt in der Planung wurden auch das Umschlusskonzept abgeleitet und die Schnittstellen festgelegt. Nach Fertigstellung der Hard- und Software wurde zuerst die redundante Leitebene aufgebaut. So war die Steuerung der wichtigsten Funktionen der Kläranlage sichergestellt. Danach installierte AWS die Hauptsteuerung. Beim Test wurden mehr als 1.000 Datenpunkte Schritt für Schritt abgearbeitet und dokumentiert. Es folgte eine dreiwöchige Überprüfung und Begleitung des Betriebs per Fernwartung mit anschließender Regleroptimierung.
Dann kam der entscheidende Moment: Die Entkopplung der gesamten Leit- und Steuerungstechnik aus dem zentralen Leitsystem des DOW Olefinverbundes und die Implementierung der neuen Automatisierungssoftware. Das Fazit: „Die Umstellung ist sehr gut gelaufen“, sagt Nordbruch zufrieden und verweist noch einmal auf die ausgezeichnete Zusammenarbeit mit der Firma REINHOLZ Software & Technology GmbH aus Itzehoe, die Soft- und Hardwareelemente zugeliefert und ihr Spezialwissen in allen Phasen der Migration eingebracht hat. Neun Monate harte Arbeit liegen hinter ihm und seinem Team vor Ort in Schkopau. Arbeit, die sich gelohnt hat. Die Anlage ist abgenommen und läuft störungsfrei.

Jetzt Newsletter abonnieren

Stoff für Ihr Wissen, jede Woche in Ihrem Postfach.

Hier anmelden

Study shows that extracting high-value products from wastewater is possible
Study shows that extracting high-value products from wastewater is possible

A group of Danish and Dutch researchers is on the way to revolutionizing what biomass from wastewater treatment plants can be used for. They show in a recently published scientific article how biopolymers from bacteria can be a sustainable alternative to oil-based products, and how phosphorus and other minerals can be harvested from wastewater.

mehr lesen
Weltweit erste ISO-Zertifizierung für wissenschaftliches Tauchen
Weltweit erste ISO-Zertifizierung für wissenschaftliches Tauchen

Das Scientific Diving Center der TU Bergakademie Freiberg erhält als erste Institution weltweit die ISO-Zertifizierung für wissenschaftliches Tauchen. Damit profitieren Studierende und Forschende von international anerkannten Standards in der Tauchausbildung – eine Schlüsselqualifikation für interdisziplinäre Forschung unter Wasser.

mehr lesen
EU-Kommunalabwasserrichtlinie (KARL) final verabschiedet
EU-Kommunalabwasserrichtlinie (KARL) final verabschiedet

Am 5. November 2024 hat der EU-Ministerrat die neue Kommunalabwasserrichtlinie (KARL) final beschlossen. Die Verbände der Wasserwirtschaft in Deutschland werten diesen Schritt als umweltökonomischen Meilenstein – dessen Umsetzung aber mit Investitionen in Milliardenhöhe verbunden sein wird.

mehr lesen
Printfrastructure innovation project shares successes
Printfrastructure innovation project shares successes

Leaders of the Water Industry Printfrastructure project, a pioneering project to develop 3D printed infrastructure and components for the water sector, will be sharing insights from five years of research on a Webinar late in November. The project, which concludes in early 2025, has been led by United Utilities (UK) in partnership with ChangeMaker3D, Manchester Metropolitan University’s PrintCity and Scottish Water.

mehr lesen
NRW erweitert Hochwasserschutz und Warnsysteme für die Wintermonate
NRW erweitert Hochwasserschutz und Warnsysteme für die Wintermonate

Mit Beginn der Winterhochwassersaison setzt Nordrhein-Westfalen verstärkt auf Prävention: Das Umweltministerium weist auf umfangreiche Informationsangebote hin, die Bürgerinnen und Bürger über steigende Wasserpegel und drohende Hochwasser warnen. Dank eines stetig erweiterten Messnetzes und neuer Hochwassermeldepegel wird der Schutz vor Extremwetterereignissen ausgebaut – eine zentrale Maßnahme angesichts zunehmender Klimarisiken.

mehr lesen

Passende Firmen zum Thema:

Sie möchten die gwf Wasser + Abwasser testen

Bestellen Sie Ihr kostenloses Probeheft

Überzeugen Sie sich selbst: Gerne senden wir Ihnen die gwf Wasser + Abwasser kostenlos und unverbindlich zur Probe!

Finance Illustration 03