Überflutungen und Starkregen als Auslöser von mikrobiologischen Befunden in Brunnen und Quellen
Thema: Wassergewinnung
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Viele Trinkwassergewinnungsanlagen in Deutschland nutzen oberflächennahe Grundwasserleiter. Dort sind der Grundwasserumsatz, die Neubildungsraten aber auch die Gefährdungen durch mikrobiologische und chemische Belastungen am höchsten. Diese Grundwasserleiter unterliegen einer erhöhten Vulnerabilität gegenüber dem Witterungsgeschehen, da für eine Verlagerung von Keimen und Nährstoffen aus dem Oberboden in die gesättigte Zone nur kurze Abbaustrecken zur Verfügung stehen. Neben diesen standörtlichen Bodeneigenschaften beeinflusst der Klimawandel mit Extremwettereignissen, die sich in unserer humiden Klimazone neben längeren Hitzeperioden vor allem in Form von lokalen Starkregen und Überflutungen darstellen können, die Grundwasserbeschaffenheit. Es kann gezeigt werden, dass geogen und anthropogen bedingte Heterogenitäten und Bodenstörungen im Nahbereich von Brunnen und Quellfassungen (Wasserschutzzone I) besonders sensible Eintragsstellen für größere Sickerwasservolumina sind, die kurzfristige mikrobiologische Belastungen zur Folge haben können. Überflutungen und Starkregen erzeugen für diese Art der anthropogenen Grundwasserbelastung ausreichende Transportmengen in kurzer Zeit. So erklärt sich vielfach die kurze Zeitspanne von wenigen Stunden bis Tagen zwischen einem extremen hydrologischen Ereignis und mikrobiologischen Positivbefunden. Für die Wasserversorgungen mit flutsensiblen Gewinnungsanlagen werden Handlungsempfehlungen gegeben, um für diese zukünftig vermehrt zu erwartenden Extremereignisse gerüstet zu sein.
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