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PFAS im Bodensee: Herausforderung im Gewässerschutz

Die Untersuchungen von Spurenstoffen im Bodensee bestätigen das Vorhandensein der per- und polyfluorierten Alkylsubstanzen (PFAS). Der Umgang mit diesen Stoffen ist seit Jahren von großer Bedeutung für die Internationale Gewässerschutzkommission für den Bodensee (IGKB). 

von | 29.05.23

Im Bodensee werden regelmäßig Spurenstoffuntersuchungen inklusive PFAS im Freiwasser und seinen größten Zuflüssen durchgeführt. Der Vergleich mit der europäischen Norm zeigt, dass der PFOS-Wert deutlich überschritten wird
Bildquelle: Pixabay/Ingo Jakubke
PFAS

29. Mai 2023 Ι Die Untersuchungen von Spurenstoffen im Bodensee bestätigen das Vorhandensein der per- und polyfluorierten Alkylsubstanzen (PFAS). Der Umgang mit diesen Stoffen ist seit Jahren von großer Bedeutung für die Internationale Gewässerschutzkommission für den Bodensee (IGKB).

Die Problematik mit den gesundheitschädlichen Chemikalien

Unter PFAS versteht man eine Gruppe von langlebigen, synthetisch hergestellten Industriechemikalien, die auf natürliche Weise nicht entstehen können. Diese vom Menschen erzeugten Stoffe sind durch natürliche Prozesse nur langsam oder kaum abbaubar und sind mittlerweile überall in unseren Böden, Gewässern und im Grundwasser zu finden. Zudem kann es zu einer starken Anreicherung im menschlichen und tierischen Gewebe kommen.

Die Belastung der Gewässer mit PFAS ist weltweit und auch am Bodensee aktuell eine Herausforderung im Gewässerschutz. Die Konzentrationen für PFOS, ein Stoff der PFAS-Gruppe, im Bodensee liegen in einem für die menschliche Gesundheit und fischfressende Vögel sowie Säuger relevanten Bereich.

PFOS Konzentration überschreitet Norm-Wert

Die Europäische Chemikalienagentur (ECHA) hat im März 2023 eine sechsmonatige Konsultation für einen Beschränkungsvorschlag für die Herstellung und Verwendung der gesamten Stoffgruppe gestartet, wobei Ausnahmen nur für Verwendungen gelten sollen, die gesamtgesellschaftlich unabdingbar sind. Die IGKB unterstützt diesen Ansatz. Nur über ein konsequentes Verbot der Anwendung beziehungsweise durch Beschränkung auf absolut notwendige Ausnahmen kann langfristig eine Abnahme der PFAS Konzentration weltweit und auch am Bodensee erreicht werden.

Im Bodensee werden regelmäßig Spurenstoffuntersuchungen inklusive PFAS im Freiwasser und seinen größten Zuflüssen durchgeführt. PFOS war jene Verbindung der untersuchten PFAS, die in allen Kampagnen mit den höchsten Konzentrationen gefunden wurde. Die gemessenen Konzentrationen lagen in Regel zwischen 0,001 und 0,005 µg/l. Der Vergleich mit der europäischen Norm (UQN = 0,00065 µg/L) zeigt, dass dieser Wert deutlich überschritten wird. In den Zuflüssen werden größere Schwankungen der PFOS-Konzentrationen beobachtet und zwar zwischen keinem Nachweis bis in den dreistelligen ng/L-Bereich. Die anderen untersuchten Verbindungen konnten im Bodensee ebenfalls vereinzelt, in den Zuflüssen etwas häufiger nachgewiesen werden. Hier lagen die Positivbefunde im See im niedrigen einstelligen ng/L-Bereich.

Eintrag von PFAS vermeiden

Doch wie lässt sich der Eintrag von PFAS aktuell vermeiden? Hier ist neben dem Gesetzgeber auch ein verantwortungsvoller Umgang mit PFAS in Industrie und Gewerbe notwendig. „Wichtig ist auch, bei sich selbst anzufangen“, betonte Martin Grambow, der Vorsitzende der IGKB auf der diesjährigen Kommissionstagung.

„Mit der Nutzung von Produkten, die frei von PFAS sind, kann jede und jeder einen Beitrag leisten, damit diese Stoffe erst gar nicht in die Natur gelangen und dort zum Problem werden“, so Grambow.

Die IGKB hat ein Faktenblatt zur weiteren Information ausgearbeitet.

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