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Hamburg: Wahrzeichen an den Elbbrücken erstrahlt in neuem Glanz

Nach neun Monaten intensiver Sanierungsarbeiten erstrahlt der 64 Meter hohe Wasserturm in Hamburg Rothenburgsort in neuem Glanz. Dank der Förderung durch Bundesmittel der Bundeskulturbehörde konnten die Ziegel, Fugen und Fenster des Hamburger und Rothenburgsorter Wahrzeichens umfassend erneuert und vorhandene Risse beseitigt werden.

von | 28.08.24

HAMBURG WASSER Geschäftsführer Ingo Hannemann und Bürgerschaftspräsidentin Carola Veit genießen die Aussicht vom sanierten Technikturm in Rothenburgsort
Foto: HAMBURG WASSER/Jörg Böthling

Besonders der große Blitzeinschlag, der sich über 50m entlang der Westfassade des Turms erstreckt, musste aufwendig saniert werden. Im Inneren des Turms wurde das Mauerwerk u. a. entsalzen, die Treppenanlage instandgesetzt und die elektrotechnische Ausrüstung erneuert. Zur Feier des Abschlusses der Arbeiten besuchte Bürgerschaftspräsidentin Carola Veit heute den historischen Turm. Gemeinsam mit HAMBURG WASSER-Geschäftsführer Ingo Hannemann setzten die beiden symbolisch einen der letzten neuen Backsteine ein.

„Der Wasserturm Rothenburgsort ist ein technisches Meisterwerk seiner Zeit und der älteste Wasserturm auf dem europäischen Festland. Im Jahre 1848 erbaut ist er ein bedeutendes Denkmal der Ingenieurskunst. Auch wenn er heute keine Funktion mehr in unserem Netz hat, ist er als Wahrzeichen und als bedeutsames Stück Technikgeschichte erhaltenswert“, sagt Ingo Hannemann, Sprecher der Geschäftsführung von HAMBURG WASSER.

Ursprünglich als Vierecksturm geplant, entschied sich der Ingenieur William Lindley Mitte des 19. Jahrhunderts für die runde Form, die auf einen Entwurf des Stadtplaners und Architekten Alexis de Chateauneuf zurückgeht. Der Turm war kein Wasserspeicherturm, sondern ein Druckausgleichsturm. Über eine Steige- und eine Fallleitung im Inneren des Turms konnte der Druck im Versorgungsnetz reguliert werden. Damit war es erstmals möglich, einzelne Haushalte mit Trinkwasser zu versorgen. Besonders ausgeklügelt: zwischen den beiden Turmleitungen integrierte William Lindley einen Schornstein, über den die Rauchgase entweichen konnten, die bei der Feuerung des damals noch kohlebetriebenen Dampfkessels des Pumpwerks entstanden. Ihre Restwärme verhinderte, dass das Wasser in der Steige- und Fallleitung gefror.

Für die umfassende Sanierung stellte das Bundesministerium für Bildung und Forschung insgesamt 1,087 Mio. Euro aus Mitteln für die Förderung von Sanierungsmaßnahmen im Rahmen des Denkmalschutz-Sonderprogramms IX bereit.

„Ich freue mich sehr über den Abschluss der Sanierungsarbeiten am Wasserturm! Ich finde, wir können stolz darauf sein, dass Hamburg damals als erste Stadt Deutschlands eine neuzeitliche zentrale Wasserversorgung für alle Bürger:innen erhielt und damit eine Vorreiterrolle übernahm. Ebenso wichtig aber ist zu betonen, dass der Wasserturm für den Stadtteil Rothenburgsort und seine Bewohner:innen ein besonderes Wahrzeichen ist, das – als eines der wenigen Bauwerke in Rothenburgsort – den Feuersturm überstanden hat. Umso wichtiger ist es, dieses Denkmal zu erhalten! Der Wasserturm kann endlich anlassbezogen für Besucher:innen geöffnet werden. Die Sanierung ist mit Hilfe von Denkmalschutzsondermitteln des Bundes gemeinsam mit der Stadt Hamburg gelungen. Mit dem Erhalt des Denkmals schaffen wir Identität und ein Bewusstsein für die Vergangenheit!“, sagt Carola Veit, Präsidentin der Hamburgischen Bürgerschaft.

Im Zuge der heutigen Veranstaltung kündigte HAMBURG WASSER Turmbesichtigungen an, damit sich die interessierte Öffentlichkeit selbst ein Bild des grundsanierten Turms machen kann.

„Als Unternehmen der kritischen Infrastruktur müssen wir uns im Normalfall ziemlich abschotten“, erläutert Ingo Hannemann. „Aus Anlass der Turmsanierung werden wir aber Gelegenheit zu seiner Besichtigung geben. Aktuell laufen unsere Planungen für ein Programm, das voraussichtlich zum Jahresende angeboten wird.“

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