Im Bereich der Stadt Oberhausen baut der Wasserwirtschaftsverband insgesamt sechs Regenklärkompaktanlagen an vier Standorten. Der erste Bauabschnitt mit vier Sedimentationsschächten an den Standorten Arminstraße, Wittekindstraße und Osterfelder Straße wurde im März 2025 abgeschlossen.
Nun haben die Arbeiten im zweiten Bauabschnitt östlich der Konrad-Adenauer-Allee, südlich der A 42 im Bereich des sich ebenfalls im Bau befindlichen Pumpwerk OB-Eisenheim begonnen. Für die aktuellen Arbeiten muss die Auffahrt der A42 Oberhausen-Zentrum in Richtung Dortmund von Dienstag, 10. Juni, bis Montag, 29. September 2025 vollgesperrt werden. Für Rettungskräfte bleibt die Auffahrt jederzeit befahrbar. Regenwasser, das von Autobahnen abläuft, enthält einen hohen Mikroplastikanteil aufgrund des Reifenabtriebs und andere für das Gewässer schädliche Stoffe wie Öl. Deswegen wird das verunreinigte Wasser zukünftig in den Regenklärkompaktanlagen geklärt, bevor das Regenwasser in die Emscher geleitet wird. Die abgesetzten Stoffe werden regelmäßig abgepumpt und entsorgt.
Im Havariefall auf der Autobahn werden auf dem Wasser schwimmende Stoffe, wie z.B. Öl oder Benzin zurückgehalten. Dies verbessert die Wasserqualität der Emscher und trägt damit zum Wiedererblühen der Flora und Fauna des nun vom Abwasser befreiten Flusses bei. Die Emschergenossenschaft bittet die Bürgerinnen und Bürger um Verständnis für die durch den Bau erforderlichen Beeinträchtigungen.
Die Emschergenossenschaft – ein Wasserwirtschaftsverband mit Geschichte
Am 14. Dezember 1899 als erster deutscher Wasserwirtschaftsverband gegründet, ist die Emschergenossenschaft heute gemeinsam mit dem 1926 gegründeten Lippeverband Deutschlands größter Betreiber von Kläranlagen und Pumpwerken. Die Aufgaben des öffentlich-rechtlichen Unternehmens sind die Abwasserentsorgung, der Hochwasserschutz sowie die Klimafolgenanpassung. Ihr bekanntestes Projekt ist der Emscher-Umbau (1992-2021), bei dem die Emschergenossenschaft im Herzen des Ruhrgebietes eine moderne Abwasserinfrastruktur baute. Dafür wurden 436 Kilometer an neuen unterirdischen Abwasserkanälen verlegt und vier Großkläranlagen gebaut. Rund 340 Kilometer an Gewässern werden insgesamt renaturiert. Parallel entstanden über 130 Kilometer an Rad- und Fußwegen, die das neue blaugrüne Leben an der Emscher und ihren Nebenläufen erleb- und erfahrbar machen. www.eglv.de