Chemische Eigenschaften:
Radioaktives Schwermetall, natürlich auftretend als Isotopengemisch aus 99,27 % U-238, 0,72 % U-235 und 0,01 % U-234.
Vorkommen:
Uran ist natürlicher Bestandteil der Erdkruste. Es kommt wegen seiner Elektronenkonfiguration praktisch nicht elementar vor, Oxidationsstufe je nach Umgebungsbedingungen IV (unter reduzierenden Bedingungen) oder VI (unter oxidierenden Bedingungen).
Verwendung:
Als Primärenergieträger in Kernkraftwerken und Nuklearwaffen.
Problemstellung:
Uran wirkt nierentoxisch und ist radioaktiv. Der in der Trinkwasserverordnung vom Mai 2011 festgelegte Grenzwert von 10 µg/l (der vorher schon Richtwert war) trägt dem nierentoxischem Potenzial Rechnung. Die WHO empfiehlt einen gesundheitlichen Leitwert von 30 µg/l, der Tolerable Daily Intake (TDI)-Wert beträgt 0,6 µg/kg Körpergewicht. Die EU-Trinkwasserrichtlinie sieht keinen Uran-Grenzwert vor.
Urankonzentrationen im Grundwasser hängen sehr von der Zusammensetzung der wasserführenden Gesteine ab. Entsprechend zeigen auch Oberflächengewässer regionale Konzentrationsunterschiede.
Mögliche anthropogene Eintragspfade für Uran in Gewässer:
Sickerwasser/Niederschlagsabflüsse aus ehemaligen Uranbergbauregionen mit schwerbelasteten Sedimenten sowie Verwendung uranhaltiger Phosphatdünger in der Landwirtschaft (Quelle: uranhaltige Phosphorlagerstätten).
Uran im Trinkwasser in Deutschland:
Grenzwertüberschreitungen im Trinkwasser in Deutschland in den Berichtsjahren 2015 und 2016: in jeweils zwei Wasserversorgungsgebieten mit >1.000 m³/d (> 5.000 Personen) bei je zwei Überprüfungen.
Quellen:
Umweltbundesamt (Hrsg., C.; Utermann, J.); Uran in Boden und Wasser. Publikation zum Download unter http://www.uba.de/uba-info-medien/4336.html verfügbar.
Bericht des Bundesministeriums für Gesundheit und des Umweltbundesamtes an die Verbraucherinnen und Verbraucher über die Qualität von Wasser für den menschlichen Gebrauch (Trinkwasser) in Deutschland 2014–2016 (s. www.umweltbundesamt.de).
Ausgabe 03/2019
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