Filter by Themen
Abwasserbehandlung
Analytik & Hygiene
Digitalisierung
Energie
Events
Nachhaltigkeit & Umweltschutz
Netze
Wasseraufbereitung
Wassergewinnung
Wasserstress
Water Solutions
Sonstiges
Filter by Kategorien
Advertorial
Branche
Events
Forschung & Entwicklung
Leute
News
People
Products & Solutions
Produkte & Verfahren
Publications
Publikationen
Sonstiges
Trade & Industry
Filter by Veranstaltungsschlagworte
abwasser
ACHEMA
Automatisierung
Digitalisierung
Emerging Pollutants
Energie
FDBR
Hydrologie
kanalnetze
Krankheitserreger
MSR
Spurenstoffe
Talsperren
trinkwasser
Wasser
wasseraufbereitung
wasserbau
Wassernetze
Wasserversorgung
FS Logoi

Guanylharnstoff (und Metformin)

« zurück zum Index

Chemische Eigenschaften:

Guanylharnstoff (Diaminomethylidenharnstoff, C2H6N4O) ist das häufigste Abbauprodukt von Metformin (C4H11N5), ein Arzneistoff aus der Gruppe der Biguanide (abgeleitet von Guanidin, dem Stickstoffanalogon der Kohlensäure).

Anwendung:

Metformin wird bei nicht insulinabhängiger Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus Typ 2) und krankhaftem Übergewicht eingesetzt und gehört damit zu den Medikamenten gegen so genannte Wohlstandskrankheiten. Es verbessert den Kohlenhydratumsatz, indem es die Zuckerneubildung in der Leber und die Aufnahme von Kohlenhydraten aus dem Darm bremst, den Transport von Glukose in Muskelzellen fördert und die Insulinwirkung verbessert.

Problemstellung:

Das Antidiabetikum ist mit etwa 600 Mio. Tagesdosen eines der am meisten verwendeten Medikamente. Im Forschungsprojekt EffNet untersuchten Forscher der Universität Tübingen u. a. das Vorkommen und den Verbleib von Metformin, Guanylharnstoff und weiterer Abbauprodukte in Kläranlagenabläufen und Oberflächengewässern [1]. Demnach werden diese Stoffe in einer Kläranlage deutlich reduziert, aber nicht vollständig abgebaut. Außerdem wurden im Zulauf einer Kläranlage unerwartet hohe Konzentrationen an Guanylharnstoff gemessen, die auf eine weitere Quelle dieses Stoffes neben dem Metformin-Abbau hinweisen.

Ökotoxikologie:

Im Rahmen des EffNet-Projekts wurden die Auswirkungen von Metformin auf Fische und wirbellose Gewässerorganismen untersucht. Demnach verändert der Stoff in umweltrelevanten Konzentrationen den Zuckerhaushalt und die Zusammensetzung der Darmflora der Tiere. Laut eines Stoffberichts des LANUV NRW [2] ist Metformin als umweltrelevant einzustufen, weil es in einer Menge > 10 t/a angewendet wird und seine biologische Abbaubarkeit < 10 % ist.

Literatur:

[1] S. Tisler, C. Zwiener: Formation and occurrence of transformation products of metformin in wastewater and surface. Sci Total Environ. 2018 Jul1; 628–629, S. 1121–1129. doi: 10.1016/j.scitotenv.2018.02.105

[2] Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) NRW: ECHO-Stoffbericht Metformin (Antidiabetikum) 2015, https://www.lanuv.nrw.de/fileadmin/lanuv/analytik/pdf/ECHO_Metformin_Dezember%202015.pdf

Ausgabe 05/2020

 

« zurück zum Index
Lebensraum Dünentäler: Rettung für den Moorfrosch

Lebensraum Dünentäler: Rettung für den Moorfrosch

Der Moorfrosch zählt zu den stark gefährdeten Amphibienarten. Dünentäler und intakte Moore bieten ihm wichtige Rückzugsorte, doch Trockenlegung und Stickstoffbelastung setzen seinem Lebensraum zunehmend zu. Die Wiedervernässung von Feuchtgebieten spielt eine entscheidende Rolle für seinen Erhalt.

mehr lesen
Neues Online-Tool zur Untersuchung von Umweltverschmutzung anhand von Wasserflöhen

Neues Online-Tool zur Untersuchung von Umweltverschmutzung anhand von Wasserflöhen

Ein neues Online-Tool ermöglicht es Forschern, die Auswirkungen von Umweltverschmutzung auf Wasserflöhe, winzige Süßwasserkrebse, genauer zu untersuchen. Der Daphnia Histology Reference Atlas (DaHRA) bietet detaillierte, farbcodierte Aufnahmen der Mikroanatomie von Wasserflöhen, um die toxischen Effekte von Chemikalien auf Gewebe und Zellen zu analysieren. Dieses frei zugängliche Werkzeug könnte entscheidend dazu beitragen, Umweltverschmutzung besser zu verstehen und den Schutz von Ökosystemen zu verbessern.

mehr lesen