Historisches:
Erstmals synthetisiert 1950 von der Cilag AG.
Monsanto ließ die Verbindung 1971 als Unkrautbekämpfungsmittel patentieren. Heute ist Glyphosat das meistverkaufte Herbizid der Welt.
Eigenschaften:
Glyphosat ist ein farbloser, geruchsloser, kristalliner Feststoff.
Die Säure ist löslich in Wasser (11,6 g/l auf 1 l Wasser), jedoch nicht in herkömmlichen organischen Lösungsmitteln wie Ethanol oder Aceton.
Glyphosat im Alltag:
Glyphosat wird von 91 Herstellern in 20 Ländern produziert. Die Jahresproduktionen lagen 2008 bei ca. 600.000 t, 2011 bei ca. 650.000 t und 2012 bei ca. 720.000 t.
Glyphosat wird wegen seines breiten Anwendungsspektrums in der Landwirtschaft und privat eingesetzt.
Emission in die Umwelt:
Durch direkte Aufbringung, durch Abwaschen bei Regen und über Pflanzenmaterial und Wurzelausscheidungen gelangt Glyphosat in den Boden, später durch Auswaschung in Grund- und Oberflächenwässer.
Expositionswege:
Glyphosat ist im Boden, Luft, Grund- und Oberflächenwasser nachweisbar.
Aufnahme durch den Menschen findet über die Nahrung und verunreinigtes Wasser statt.
Gesundheitsgefährdung/Toxizität:
Die International Agency for Research on Cancer (IARC), eine Einrichtung der WHO, stufte Glyphosat 2015 als „höchstwahrscheinlich krebserregend beim Menschen“ ein.
Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) kam 2015 zu der Erkenntnis, dass sich bei „bestimmungsgemäßer Anwendung von Glyphosat kein krebserzeugendes Risiko für den Menschen ableiten lässt“.
Haut- und Augenprobleme, Infektionen der Atemwege, Magen- und Darmerkrankungen sowie Fieber konnten bei der Anwendung in Kolumbien zur Vernichtung der Kokainplantagen beobachtet werden.
Aktuelle rechtliche Situation:
In der EU zugelassen bis Ende 2017.
In Deutschland sind 95 glyphosathaltige Pflanzenschutzmittel zugelassen (Stand 4.11.2015).
Die EU-Kommission will eine Zulassungsverlängerung von Glyphosat für zehn Jahre vorschlagen (Stand: 17.05.2017).
Ausgabe 06/2017
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