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Diclofenac

© Vladimir Wrangel / Fotolia.com
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Verwendung von Diclofenac

Diclofenac ist ein Medikament mit fiebersenkender (antipyretisches), schmerzstillender (analgetisches), entzündungshemmender (antiphlogistisches) und antirheumatischer Wirkung. Es wurde erstmals 1974 auf den Markt eingeführt und ist eines der häufigsten eingesetzten nichtopioiden Schmerzmittel.

Anwendungen

In der Humanmedizin bei leichten bis mittleren Schmerzen: Gelenkschmerzen, rheumatische Beschwerden, Rückenschmerzen, Prellungen, Zerrungen, Verstauchungen und andere Sportverletzungen.
In der Veterinärmedizin vor allem zur Behandlung von Lahmheit bei Rindern.

Nebenwirkungen

Hinweise auf Risikoerhöhung von Herzinfarkten, Herzschwäche und Schlaganfällen sowie erhöhtes Risiko für Hautausschläge bei Verwendung als Salbe.

Umweltauswirkungen

70 % der eingenommen Diclofenac-Dosis werden vom menschlichen Körper unverändert wieder ausgeschieden.
Diclofenac ist toxisch für verschiedene Tierarten. In Südasien starben mehrere Millionen Greifvögel durch Nierenversagen, weil sie die Kadaver von verendeten Rindern fraßen, die mit Diclofenac behandelt wurden. So ist z. B. die Population des Bengalengeiers zwischen 1992 und 2007 in Indien um 99,9 % zurückgegangen.

Maßnahmen:

In verschiedenen asiatischen Ländern wie Indien, Pakistan, Bangladesch und Nepal wurde Diclofenac als Tiermedikament verboten und durch ungefährlichere Stoffe wie Meloxicam ersetzt.

Aktuelle Problematik

In Spanien wurde 2013 die Anwendung von Diclofenac für Rinder zugelassen. Spanien beherbergt etwa 80 % der Geier in Europa sowie vom Aussterben bedrohte Greifvögel wie den Spanischen Kaiseradler.
Auch in Afrika wird vermehrt das kostengünstigere Diclofenac gegenüber anderen ungefährlicheren Medikamenten eingesetzt.

Ausgabe 02/2018

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