Ein Weichtier mit besonderen Fähigkeiten
Die chilenische Stachelschnecke, deren lateinischer Name Concholepas concholepas lautet, ist eine große, fleischfressende Meeresschnecke mit einem robusten Gehäuse. Sie zählt zu den Felsenschnecken und ist im südöstlichen Pazifik zu finden. Ausgewachsene Exemplare können eine Schalenlänge von etwa 15 Zentimetern erreichen. Als Fleischfresser nimmt sie die Rolle einer Schlüsselart ein, die das Vorkommen anderer Arten kontrolliert. Besonders an der Schnecke ist ein Bestandteil ihres Blutes, der Sauerstofftransporter Hämocyanin, der eine immuntherapeutische Wirkung gegen einige Krebsarten zeigt. [1]
Vorkommen und Gefährdung der Molluske
In ihrer Heimat als „Loco“ (ein Lehnwort des Mapuche-Volkes in Chile) bekannt, kommt der Schnecke mit dem großen Fuß und widerstandsfähigen Gehäuse eine große kulturelle, soziale, wirtschaftliche, evolutionäre und ökologische Bedeutung zu. Doch ihre Bestände sind aufgrund von starker Überfischung gefährdet, denn die sogenannte „chilenische Abalone“, die äußerlich der Meeresschnecke Seeohr („Abalone“) ähnelt, wird weltweit als Delikatesse gehandelt. Auch verschmutze Küstengebiete bedrohen die Art. Den widrigen Umständen muss sich die chilenische Stachelschnecke fortlaufend anpassen. [1]
Fun Fact
Die chilenische Stachelschnecke wurde in einer öffentlichen Umfrage von der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung zum „Internationalen Weichtier des Jahres 2023“ gekürt. Der Wettbewerb wurde von der Senckenberg Gesellschaft, dem LOEWE-Zentrum für Translationale Biodiversitätsgenomik (TBG) und der internationalen Gesellschaft für Molluskenforschung (Unitas Malacologica) ins Leben gerufen, um die enorme Artenvielfalt der Weichtiere bekannter zu machen und für den Schutz maritimer Organismen zu sensibilisieren. [1]
Literatur:
(1) https://www.senckenberg.de/, abgefragt am 30.03.2023
Ausgabe 04/2023