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Zahl der Schweinswale in Elbe, Weser und Ems deutlich gestiegen

Im Frühjahr 2024 wurden in den Flüssen Elbe, Weser und erstmals auch stromauf des Emssperrwerks außergewöhnlich viele Schweinswale gesichtet – ein Rekord, der wertvolle Einblicke für den Artenschutz liefert.

von | 03.09.24

Die April-Daten 2024 sind beeindruckend: In der Weser bei Stadland wurden Schweinswale in 33 Prozent der Stunden registriert, in der Elbe bei Wedel sogar in 44 Prozent der Stunden.
Quelle: Adobestock/ 716086648

Im Frühjahr 2024 haben die Bundesanstalt für Gewässerkunde (BfG) und die Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung (WSV) eine außergewöhnlich hohe Präsenz von Schweinswalen in den Flüssen Elbe und Weser festgestellt. In der Ems konnten die Tiere erstmals auch stromaufwärts des Sperrwerks nachgewiesen werden, was wichtige Hinweise zum Schutz der Schweinswale und zur Bewertung des Zustands der Gewässer liefert.

Neue Erkenntnisse aus Monitoring

Im Rahmen eines Monitorings von BfG und WSV stehen Schweinswale in Elbe, Weser und Ems im Fokus. Besonders hohe Erfassungsraten wurden im Frühjahr 2024 in der Elbe bei Wedel und in der Weser bei Stadland mittels Hydrophonsystemen („Unterwassermikrofone“) registriert. In der Ems wurden die Tiere erstmals oberhalb des Sperrwerks nachgewiesen.

Schweinswale leben normalerweise in der Nordsee und im Wattenmeer, doch im Frühjahr – insbesondere im April – dringen sie regelmäßig in die Flüsse Elbe, Ems und Weser vor. Hier jagen sie unter anderem den Stint, einen ihrer Beutefische, der zu dieser Zeit zum Laichen in die Flüsse zieht. Die Erhebungen erfolgen an fest installierten Standorten: seit 2019 in der Elbe bei Wedel, seit 2022 in der Weser bei Stadland und seit 2010 an vier Messstationen in der Außenems. Im Jahr 2024 wurde erstmals ein Hydrophonsystem in der Unterems bei Terborg, stromauf des Emssperrwerks, eingesetzt.

Deutlich höhere Nachweise in Elbe und Weser

Die April-Daten 2024 sind beeindruckend: In der Weser bei Stadland wurden Schweinswale in 33 Prozent der Stunden registriert, in der Elbe bei Wedel sogar in 44 Prozent der Stunden. Laut Dr. Thomas Taupp von der BfG war der April 2024 das erfolgreichste Jahr seit Beginn der Messungen in Elbe und Weser, mit 5- bis 10-mal höheren Detektionsraten im Vergleich zu den Vorjahren. In der Außenems entsprach die Detektionshäufigkeit dem langjährigen Mittelwert der Vorjahre. Besonders bemerkenswert: Erstmals wurden Schweinswale oberhalb des Emssperrwerks bei Terborg registriert, was belegt, dass die Tiere durch das Sperrwerk in die Ems gelangen.

Diese Daten sind von großem Wert für die Einschätzung der Gewässerqualität und der Fischbestände und tragen dazu bei, die Schutzmaßnahmen für Schweinswale weiter zu optimieren. Weitere Informationen zu den aktuellen Daten sind bei Dr. Thomas Taupp erhältlich.

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