Der Sonderforschungsbereich/Transregio „WETSCAPES2.0: neuartige Ökosysteme in wiedervernässten Niedermoorlandschaften“ widmet sich der Erforschung von ökologischen, biogeochemischen und hydrologischen Prozessen in wiedervernässten Mooren. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) stellt dafür rund 10 Millionen Euro für einen Zeitraum von vier Jahren bereit. Diese Förderung wurde durch die Universitäten Greifswald und Rostock gemeinsam mit Partnern wie dem Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB Berlin) und weiteren renommierten Institutionen eingeworben.
Wiedervernässung als Schlüssel zu Klima- und Naturschutz
Wiedervernässte Moore bieten vielfältige Vorteile: Sie speichern Kohlenstoff, filtern Nährstoffe, reinigen Wasser und bieten Lebensraum für spezialisierte Arten. Gleichzeitig wirken sie kühlend auf die Umgebung. Diese Potenziale stehen im Kontrast zu den über Jahrhunderte entwässerten Mooren, die massive Treibhausgasemissionen, Biodiversitätsverluste und Nährstoffausträge verursacht haben. Europaweit sollen Wiedervernässungsprogramme diese Schäden nun umkehren. Dabei entstehen jedoch keine ursprünglichen Moorlandschaften, sondern neuartige Ökosysteme, deren Funktionsweise bisher nur teilweise verstanden ist.
Der Forschungsverbund WETSCAPES 2.0 verfolgt das Ziel, diese Prozesse besser zu verstehen und langfristig konkrete Beiträge für das Management und die nachhaltige Nutzung von wiedervernässten Mooren zu leisten. Ein Fokus liegt dabei auf innovativen Forschungsansätzen wie Chronosequenzen, zentralen Untersuchungsflächen, Landschaftsexperimenten, Mesokosmen und prozessbasierter Modellierung.
„WETSCAPES 2.0 wird ein funktionales Verständnis dieser neuen Moorökosysteme liefern und die Auswirkungen der Wiedervernässung auf Umwelt, Klima und Landnutzung quantifizieren,“ betont das Forscherteam.
Beitrag zu globalen Herausforderungen
Mit seiner Forschung stärkt WETSCAPES 2.0 die Spitzenforschung in Mecklenburg-Vorpommern und leistet einen wichtigen Beitrag zur Bewältigung globaler Herausforderungen wie Klimawandel und Biodiversitätsverlust. Der Wissenstransfer und die Vermittlung der Forschungsergebnisse sollen in enger Zusammenarbeit mit dem Greifswald Moor Centrum erfolgen, um gesellschaftliche Akzeptanz und naturbasierte Lösungen zu fördern.
Weitere Informationen