Das Scientific Diving Center der TU Bergakademie Freiberg hat als erste Institution weltweit die ISO-Zertifizierung für die Ausbildung im wissenschaftlichen Tauchen erhalten. Studierende und Forschende, die sich in Freiberg aus- und weiterbilden, profitieren nun von international einheitlichen Standards, die sie optimal auf Taucheinsätze in der Unterwasserforschung vorbereiten.
Interdisziplinäre Chancen und internationale Anerkennung durch ISO-Zertifizierung
Wissenschaftliches Tauchen eröffnet Forschungsmöglichkeiten für eine Vielzahl von Disziplinen.
„Egal ob Industriearchäologie, Geologie oder Engineering – wissenschaftliches Tauchen ist ein interdisziplinäres Angebot, das wir schon seit längerem für alle Disziplinen unserer Uni konzipiert haben,“ erklärt Dr. Thomas Grab, Leiter des Scientific Diving Center. „Die neue ISO-Zertifizierung macht die wissenschaftliche Tauchausbildung auch für Interessierte über die TU Bergakademie Freiberg hinaus sehr interessant“, ergänzt er, „denn jetzt ist unser Abschluss international anerkannt. Unsere Freiberger Ausbildung richtet sich ebenfalls an Privatleute oder beispielsweise an Firmen aus dem Bereich Bautechnik oder auch aus der Robotik – ein breites Feld.“
Professor Dr. Tobias Fieback, wissenschaftlicher Leiter des Centers, trieb die Zertifizierung seit 2021 als deutscher Vertreter im ISO-Normungsausschuss voran. Gemeinsam mit 169 Mitgliedsländern wurden Standards entwickelt, die nun auch als DIN EN ISO in Deutschland gültig sind.
„Wir sind sehr stolz darauf, als erste Institution weltweit nach den neuen Normen zertifiziert ausbilden zu dürfen“, sagt Fieback. „Mit der weltweit anerkannten Zertifizierung erhoffen wir uns neben vereinfachter internationaler Forschungskooperation auch einen Push für unsere Kurse, also auf noch mehr Interessierte an unserer Ausbildung.“
Schlüsselqualifikation für die Umweltforschung: Tauchen für den Schutz unseres Planeten
Die Beharrlichkeit von Fieback und seinem Team hat einen zentralen Grund: Wissenschaftliches Tauchen ist essenziell für Umweltforschung und Umweltschutz.
„Die Erdoberfläche ist zu 71 % von Wasser bedeckt. Wenn wir die Erde wirklich erforschen, Lösungen für globale Umweltprobleme finden und die Auswirkungen des menschlichen Handelns auf unser Ökosystem bilanzieren wollen, dann müssen wir diesen Teil einbeziehen. Wir müssen dafür Sorge tragen, dass alle Forschungsdisziplinen mit ihrem spezialisierten Wissen und ihren spezialisierten Methoden Zugang zur Forschung unter Wasser bekommen. Wir bringen Know-how und Entscheidungsträger dahin, wo die Wissenschaft stattfinden muss, direkt an den Ort des Geschehens.“
Mit Beginn des Semesters laufen die Kurse für wissenschaftliches Tauchen bereits für Universitätsangehörige. Externe Interessierte können sich für einen Blockkurs vom 27.06. bis 06.07.2025 anmelden. Weitere Informationen zu Voraussetzungen und Inhalten sind auf der Webseite des Scientific Diving Centers zu finden.
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