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Unterwasserarchäologie neu definiert: Sensationsfund im Arendsee

Ein mittelalterliches Schiffswrack, 700 Jahre lang verborgen im Arendsee, gibt dank modernster 3D-Photogrammetrie-Technologie seine Geheimnisse preis. Fraunhofer IOSB-AST und ZEISS ermöglichen eine detailgetreue digitale Rekonstruktion – ein bedeutender Fortschritt für die Archäologie!

von | 05.02.25

Es kamen Unterwasserroboter des Fraunhofer IOSB-AST zum Einsatz, die mit einer optimierten Kameraoptik von ZEISS ausgestattet sind.
Quelle: Fraunhofer IOSB-AST

Mehr als 700 Jahre lang lag ein Lastenschiff – auch als sogenannter Prahm bezeichnet – unentdeckt und dennoch hervorragend konserviert auf dem Grund des Arendsees in Sachsen-Anhalt. Trotz schlechter Sicht, begrenzter Tauchzeiten und großer Tiefen gelang es Archäologen, das Wrack zu untersuchen. Dabei kamen Unterwasserroboter des Fraunhofer IOSB-AST zum Einsatz, die mit einer optimierten Kameraoptik von ZEISS ausgestattet sind. Diese hochmoderne Technologie unterstützt die Sicherung kulturhistorischer Funde in Mitteldeutschland.

3D-Photogrammetrie eröffnet neue Möglichkeiten

Deutschland verfügt über mehr als 1000 Seen mit einer Fläche von jeweils mehr als 50 Fußballfeldern – ein weitgehend unerschlossenes Potenzial für die Unterwasserarchäologie. Der Fund des mittelalterlichen Prahms im Arendsee zeigt, wie vielversprechend diese Gewässer sind. Dank der 3D-Photogrammetrie lassen sich selbst kleinste Details für spätere Rekonstruktionen sichtbar machen.

„Die detailscharfe 3D-Erfassung des mittelalterlichen Prahms stellt einen gewaltigen Fortschritt für die archäologische Forschung dar. Vor allem die Möglichkeit einer originalgetreuen digitalen Rekonstruktion des Schiffes ist atemberaubend“, erklärt Sven Thomas vom Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt.

Bahnbrechende Erkenntnisse durch digitale Modelle

Das digitale Modell des mittelalterlichen Prahms vom Arendsee basiert auf über 7000 Bildern und mehr als 185 Millionen Einzelflächen, die auf einem speziellen GPU-Server zusammengesetzt wurden. Dies liefert den Archäologen neue Erkenntnisse über die Bau- und Funktionsweise hochmittelalterlicher Binnenschiffe. „Das liegt daran, dass fast immer nur Wracks gefunden wurden, von denen selten mehr als der Rumpf erhalten blieb. Im Arendsee liegt jedoch ein fast vollständiges Schiff. Zum ersten Mal in Deutschland konnten Metallbeschläge auf der Bordwand, handgearbeitete Metallschienen und -beschläge am und unter dem Bug, Mastbänke, Teile der Rah und der Takelage, die Inneneinbauten und die Ladung des Schiffes untersucht werden“, erklärt Sven Thomas weiter.

Unterwasserrobotik als Schlüsseltechnologie

Die innovativen Lösungen des Fraunhofer IOSB-AST gehen weit über die archäologische Dokumentation hinaus. Die eingesetzten Unterwasserroboter unterstützen zudem bei der Taucherüberwachung unter schlechten Sichtverhältnissen, der gezielten Führung der Taucher zum Missionsziel sowie bei der Dokumentation des gesamten Tauchgangs für den Tauchleiter. Damit leistet die Technologie einen bedeutenden Beitrag zur Weiterentwicklung der Unterwasserarchäologie und eröffnet neue Wege für zukünftige Forschungen.

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