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»Star-Trek«-Klang aus dem Regenwald – Entdeckung von sieben neuen Baumfrosch-Arten in Madagaskar

Ein internationales Forscherteam hat in Madagaskars Regenwäldern sieben neue Baumfrosch-Arten entdeckt, die Laute erzeugen, die an die Pfeifgeräusche aus Star Trek erinnern. Aufgrund dieser »intergalaktischen« Klänge benannten die Forscher die Frösche nach sieben bekannten Captain-Charakteren der Serie. Die Entdeckung ist Teil der fortlaufenden Erkundung der einzigartigen Biodiversität Madagaskars.

von | 18.11.24

Boophis picardi, benannt nach dem ikonischen Captain Jean-Luc Picard aus »Star Trek: Raumschiff Enterprise – Das nächste Jahrhundert«, ist eine der sieben neuen Arten kleiner Laubfrösche aus dem Norden Madagaskars.
Quelle: M. Vences, F. Glaw

Nicht alle Frösche quaken – einige überraschen mit ungewöhnlichen Lauten. Sieben neu entdeckte Baumfrosch-Arten der Gattung Boophis aus den Regenwäldern Madagaskars erzeugen spezielle Pfeiftöne, um miteinander zu kommunizieren.Diese einzigartigen Klänge erinnerten das Forschungsteam um Professor Miguel Vences von der Technischen Universität Braunschweig an die Soundeffekte aus Star Trek.

»Deshalb haben wir die Frösche nach Kirk, Picard, Sisko, Janeway, Archer, Burnham und Pike benannt – sieben der bekanntesten Captains aus der Science-Fiction-Serie«, sagt Professor Vences.

»Diese Frösche klingen nicht nur wie Soundeffekte aus Star Trek, sondern es scheint auch zu passen, dass man, um sie zu finden, oft ziemlich weites ›trekking‹ absolvieren muss! Einige Arten sind an Orten zu finden, die auch für Touristen zugänglich sind, aber um weitere dieser Arten zu finden, mussten wir große Expeditionen zu abgelegenen Waldstücken und Bergen unternehmen. Dies entspricht im eigentlichen Sinn wissenschaftlicher Entdeckung und Erkundung, was unserer Meinung nach den Geist von Star Trek widerspiegelt«, erklärt Assistenzprofessor Mark D. Scherz vom Naturhistorischen Museum Dänemarks an der Universität Kopenhagen, der als Autor an der Studie beteiligt war.

Hochfrequente Rufe im Wasserrauschen

Die ungewöhnlichen Rufe dieser Frösche, bekannt als „Werberufe“, dienen der Selbstdarstellung. Den Forschern zufolge vermitteln sie den Weibchen Informationen über die Partnerqualität der Männchen. Diese Frösche leben entlang schnell fließender Bäche in Madagaskars bergigen Regionen – ein lautstarker Lebensraum, der möglicherweise erklärt, warum ihre Rufe so hohe Frequenzen erreichen. Für Star Trek-Fans könnten die Laute dieser Frösche an die Geräusche einer „Bootsmannspfeife“ oder eines „Tricorders“ erinnern, während andere sie eher mit Vogel- oder Insektengeräuschen assoziieren.

»Würden die Frösche einfach nur quaken wie die uns vertrauten europäischen Frösche, wären sie vermutlich vor dem lauten Rauschen des Wassers in ihrer Umgebung nicht zu hören. Ihre hochfrequenten Triller- und Pfeiftöne stechen akustisch aus dem Hintergrundlärm hervor«, erklärt Dr. Jörn Köhler, Zoologe am Hessischen Landesmuseum Darmstadt, der eine zentrale Rolle bei der Analyse der Froschlaute spielte.

»Das Aussehen der Frösche hat dazu geführt, dass sie mit bisher bekannten, ähnlichen Arten verwechselt wurden, aber jede Art gibt eine unverwechselbare Serie dieser hohen Pfeiftöne ab, die es uns ermöglicht haben, sie voneinander und von anderen Fröschen zu unterscheiden«, fügt er hinzu. Die Unterschiede in den Rufen stimmen auch mit den Ergebnissen der genetischen Analysen überein, die das Team durchgeführt hat.

Klimawandel bedroht Madagaskars einzigartige Artenvielfalt

Madagaskar ist für seine beeindruckende Artenvielfalt bekannt, und die Entdeckung verborgener Spezies macht die Insel zu einem Paradies für Frösche. Etwa 9 % aller Froscharten weltweit sind hier zu finden.

»Wir haben nur an der Oberfläche dessen gekratzt, was die Regenwälder Madagaskars zu bieten haben. Jedes Mal, wenn wir in den Wald gehen, finden wir neue Arten, und allein bei den Fröschen gibt es noch mehrere hundert Arten, die wir noch nicht beschrieben haben«, sagt Professor Andolalao Rakotoarison von der Université d’Itasy in Madagaskar.

In den letzten zehn Jahren hat das Team etwa 100 neue Arten beschrieben.Die Forscher hoffen, dass dieses Wissen den Schutz der Regenwälder Madagaskars vorantreibt. Die neu entdeckten Arten leben oft geografisch nah beieinander, unterscheiden sich jedoch in Höhenlage und Mikrohabitat. Diese Spezialisierung macht sie besonders anfällig für Umwelt- und Klimaveränderungen.Das Team ruft zu verstärktem Engagement für den Erhalt der biologischen Vielfalt auf, um diese einzigartigen Arten und ihre Lebensräume langfristig zu bewahren. Gleichzeitig wollen die Wissenschaftler weiterhin neue, unbekannte Arten in noch unerforschten Wäldern aufspüren.


Originalpublikation: https://doi.org/10.3897/vz.74.e121110

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