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Rückgang von Pestiziden, Anstieg von Metaboliten im Grundwasser

Die Belastung des Grundwassers durch Pestizid-Wirkstoffe hat abgenommen, wie eine aktuelle Studie an über 16.000 Messstellen in Deutschland zeigt. Besonders bei längst verbotenen Stoffen sinken die Konzentrationen allmählich. Im Gegensatz dazu werden Metaboliten zunehmend häufiger nachgewiesen – mittlerweile an mehr als 70 Prozent der Messstellen.

von | 17.10.24

Zu den am häufigsten nachgewiesenen Einzelsubstanzen gehören neun Wirkstoffe, die in den Jahren 2017 bis 2021 in zugelassenen Pflanzenschutzmitteln verwendet wurden.
Quelle: Adobestock/ 117203245

Die Studie der Bund-Länder Arbeitsgemeinschaft Wasser (LAWA), die in Zusammenarbeit mit dem Umweltbundesamt erstellt wurde, liefert für den Zeitraum 2017 bis 2021 folgende Ergebnisse:

In Grundwasserproben von bundesweit 16.180 Messstellen wurden 482 Pflanzenschutzmittelwirkstoffe und relevante Metaboliten untersucht. An 19 Prozent der Messstellen konnten Belastungen mit diesen Substanzen nachgewiesen werden. Insgesamt wurden 164 von den 482 untersuchten Wirkstoffen im Grundwasser gefunden. Der Vergleich über sieben Berichtszeiträume zeigt, dass sich die Belastung des Grundwassers durch Pflanzenschutzmittelwirkstoffe und Metaboliten in den letzten 30 Jahren deutlich verringert hat. Von 1990 bis 1995 wurden noch an 9,7 Prozent der Messstellen Konzentrationen über dem gesetzlichen Schwellenwert von 0,1 µg/l festgestellt. Im aktuellen Zeitraum ist dieser Anteil auf 3,6 Prozent (587 Messstellen) gesunken. Dieser Rückgang ist vor allem auf die abnehmenden Konzentrationen von Atrazin zurückzuführen, das seit 1991 verboten ist, jedoch noch immer einer der meistgefundenen Stoffe ist. Dies verdeutlicht, dass Pestizide auch noch nach Jahrzehnten das Grundwasser kontaminieren können.

Häufig nachgewiesene Wirkstoffe und steigende Metaboliten-Fundraten

Zu den am häufigsten nachgewiesenen Einzelsubstanzen gehören neun Wirkstoffe, die in den Jahren 2017 bis 2021 in zugelassenen Pflanzenschutzmitteln verwendet wurden, darunter Bentazon, Mecoprop-P, Glyphosat, Metribuzin und Chlortoluron. Außerdem sind hohe Fundraten der Metaboliten 1,2,4-Triazol und Metazachlor-Metabolit BH 479-9 bemerkenswert, die in diesem Zeitraum erstmals untersucht wurden. Während sogenannte „nicht relevante“ Metaboliten im Vergleich dazu deutlich häufiger vorkommen – an 72 Prozent der Messstellen –, wurde diese Substanzgruppe im vorherigen Zeitraum (2013 bis 2016) noch an 58 Prozent der Messstellen nachgewiesen. Besonders Metaboliten von Metazachlor, S-Metolachlor, Chlorthalonil und Dimethachlor werden häufig gefunden und geben Anlass zur Sorge um den Zustand des Grundwassers. Wirkstoffe mit hohen Metaboliten-Einträgen erfordern daher ein besseres Management. Der Entwurf der neuen EU-Grundwasserrichtlinie schlägt eine Qualitätsnorm von 1 µg/l für nicht relevante Metaboliten vor, was als wichtiger Schritt zur Reduzierung solcher Einträge gilt.

Zum ersten Mal wurden auch umfangreiche Monitoringdaten zur nicht abbaubaren Trifluoressigsäure (TFA) ausgewertet. TFA, ein Metabolit verschiedener Pestizide, wird an 76 Prozent der Messstellen nachgewiesen und stellt somit nahezu flächendeckend eine Herausforderung dar, da der Stoff technisch kaum aus dem Wasser entfernt werden kann.

Zur Original-Publikation

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