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Ressourcen im Quartier effizient nutzen

Wie gehen wir möglichst effizient mit den Ressourcen Wasser, Fläche, Raum, Energie und Baustoffe bei der Gestaltung unserer Quartiere um? Was bedeutet es überhaupt, ein Stadtviertel ressourceneffizient zu gestalten und wie lässt sich dies messen? Wissenschaftler:innen von FH Münster, RWTH Aachen, TU Berlin und dem Kompetenzzentrum Wasser Berlin haben das beispielhaft für die Stadt Herne untersucht. „RessourcenPlan im Quartier“, kurz R2Q, heißt das dreijährige Vorhaben, das jetzt abgeschlossen wurde.

von | 08.06.22

8. Juni 2022: Wie gehen wir möglichst effizient mit den Ressourcen Wasser, Fläche, Raum, Energie und Baustoffe bei der Gestaltung unserer Quartiere um? Was bedeutet es überhaupt, ein Stadtviertel ressourceneffizient zu gestalten und wie lässt sich dies messen? Wissenschaftler:innen von FH Münster, RWTH Aachen, TU Berlin und dem Kompetenzzentrum Wasser Berlin haben das beispielhaft für die Stadt Herne untersucht.

„RessourcenPlan im Quartier“, kurz R2Q, heißt das dreijährige Vorhaben, das jetzt abgeschlossen wurde. Geleitet hat es Prof. Dr. Mathias Uhl vom Institut für Infrastruktur – Wasser – Ressourcen – Umwelt (IWARU) der FH Münster. Das Ergebnis: Ein Planungsinstrument, mit dem kommunale Verwaltungen die Ressourceneffizienz im Quartier bewerten können, um langfristige Strategien für ressourceneffiziente, ökologische und lebenswerte Wohnräume aufzustellen.

Grünflächen lassen sich multifunktional nutzen

Vielfältige Lösungen gehören für die Forscher:innen der FH Münster zu einer nachhaltigen Quartiersentwicklung dazu: „Flächen effizient zu nutzen, muss das oberste Gebot sein. Dabei hat jedes Quartier seine eigenen Potenziale und Defizite“, sagt Projektkoordinatorin Birgitta Hörnschemeyer.

„An vielen Stellen können wir Grünflächen multifunktionaler nutzen; ihnen Aufenthaltsqualität, gleichzeitig aber auch Kühl- und Rückhaltefunktionen für Hitze und Überflutung geben. Dachflächen liegen oftmals brach und können doch eigentlich so viel: Energie erzeugen mit Photovoltaik- oder Kleinwindkraftanlagen, ‚Regen ernten‘ zur späteren Bewässerung oder mit Dachbegrünung Niederschlag zurückhalten, Biodiversität fördern und möglicherweise sogar Aufenthaltsraum bieten“, so Hörnschemeyer weiter.

Werden bei einem Gebäudeabbruch wertvolle Baustoffe im Quartier frei, könnten sie bei guter Planung zeit- und ortsnah recycelt werden. Dazu müssen jedoch die verbauten Stoffe in den Gebäuden und Straßen bekannt sein.

Der Bereich Baustoffe ist eines von drei Teilprojekten, die Wissenschaftler:innen der FH Münster geleitet haben. Prof. Dr. Sabine Flamme widmete sich diesem Feld, Prof. Dr. Jens Haberkamp und Prof. Uhl waren für Schmutz- und Niederschlagswasser zuständig, Prof. Dr. Peter Vennemann für das Themengebiet Energie. Drei Jahre lang bewerteten die Forscher:innen den ressourceneffizienten Umgang der Stadt Herne und prüften, welche Anforderungen umgesetzt werden sollten:

  • Welche Möglichkeiten gibt es etwa, um die Abwasserentsorgung zu ressourceneffizienter zu gestalten?
  • Wie lassen sich Überflutungen durch Starkregen vermeiden?
  • Und ist eine Dämmung von Gebäuden energieeffizient?

Entstanden ist das Planungsinstrument in Form von Softwareteillösungen, das jetzt in Herne etabliert werden soll – und von dem auch andere Kommunen profitieren dürften.

Städte bieten großes Einsparungspotenzial

„Städte verbrauchen fast 80 Prozent der weltweit erzeugten Energie und nahezu 70 Prozent der globalen Ressourcen. Das Potenzial für ressourceneffizientes Wirtschaften ist also groß und das Thema für viele Kommunen relevant“, so Uhl. Durch „R2Q“ habe bereits ein Austausch zwischen Herne und anderen Kommunen stattgefunden – ein Prozess, der fortgeführt wird, sagt Hörnschemeyer. „Das Interesse ist vorhanden. Jetzt wird sich zeigen, wie konkret unser Tool aufgegriffen wird.“ Der mit dem Planungsinstrument entwickelte „RessourcenPlan“ könne Planer*innen über viele Jahre hinweg Orientierung geben und bei Interessenskonflikten zwischen Bürger*innen, Investor*innen oder auch Politik unterstützen, Entscheidungen zu treffen.

Bildquelle, falls nicht im Bild oben angegeben:

(Foto: Projekt R2Q)

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