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PlasticWorms: Neues Verfahren zur Reduktion von Mikroplastik in Kläranlagen

Um dem Problem der Mikroplastikverschmutzung in Gewässern entgegenzuwirken, entwickelt die Fakultät Bioingenieurwissenschaften der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf (HSWT) ein neues biologisches Verfahren, das den Einsatz von Würmern und Mikroorganismen in Kläranlagen vorsieht.

von | 19.06.24

Der Superwurm auf einem Lavastein mit Biofilm unter dem Digitalmikroskop.
Quelle: Julian Eckert HSWT

19. Juni 2024 | Um dem Problem der Mikroplastikverschmutzung in Gewässern entgegenzuwirken, entwickelt die Fakultät Bioingenieurwissenschaften der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf (HSWT) ein neues biologisches Verfahren, das den Einsatz von Würmern und Mikroorganismen in Kläranlagen vorsieht.

Mikroplastik ist ein allgegenwärtiges Problem, da es in vielen Bereichen des täglichen Lebens entsteht und oft so klein ist, dass es mit bloßem Auge nicht erkennbar ist. Diese winzigen Kunststoffpartikel verursachen erhebliche Umwelt- und Gesundheitsprobleme. Da Mikroplastik auch im Abwasser vorkommt und bisherige Kläranlagentechnologien es nicht vollständig entfernen können, sind neue Lösungsansätze dringend erforderlich. Das Forschungsprojekt PlasticWorms der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf (HSWT) könnte hier Abhilfe schaffen.

Biotechnologie gegen Mikroplastik

Unter der Leitung von Prof. Dr. Sabine Grüner-Lempart, Inhaberin der HTA-Forschungsprofessur „Sustainable Bioengineering“ an der Fakultät Bioingenieurwissenschaften, hat das Team der HSWT ein biologisches Verfahren entwickelt, bei dem Würmer und Mikroorganismen Mikroplastik abbauen. Diese innovative Technologie wird nun in einer Kläranlage getestet und optimiert, um als ideale Ergänzung zu den bestehenden drei Reinigungsstufen in Kläranlagen etabliert zu werden.

Der Abbau von Mikroplastik erfolgt in einem Biorieselbettreaktor, der mit natürlichen Lavasteinen aus der Vulkaneifel gefüllt ist. Die poröse Oberfläche dieser Steine bietet Mikroorganismen und Würmern einen idealen Lebensraum. Auf diesen Steinen bildet sich ein Biofilm aus Bakterien und Pilzen, der die Grundlage für den Abbau des Mikroplastiks bildet. Zusätzlich werden Würmer wie Egel und Fadenwürmer eingesetzt, die in Symbiose mit den Mikroorganismen leben. Die Würmer zerkleinern die Kunststoffpartikel, während die Mikroorganismen den Kunststoff in seine molekularen Bestandteile zerlegen. Das Ergebnis ist schadstofffreie Biomasse und mikroplastikfreies Wasser, das Mensch und Umwelt zugutekommt.

Pilotanlage für den industriellen Maßstab

Im Labormaßstab wurde bereits nachgewiesen, dass der biologische Abbau von Mikroplastik funktioniert. Der Kooperationspartner ZWT Wasser- und Abwassertechnik GmbH aus Bayreuth konstruiert derzeit eine Pilotanlage im industriellen Maßstab von fünf Kubikmetern. Diese Anlage wird voraussichtlich ab Juli 2024 in der Kläranlage Petershausen (Landkreis Dachau) eingesetzt. Die innovative Technologie basiert ausschließlich auf natürlichen Materialien, Prozessen und Lebewesen und hat das Potenzial, sich als nachhaltiges Standardverfahren in Kläranlagen zu etablieren und langfristig Mensch und Umwelt durch mikroplastikfreies Wasser zu schützen.

Das Projekt wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) im Rahmen des Zentralen Innovationsprogramms Mittelstand (ZIM) https://www.zim.de/ZIM/Navigation/DE/Home/home.html gefördert.

In Kooperation mit der youknow GmbH https://you-know.de/ aus München ist zudem ein aussagekräftiges Video zum Projekt PlasticWorms entstanden (siehe unten).

Zum Video

Bildquelle, falls nicht im Bild oben angegeben:

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