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Neue Studie zeigt: Resistenzmuster in Flüssen variieren deutlich

Wie stark Antibiotikaresistenzen in Flüssen verbreitet sind, hängt stark vom jeweiligen Gewässer ab. Eine aktuelle Studie der Karl Landsteiner Privatuniversität und des ICC Water & Health hat erstmals verschiedene Flusssysteme mit einem harmonisierten Studiendesign verglichen. Die Ergebnisse zeigen: Fäkale Verschmutzungen, Flussdynamik und Umweltfaktoren beeinflussen die Resistenzmuster teils erheblich. Die Studie liefert damit wichtige Grundlagen für gezielte Umweltkontrollen und kommende EU-Vorgaben.

von | 10.04.25

Was die Studie besonders macht, ist die einheitliche Methodik, mit der Daten aus verschiedenen Flüssen erstmals zuverlässig vergleichbar gemacht wurden.
Quelle: Pixabay/LubosHouska

Eine neue Studie bringt Licht ins Dunkel der Antibiotikaresistenzverbreitung in Fließgewässern. Forschende der Karl Landsteiner Privatuniversität für Gesundheitswissenschaften (KL Krems) und des ICC Water & Health haben erstmals verschiedene Flusssysteme mit einem einheitlichen Studiendesign untersucht. Der Fokus lag auf der Erfassung und dem Vergleich von Antibiotikaresistenzen (ABR) in vier niederösterreichischen Flüssen – mit überraschenden Ergebnissen.

Fäkalien, Schwermetalle und Flussdynamik als Einflussfaktoren

Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler analysierten Wasser- und Biofilmproben aus Donau, Kamp, Ybbs sowie Gölsen/Traisen zu fünf Zeitpunkten innerhalb eines Jahres. Dabei testeten sie über 5.000 Bakterien-Isolate und führten mehr als 100.000 ABR-Tests durch. Es zeigte sich: Menschliche Fäkalieneinträge sind ein bedeutender Treiber der Resistenzverbreitung, besonders in kleineren Flüssen mit geringem Wasserdurchfluss. Auch Schwermetalle und Antibiotikarückstände korrelierten in diesen Gewässern stärker mit dem Vorkommen resistenter Bakterien als in größeren Strömen wie der Donau.

Harmonisiertes Studiendesign als Grundlage für EU-weite Überwachung

Was die Studie besonders macht, ist die einheitliche Methodik, mit der Daten aus verschiedenen Flüssen erstmals zuverlässig vergleichbar gemacht wurden. Diese Herangehensweise schließt eine wichtige Lücke in der bisherigen Umweltforschung, die oft nur punktuelle oder nicht vergleichbare Ergebnisse lieferte. Mit Blick auf die ab 2027 geltende EU-Verordnung zur Überwachung von ABR in Kläranlagen liefert die Untersuchung eine wertvolle Grundlage für Behörden, Politik und Umweltmanagement – und verdeutlicht gleichzeitig die Notwendigkeit gezielter Maßnahmen zum Schutz von Mensch und Umwelt.

Bildquelle, falls nicht im Bild oben angegeben:

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