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Langzeitstudie enthüllt Veränderungen an Korallenriffen im Roten Meer

Das Deutsche Meeresmuseum in Stralsund hat in Kooperation mit der Universität Rostock fast vier Jahrzehnte lang die Entwicklung der Korallenriffe im Roten Meer beobachtet.

von | 05.07.24

Taucher fotografieren die markierten Testareale.
Quelle: Dr. Götz-Bodo Reinicke- Deutsches Meeresmuseum

Die Korallenriffe vor der Küste der Republik Sudan zählen weiterhin zu den unberührtesten Riffen im Roten Meer. Seit 1980 überwachen Forschende des Deutschen Meeresmuseums die Entwicklung von vier großen Test-Arealen im Sanganeb Meeres-Nationalpark. Aufgrund der abgelegenen Lage und des begrenzten Zugangs wurden die Riffe bisher nur sporadisch kontrolliert. Die komplexen küstennahen Saumriffe sowie die vorgelagerten Bänke und Untiefen in der Dungonab-Bucht im Norden und dem Sanganeb-Atoll, etwa 23 km vor der Küste, wurden 2016 in die Liste des UNESCO-Welterbes aufgenommen.

Langzeitstudie zeigt drastischen Rückgang des Korallenriffwachstums im Roten Meer

Ein internationales Forschungsteam vom Deutschen Meeresmuseum, der Universität Rostock und der Universität Wien hat diese Gebiete zuletzt 2019 digital kartiert und analysiert. Der außergewöhnlich lange Untersuchungszeitraum ermöglicht es, die Auswirkungen der Meereserwärmung auf die Riffe zu beobachten. „Während der Netto-Riffzuwachs von 1980 bis 1991 im Durchschnitt zwischen 2,27 und 2,72 Zentimetern pro Jahr lag, betrug er im Zeitraum von 1991 bis 2019 lediglich 0,28 bis 0,42 Zentimeter. Das bedeutet, dass das Wachstum des Riffes um etwa 80 Prozent zurückgegangen und somit deutlich verlangsamt ist“, erläutert die Erstautorin der neuen Studie, Meeresbiologin Sarah Abdelhamid von der Universität Rostock.

Veränderung der Korallengemeinschaften durch Klimawandel

Seit 1980 dokumentierte Einzelstöcke von Korallen zeigen, dass in diesem Gebiet seit über 40 Jahren weitgehend stabile ökologische Bedingungen herrschen, insbesondere hinsichtlich Strömungen und chemischer Prozesse. Gleichzeitig weisen jedoch Veränderungen in der Artenzusammensetzung auf einen Wandel der Korallengemeinschaften hin. Ursachen sind unter anderem die Korallenbleichen der Jahre 2010 und 2015. Die empfindlicheren Geweihkorallen (Acropora) werden zunehmend von robusteren Katzenpfötchen-Korallen (Pocillopora) verdrängt.

„Durch den Klimawandel treten Warmwasserereignisse, die Korallenbleichen verursachen, immer häufiger auf. Dadurch haben die Riffgemeinschaften immer weniger Zeit, sich zu erholen, und widerstandsfähigere Arten setzen sich durch. Das Bild, das wir heute von den Riffen im Roten Meer haben, verändert sich ständig weiter, quasi vor unseren Augen“, erklärt Dr. Götz-Bodo Reinicke vom Deutschen Meeresmuseum, der die Untersuchungen leitet.

Auch die allgemeine Entwicklung der Riffe wird durch regionale Klimawandelfaktoren beeinflusst. Zusammen mit sudanesischen Partnern und dem Team des Sanganeb-Nationalparks plant das Deutsche Meeresmuseum daher, die langfristige Beobachtung der Testareale im Schutzgebiet fortzusetzen. Die Erkenntnisse dieser Studie fließen in die internationale Wissenschaft ein und können als Grundlage für Entscheidungsträger dienen.

Reinicke betont: „Maßnahmen gegen den Klimawandel sind eine politische Frage und müssen global organisiert werden. Studien wie unsere, die das Problem immer wieder sichtbar machen, können ein schnelles Handeln nachdrücklich fördern.“

Die Studie „Korallenriff-Langzeitstudie im Sudan zeigt über 39 Jahre stagnierendes Riffwachstum, Kontinuität und Veränderung im Roten Meer“ wurde vom Österreichischen Wissenschaftsfonds (FWF) finanziell unterstützt.

 

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