Filter by Themen
Abwasserbehandlung
Analytik & Hygiene
Digitalisierung
Energie
Events
Nachhaltigkeit & Umweltschutz
Netze
Wasseraufbereitung
Wassergewinnung
Wasserstress
Water Solutions
Sonstiges
Filter by Kategorien
Advertorial
Branche
Events
Forschung & Entwicklung
Leute
News
People
Products & Solutions
Produkte & Verfahren
Publications
Publikationen
Sonstiges
Trade & Industry
Filter by Veranstaltungsschlagworte
abwasser
ACHEMA
Automatisierung
Digitalisierung
Emerging Pollutants
Energie
FDBR
Hydrologie
kanalnetze
Krankheitserreger
MSR
Spurenstoffe
Talsperren
trinkwasser
Wasser
wasseraufbereitung
wasserbau
Wassernetze
Wasserversorgung
FS Logoi

Klimawandel verdoppelt Wasserholzeit für Frauen in Entwicklungsländern

 Der Klimawandel hat weitreichende und oft unterschätzte Auswirkungen auf das tägliche Leben von Frauen in Entwicklungsländern.

von | 24.06.24

Derzeit haben weltweit 2 Milliarden Menschen keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser.
Quelle:Adobestock/ 96263690

24. Juni 2024 ǀ Der Klimawandel hat weitreichende und oft unterschätzte Auswirkungen auf das tägliche Leben von Frauen in Entwicklungsländern, insbesondere in Haushalten ohne Zugang zu fließendem Trinkwasser.

Die Zeit, die Frauen in Haushalten ohne Trinkwasseranschluss mit Wasserholen verbringen, könnte infolge des Klimawandels bis 2050 um bis zu 30 Prozent steigen, so das Ergebnis einer neuen Studie, die in Nature Climate Change veröffentlicht wurde. Aufgrund höherer Temperaturen könnte sich der Zeitaufwand für das Wasserholen in Regionen Südamerikas und Südostasiens sogar verdoppeln. Forschende des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) haben die erheblichen Wohlstandsverluste ermittelt, die sich daraus ergeben könnten, und betonen, dass Frauen besonders von den sich ändernden Klimabedingungen betroffen sind.

Klimawandel erhöht Zeitaufwand für Wasserholen erheblich

Derzeit haben weltweit 2 Milliarden Menschen keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser, wobei die Verantwortung für das Wasserholen in der Regel bei Frauen und Mädchen liegt.

„Der Klimawandel führt zu steigenden Temperaturen und verändert die Niederschlagsmuster. Das wirkt sich auf die Verfügbarkeit von Wasser aus. Unsere Studie zeigt, dass die Zeit, die Frauen in Haushalten ohne fließendes Wasser mit Wasserholen beschäftigt sind, in fast allen untersuchten Regionen durch den Klimawandel steigen wird“, sagt Studienautor Robert Carr, Gastwissenschaftler am PIK.

Im Durchschnitt verbrachten Frauen in Haushalten ohne fließendes Wasser im Zeitraum von 1990 bis 2019 weltweit täglich 22,84 Minuten mit dem Wasserholen, wobei die Spanne von 4 Minuten in Teilen Indonesiens bis zu 110 Minuten in Regionen in Äthiopien reicht.

„Verglichen mit diesen Zahlen, werden Frauen bis 2050 in einem Szenario mit hohen Emissionen bis zu 30 Prozent mehr Zeit pro Tag für das Wasserholen aufwenden müssen. Dieser Anstieg kann auf 19 Prozent reduziert werden, wenn die globale Erwärmung unter 2 Grad Celsius gehalten wird“, so Robert Carr.

„In einem Szenario mit weiterhin hohen Emissionen könnte sich die tägliche Zeit zur Wasserbeschaffung bis 2050 in Regionen Südamerikas und Südostasiens sogar verdoppeln. In Ost- und Zentralafrika, wo die Wasserholzeiten heute weltweit am höchsten sind, könnten diese Zeiten aufgrund höherer Temperaturen um 20 bis 40 Prozent ansteigen“, sagt Maximilian Kotz vom PIK.

Frauen und Mädchen verbringen weltweit bis zu 200 Millionen Stunden pro Tag mit dieser lebenswichtigen Aufgabe (Stand 2016), was eine erhebliche physische und psychische Belastung darstellt und ihnen weniger Zeit für Bildung, Arbeit und Freizeit lässt.

Auswirkungen vergangener Klimabedingungen auf Wasserholzeiten

Basierend auf Haushaltserhebungen in 347 Regionen auf vier Kontinenten aus den Jahren 1990 bis 2019 untersuchten die Forschenden, wie sich veränderte Klimabedingungen in der Vergangenheit auf die Wasserholzeiten ausgewirkt haben.

„Höhere Temperaturen und weniger Niederschlag haben in der Vergangenheit zu längeren täglichen Wasserholzeiten geführt“, erklärt Maximilian Kotz. „Es gibt mehrere mögliche Erklärungen: Höhere Temperaturen und weniger Niederschlag verändern das Gleichgewicht zwischen Verdunstung und Niederschlag, wodurch die Wasserspiegel sinken und der Zugang zu Süßwasser erschwert wird. Außerdem kann der Weg zu Wasserquellen aufgrund von Hitzestress unangenehmer und länger werden.“

Die Forschenden kombinierten diese beobachteten Muster mit Temperatur- und Niederschlagsprognosen modernster Klimamodelle (CMIP-6) und analysierten die Auswirkungen künftiger Klimaveränderungen auf die täglichen Wasserholzeiten unter verschiedenen Emissionsszenarien.

„Unsere Ergebnisse beleuchten eine geschlechterspezifische Dimension der Auswirkungen des Klimawandels“, betont Koautorin und PIK-Forscherin Leonie Wenz. „Sie zeigen, wie stark sich der Klimawandel auf das Wohlbefinden von Frauen auswirken wird. Durch längere Wasserholzeiten verlieren sie Zeit für Bildung, Arbeit und Freizeit. Allein die Kosten der verlorenen Arbeitszeit, berechnet anhand des länderspezifischen Mindestlohns, sind bis 2050 beträchtlich. Bei einem Szenario mit hohen Emissionen würden sie sich auf Dutzende bis Hunderte von Millionen US-Dollar pro Land und Jahr belaufen.“

Jetzt Newsletter abonnieren

Stoff für Ihr Wissen, jede Woche in Ihrem Postfach.

Hier anmelden

Düngegesetz: Gefahr für den Gewässerschutz
Düngegesetz: Gefahr für den Gewässerschutz

Die unterbrochenen Gespräche zur Verabschiedung des Düngegesetzes gefährden den dringend benötigten Schutz von Grund- und Oberflächengewässern. DWA und DVGW fordern eine rasche Wiederaufnahme der Verhandlungen, um nachhaltige Lösungen wie die Stoffstrombilanzierung zu sichern. Ein Scheitern des Vermittlungsverfahrens droht nicht nur mit dem Verlust wertvoller Zeit, sondern auch mit einer möglichen Wiederaufnahme des EU-Vertragsverletzungsverfahrens gegen Deutschland. Die Zeit drängt – für den Gewässerschutz und die Landwirtschaft.

mehr lesen
Lebensraum Dünentäler: Rettung für den Moorfrosch
Lebensraum Dünentäler: Rettung für den Moorfrosch

Der Moorfrosch zählt zu den stark gefährdeten Amphibienarten. Dünentäler und intakte Moore bieten ihm wichtige Rückzugsorte, doch Trockenlegung und Stickstoffbelastung setzen seinem Lebensraum zunehmend zu. Die Wiedervernässung von Feuchtgebieten spielt eine entscheidende Rolle für seinen Erhalt.

mehr lesen
Neues Online-Tool zur Untersuchung von Umweltverschmutzung anhand von Wasserflöhen
Neues Online-Tool zur Untersuchung von Umweltverschmutzung anhand von Wasserflöhen

Ein neues Online-Tool ermöglicht es Forschern, die Auswirkungen von Umweltverschmutzung auf Wasserflöhe, winzige Süßwasserkrebse, genauer zu untersuchen. Der Daphnia Histology Reference Atlas (DaHRA) bietet detaillierte, farbcodierte Aufnahmen der Mikroanatomie von Wasserflöhen, um die toxischen Effekte von Chemikalien auf Gewebe und Zellen zu analysieren. Dieses frei zugängliche Werkzeug könnte entscheidend dazu beitragen, Umweltverschmutzung besser zu verstehen und den Schutz von Ökosystemen zu verbessern.

mehr lesen
Städte der Zukunft – Transformation unterirdischer Infrastruktur
Städte der Zukunft – Transformation unterirdischer Infrastruktur

Lange Hitzeperioden und zunehmende Starkregenereignisse – der Klimawandel stellt derzeit eine zentrale Herausforderung für die Siedlungswasserwirtschaft, die Stadtplanung und kommunale Entscheidungsträger dar. Angesichts häufig auftretender Extremwetterereignisse besteht die dringende Notwendigkeit, zukunftsorientierte Gesamtkonzepte für die Planung und den Betrieb urbaner Wasserinfrastrukturen zu entwickeln. Dieses wurde mit dem Leitthema „Städte der Zukunft – Transformation unterirdischer Infrastruktur“ des 37. Oldenburger Rohrleitungsforums am 6. und 7. Februar 2025 aufgegriffen: Wie lässt sich für den urbanen Raum eine interdisziplinäre Klimafolgenanpassung adressieren, um so die negativen Auswirkungen der aktuellen klimatischen Veränderungen zu minimieren?

mehr lesen

Passende Firmen zum Thema:

Fränkische Rohrwerke Gebr. Kirchner GmbH & Co. KG

Branchen: Regenwasser-Behandlung, -Versickerung, -Rückhaltung
Thema: Wasserstress

Regenwasser-Behandlung, -Versickerung,

ENREGIS GmbH

Thema: Wasserstress

ENREGIS ist ein ausgesprochen dynamisches Unternehmen mit fachlich versierten und erfahrenen Mitarbeitern aus dem Segment des Regenwasser-Managements, der Entwässerungstechnik sowie der ökologischen regenerativen Wärmetechnik und der dazu gehörenden Dienstleistungen. Im Vertrieb und in der

Sie möchten die gwf Wasser + Abwasser testen

Bestellen Sie Ihr kostenloses Probeheft

Überzeugen Sie sich selbst: Gerne senden wir Ihnen die gwf Wasser + Abwasser kostenlos und unverbindlich zur Probe!

Finance Illustration 03