Extreme Wetterereignisse wie Dürre und Starkregen bringen die natürlichen Filterprozesse des Bodens durcheinander. Dies kann dazu führen, dass Schadstoffe wie organische Verbindungen, Pestizide oder Antibiotika vermehrt ins Grundwasser gelangen, wie eine aktuelle Studie in Nature Communications zeigt. „Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass extreme Wetterereignisse bereits jetzt die Qualität des Grundwassers und die Art seiner Neubildung verändern“, erklärt Simon A. Schroeter vom Max-Planck-Institut für Biogeochemie.
Neue Analysemethode liefert detaillierte Einblicke
Zwischen 2014 und 2021 untersuchte ein Forschungsteam das Grundwasser an drei Standorten in Deutschland. Statt wie üblich die Gesamtkonzentration von gelöstem organischem Kohlenstoff zu messen, analysierten sie Tausende einzelner Moleküle, um Veränderungen präziser zu erkennen. Besonders nach extremen Wetterereignissen stieg die Menge an organischen Substanzen im Grundwasser deutlich an.
„Unsere Methode wird dabei helfen, frühzeitig Risiken für Grundwasser zu erkennen, das als sauber und sicher für unsere Nutzung gilt“, betont Gerd Gleixner, Leiter der Forschungsgruppe.
Nachhaltiges Wassermanagement ist entscheidend
Die Studie warnt vor den zunehmenden Risiken für die Wasserversorgung durch den Klimawandel. Längere Dürreperioden und Starkregen führen zu schlechterer Grundwasserqualität und sinkenden Grundwasserspiegeln. Regionen wie Deutschland, Mittelitalien und Nordostspanien, die auf sauberes Grundwasser angewiesen sind, könnten besonders betroffen sein. Die Forschenden plädieren daher für ein nachhaltiges Wassermanagement, um diese lebenswichtige Ressource langfristig zu schützen.