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Kleinstlebewesen als Putzhelfer für Mikroverunreinigungen

Über das häusliche Abwasser gelangen viele organische Mikroverunreinigungen, wie Arzneimittel, Inhaltsstoffe von Kosmetika, Tenside und Biozide, in die Kläranlagen und von dort auch in unsere Oberflächengewässer. Sowohl in der biologischen Abwasserreinigung in Kläranlagen als auch in den Gewässern sind komplexe mikrobielle Gemeinschaften am Werk und können die Stoffe zumindest teilweise abbauen. Allerdings führen diese mikrobiellen […]

von | 02.06.21

Über das häusliche Abwasser gelangen viele organische Mikroverunreinigungen, wie Arzneimittel, Inhaltsstoffe von Kosmetika, Tenside und Biozide, in die Kläranlagen und von dort auch in unsere Oberflächengewässer. Sowohl in der biologischen Abwasserreinigung in Kläranlagen als auch in den Gewässern sind komplexe mikrobielle Gemeinschaften am Werk und können die Stoffe zumindest teilweise abbauen. Allerdings führen diese mikrobiellen Abbauprozesse oftmals nicht zu einer vollständigen Entfernung, sondern zur Bildung von teilweise sehr stabilen Abbauprodukten, die auch bis ins Grund- und Trinkwasser gelangen können.

Für eine Einschätzung inwieweit organische Mikroverunreinigungen ein potenzielles Risiko für Tiere und Pflanzen unserer Gewässer und die menschliche Gesundheit darstellen können, ist es deshalb wichtig, auch die Abbauprodukte zu kennen. Zudem ist bisher kaum verstanden, wie sich die taxonomische Zusammensetzung der mikrobiellen Gemeinschaften auf den Abbau auswirkt und wie genau die kleinen „Putzhilfen“ arbeiten. Deshalb schaute der BfG-Wissenschaftler und Leiter des Referats für Gewässerchemie, Dr. Arne Wick, den Mikroorganismen bei ihrer Reinigungsarbeit über die sprichwörtliche Schulter.

Forschung wird mit Preis ausgezeichnet

Für die wissenschaftliche Aufklärung des mikrobiologischen Abbaus organischer Mikroverunreinigungen in wässrigen Systemen zeichnete die Wasserchemische Gesellschaft Wick im Rahmen der Jahrestagung „Wasser 2021“ am 10. Mai 2021 mit dem von der Walter Kölle Stiftung geförderten Fachgruppenpreis des Jahres 2020 aus. Der Fachgruppenpreis wird seit 1970 jährlich zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses verliehen und ist mit 3.000 Euro dotiert. Die Fachjury beeindruckte insbesondere die Aufklärung der Abbauwege, die begleitenden Untersuchungen der enzymatischen Prozesse sowie die entdeckten Zusammenhänge zwischen dem Abbaupotenzial und der Zusammensetzung der mikrobiologischen Gemeinschaften.

Die Erkenntnisse erarbeiteten Wick und sein Team in mehreren, voneinander unabhängigen Forschungsprojekten. Die Studien wurden insbesondere im Rahmen der Projekte „Athene“, „CleanWater“, „OPTI“ und „TrinkWave“ durchgeführt.

Bildquelle, falls nicht im Bild oben angegeben:

Die Pilotanlage zur Abwasserbehandlung (Quelle: BfG)

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