Ein System, das Stadtbäume bewässert und gleichzeitig Starkregen vorbeugt: Dieses Ziel verfolgt das Forschungsteam um Prof. Dr. Helmut Grüning im Projekt BeGrüKlim. Nils Siering, Absolvent der FH Münster, trug maßgeblich zum Erfolg dieses Projekts bei. In seiner Masterarbeit sammelte er Datensätze zum Füllstand von Baumrigolen und zur Bodenfeuchte und wertete diese aus, um die Effektivität des Systems zu prüfen.
Ergebnisse und Herausforderungen der Datenauswertung
„Ich bin mit einer Projektarbeit zu BeGrüKlim dazugestoßen, als die Forschung daran bereits lief“, erklärt Siering. „Zu diesem Zeitpunkt hatte das Team bereits viele Daten erhoben, aber es war noch unklar, wie wir diese optimal auswerten.“
Siering programmierte ein Excel-Tool zur Darstellung des Füllstandverhaltens der Rigolen und erweiterte diese Analyse in seiner Masterarbeit. Er sammelte zusätzliche Daten und passte sein Modell an die Baumrigolen an. Für seine Arbeit „Bemessung von Baumrigolen als Beitrag zur Überflutungsvorsorge und zur Bewässerung von Stadtbäumen“ wurde Siering mit dem Hochschulpreis der FH Münster sowie dem Rolf-Pecher-Preis ausgezeichnet.
Einfluss auf die klimaresiliente Stadtentwicklung
Die Datensätze für Sierings Arbeit wurden zwischen April 2021 und November 2023 in Nottuln und bei der Firma Humberg gesammelt. Dabei stellte sich die Auswertung der Bodenfeuchtesonden als Herausforderung heraus.
„Die Böden um unsere Sondenstandorte waren zum Teil inhomogen“, erklärt der Absolvent. „Das machte die Vergleichbarkeit schwierig.“
Doch Siering fand eine Lösung: Durch die Berechnung eines Mittelwerts und der Fokussierung auf vergleichbare Sonden erhielt er das Ergebnis, dass 91 Prozent des Regenwassers, das ins Baumrigolensystem gelangt, entweder versickert oder den Wurzeln zugeleitet wird.
„Das von Herrn Siering entwickelte Modell ermöglicht uns, das Systemverhalten der Baumrigolen langfristig abzubilden“, so Prof. Grüning. „Die Simulationen liefern wertvolle Erkenntnisse zur Erforschung klimaresilienter Stadtentwicklungskonzepte.“
Siering bleibt der FH Münster auch nach seinem Abschluss treu und ist als wissenschaftlicher Mitarbeiter tätig. Den Baumrigolen bleibt er ebenfalls verbunden: Er betreut Bachelorarbeiten zu dem Thema und plant sein eigenes Promotionsprojekt.