Ein interdisziplinäres Forschungsteam der Universität Duisburg-Essen (UDE) und der Westfälischen Hochschule hat erfolgreich eine Förderung des renommierten Joint Genome Institute des Lawrence Berkeley National Laboratory (USA) erhalten. Ziel des Projekts ist die Entschlüsselung des Erbguts der Algensammlung der UDE, die mit über 7000 Stämmen eine der weltweit größten ist.
„In der Algensammlung der Universität Duisburg-Essen haben wir Arten, manchmal sogar Familien, deren genetische Information unbekannt ist,“ erklärt Alexander Probst, der das Team gemeinsam mit Dr. André Soares leitet.
Neues Forschungsprojekt bietet Einblicke in Evolution und Ökosysteme der Algen
Die Forschenden erwarten durch die Entschlüsselung der DNA der Algen neue Einblicke in ihre Evolution, Symbiose mit Bakterien und Viren sowie ihre Rolle im Ökosystem. Algen, die wesentliche Beiträge zum globalen Kohlenstoffkreislauf leisten, binden Kohlendioxid und wirken so dem Klimawandel entgegen. Auch in der Biotechnologie spielen sie eine wichtige Rolle, etwa bei der Herstellung von Pigmenten für Kosmetika.
„Mit der Entschlüsselung des Erbguts können wir Marker etablieren, um die Algen und ihren Beitrag in Ökosystemen besser zu verstehen“, so Probst weiter. Dies bildet die Grundlage des Projekts „Genomic perspective on carbon and nitrogen cycling by algae and their symbiotic partners“.
Das Projekt vertieft zudem die enge Zusammenarbeit zwischen Berkeley und Essen. Die Sequenzierung der Algensammlung ist der Beginn einer langfristigen Kooperation, die für zukünftige Forschungsprojekte wie den Sonderforschungsbereich RESIST und das Exzellenzcluster REASONS von zentraler Bedeutung ist.
„Damit bringen wir die Wasserforschung der UDE weiter in Richtung der internationalen Forschungsspitze in Berkeley“, betont Probst, der inzwischen auch Affiliate Scientist am Joint Genome Institute ist.