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Erstes Hydrothermalfeld am Knipovich-Rücken entdeckt

Ein internationales Forschungsteam hat vor der Küste Spitzbergens das erste Hydrothermalfeld auf dem Knipovich-Rücken entdeckt und berichtet über diesen bedeutenden Fund, der sowohl geologische als auch klimarelevante Implikationen hat.

von | 08.07.24

Die Fluide sind mehr als 300 Grad Celsius heiß.
Quelle: MARUM – Zentrum für Marine Umweltwissenschaften, Universität Bremen

Vor der Küste Spitzbergens wurde 2022 während einer Expedition der MARIA S. MERIAN das erste Hydrothermalquellenfeld auf dem 500 Kilometer langen Knipovich-Rücken entdeckt. Unter der Leitung von Prof. Dr. Gerhard Bohrmann vom MARUM – Zentrum für Marine Umweltwissenschaften der Universität Bremen und in Zusammenarbeit mit norwegischen Forschern berichtet das internationale Team nun in der Fachzeitschrift Scientific Reports über diesen bedeutenden Fund.

Entdeckung am Jøtul-Feld: Einblicke in die faszinierende Welt der Hydrothermalquellen

Hydrothermalquellen am Meeresgrund, aus denen durch Magma erhitzte Flüssigkeiten austreten, sind ein faszinierendes Phänomen.

Prof. Bohrmann erklärt: „Wasser dringt in den Ozeanboden ein und wird vom Magma aufgeheizt. Das überhitzte Wasser steigt durch Risse und Spalten aufwärts zurück zum Meeresboden. Auf seinem Weg löst es Mineralien und Stoffe aus den Gesteinen der ozeanischen Kruste und reichert diese in den Fluiden an. Durch rohrartige Schlote, sogenannte Schwarze Raucher, treten die Fluide oft am Meeresboden wieder aus und führen zur weiteren Ausfällung von metallreichen Mineralien.“

Das neu entdeckte Jøtul-Feld liegt auf einem langsamen Spreizungsrücken zwischen der nordamerikanischen und europäischen Erdplatte. Mit einer Wassertiefe von über 3.000 Metern wurde das Hydrothermalfeld von dem ferngesteuerten Tauchroboter MARUM-QUEST beprobt.

Dieser Fund ist nicht nur wissenschaftlich interessant, sondern auch klimarelevant: „In den Proben der Fluide konnten wir unter anderem sehr hohe Methan-Konzentrationen nachweisen“, berichtet Prof. Bohrmann.

Dies weist auf komplexe Wechselwirkungen des Magmas mit Sedimenten hin. Die Auswirkungen auf das globale Klima, insbesondere durch die Umwandlung von Methan in Kohlenstoffdioxid in der Wassersäule, sind noch Gegenstand weiterer Forschung.

Nächste Schritte: Expedition und Forschungsausblick am Jøtul-Feld

Um das Jøtul-Feld detaillierter zu erforschen, plant das Team im Spätsommer eine weitere Expedition mit der MARIA S. MERIAN. Diese wird sich auf die Erkundung bisher unbekannter Areale des Feldes konzentrieren und ermöglicht Vergleiche mit anderen bekannten Hydrothermalfeldern der Arktischen Provinz wie dem Aurora Feld oder Lokis Castle.

Diese Entdeckung ist Teil des Bremer Exzellenzclusters „Der Ozeanboden – unerforschte Schnittstelle der Erde“, der sich mit den komplexen Prozessen am Meeresgrund und deren Auswirkungen auf das globale Klima befasst. Das MARUM gewinnt durch seine Forschung grundlegende Erkenntnisse über die Rolle des Ozeans und des Meeresbodens im gesamten Erdsystem, was sowohl den Kohlenstoffkreislauf als auch einzigartige biologische Systeme betrifft.

Bildquelle, falls nicht im Bild oben angegeben:

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