Filter by Themen
Abwasserbehandlung
Analytik & Hygiene
Digitalisierung
Energie
Events
Nachhaltigkeit & Umweltschutz
Netze
Wasseraufbereitung
Wassergewinnung
Wasserstress
Water Solutions
Sonstiges
Filter by Kategorien
Advertorial
Branche
Events
Forschung & Entwicklung
Leute
News
People
Products & Solutions
Produkte & Verfahren
Publications
Publikationen
Sonstiges
Trade & Industry
Filter by Veranstaltungsschlagworte
abwasser
ACHEMA
Automatisierung
Digitalisierung
Emerging Pollutants
Energie
FDBR
Hydrologie
kanalnetze
Krankheitserreger
MSR
Spurenstoffe
Talsperren
trinkwasser
Wasser
wasseraufbereitung
wasserbau
Wassernetze
Wasserversorgung
FS Logoi

Die Braune Wolke am Golf von Bengalen

29. Mai 2024 Ι Seit dem 22. Mai ist die sechswöchige GEOMAR-Expedition mit dem Forschungsschiff SONNE beendet. Die Forschenden untersuchen die Braune Wolke sowie die Sauerstoffminimumzone im Golf von Bengalen. In der gwf Wasser/Abwasser 5 haben wir bereits über die Expedition berichtet. Der Golf von Bengalen zwischen Indien, Bangladesch und Myanmar ist stark von menschlichen […]

von | 29.05.24

Neben landwirtschaftlichen Bränden tragen vor allem die städtische und industrielle Verschmutzung in der Region am Golf von Bengalen zu der Dunstwolke bei.
Quelle: NASA
Bengalen

29. Mai 2024 Ι Seit dem 22. Mai ist die sechswöchige GEOMAR-Expedition mit dem Forschungsschiff SONNE beendet. Die Forschenden untersuchen die Braune Wolke sowie die Sauerstoffminimumzone im Golf von Bengalen. In der gwf Wasser/Abwasser 5 haben wir bereits über die Expedition berichtet.

Der Golf von Bengalen zwischen Indien, Bangladesch und Myanmar ist stark von menschlichen Aktivitäten betroffen. Schadstoffe und Ruß, die über das Meer geweht werden, Wassererwärmung und gestiegene Nährstoffeinträge sind einige Umweltveränderungen, die diesen Ozeanbereich beeinträchtigen. Die während der Expedition vorgesehenen Messungen zielen insbesondere darauf ab, Fragen zur Sauerstoffminimumzone in der Region zu klären sowie die Auswirkungen der Luftverschmutzung zu untersuchen, die vom indischen Subkontinent eingetragen wird.

Sauerstoffminimumzone im Golf von Bengalen

Bei der ersten Frage geht es um die Sauerstoffminimumzone im Golf von Bengalen. Fahrtleiter Professor Dr. Hermann Bange, Biogeochemiker am GEOMAR:

„Wir finden in einer Tiefe zwischen 150 und 800 m eine Schicht, in der der Sauerstoffgehalt sehr niedrig ist, was für die meisten Organismen lebensfeindlich ist. Aber im Gegensatz zu anderen Sauerstoffminimumzonen, zum Beispiel im Arabischen Meer, ist diese nicht denitrifizierend.“

Denitrifikation bezeichnet einen mikrobiologischen Prozess, bei dem bestimmte Mikroorganismen die Sauerstoffmoleküle aus Stickstoffverbindungen nutzen – sie atmen quasi Nitrat – und diese dabei in elementaren Stickstoff (N2) umwandeln. Nist jedoch für andere Organismen nicht mehr ohne weiteres nutzbar. Das bedeutet also einen Nährstoffverlust. Warum passiert das im Golf von Bengalen nicht oder noch nicht? Eine mögliche Erklärung könnte der Einfluss des Süßwassereintrags aus dem Ganges-Delta liefern. Dieses Delta ist das größte der Welt: Auf rund 350 km Breite münden die Flüsse Ganges und Brahmaputra, aufgefächert in eine Vielzahl von Wasserläufen hier ins Meer.

Um dem Rätsel auf die Spur zu kommen, werden während der Expedition auf einem ausgedehnten Zickzack-Kurs durch das Ozeanbecken die wichtigsten Stoffflüsse, Sauerstoffgehalte, die Quellen und Umwandlungsprozesse von Stickstoff sowie von organischen Substanzen gemessen und analysiert. Die Ergebnisse werden dabei helfen, die Entstehung und die zukünftige Entwicklung der Sauerstoffminimumzone besser zu verstehen und vorherzusagen.

Die Braune Wolke

Die zweite große Frage betrifft die so genannte Braune Wolke, die regelmäßig im Winter und Frühjahr über den Indischen Ozean zieht. Die Wolke setzt sich aus Schwebteilchen wie Ruß zusammen, die vor allem durch Abgase aus Verkehr und Industrie in der Region entstehen. Weitere Quellen für die Luftverschmutzung sind das Abbrennen von Feldern und Wäldern für die Landwirtschaft und das Heizen und Kochen mit Holzfeuern. „Welche Auswirkungen haben die Einträge aus der Atmosphäre auf die Biogeochemie des Wassers? Das wollen wir uns anschauen“, erläutert Hermann Bange.

Neben dem GEOMAR sind Forschende der Universität Hamburg, der Süddänischen Universität in Odense und des Leipziger Leibniz-Instituts für Troposphärenforschung (TROPOS) an BIOCAT beteiligt. Ihre Ergebnisse werden zu zwei großen internationalen Forschungsprogrammen beitragen. Das erste ist die seit 2015 laufende Zweite Internationale Indische Ozean Expedition (IIOE-2). Dieses internationale Forschungsprogramm knüpft an eine einmalige Expeditionsserie in den 1960er-Jahren an. Damals untersuchten 40 Forschungsschiffe aus 13 Ländern erstmals koordiniert den Indischen Ozean und sammelten Daten in verschiedenen Disziplinen der Meereswissenschaften. Bis dahin war nur sehr wenig über dieses Ozeanbecken bekannt. Ziel der Expedition war es, die Ozeanographie des Indischen Ozeans im Detail zu erforschen und das Gebiet ebenso bekannt zu machen wie den Atlantik und den Pazifik. Auch die Kieler Meereswissenschaften waren damals beteiligt.

Weitere Informationen

Bildquelle, falls nicht im Bild oben angegeben:

Jetzt Newsletter abonnieren

Stoff für Ihr Wissen, jede Woche in Ihrem Postfach.

Hier anmelden

Der Wiesensee: Ein See ohne Wasser
Der Wiesensee: Ein See ohne Wasser

Wer in diesem Frühjahr den Wiesensee im Westerwald besucht, findet eine Brache vor. Denn dieser See wurde im Jahr 2023 vollständig abgelassen, weil der Zustand seiner über 50 Jahre alten technischen Einrichtungen so schlecht war, dass sie außer Betrieb genommen werden mussten.

mehr lesen
Kachowka-Dammbruch: Freigelegte Sedimente bergen toxische Langzeitrisiken
Kachowka-Dammbruch: Freigelegte Sedimente bergen toxische Langzeitrisiken

Der Bruch des Kachovka-Staudamms im Süden der Ukraine hat nicht nur akute Schäden verursacht, sondern könnte auch langfristige Umweltgefahren bergen. Freigelegte Sedimente im Dnipro-Fluss enthalten hohe Schwermetallkonzentrationen, die Ökosysteme und Trinkwasserquellen belasten. Forschende warnen vor möglichen toxischen Langzeitfolgen für die Region.

mehr lesen
Globale Wasserkrise: Neue Studie zeigt steigenden Wasserstress
Globale Wasserkrise: Neue Studie zeigt steigenden Wasserstress

Steigende Wasserknappheit und zunehmende Extremereignisse stellen die globale Wasserversorgung vor große Herausforderungen. Eine aktuelle Studie zeigt, dass der Klimawandel die Verfügbarkeit und Qualität von Wasserressourcen erheblich beeinflusst – mit regional stark unterschiedlichen Auswirkungen. Experten fordern nachhaltige Strategien und bessere Daten, um die Versorgung langfristig zu sichern.

mehr lesen

Passende Firmen zum Thema:

Sie möchten die gwf Wasser + Abwasser testen

Bestellen Sie Ihr kostenloses Probeheft

Überzeugen Sie sich selbst: Gerne senden wir Ihnen die gwf Wasser + Abwasser kostenlos und unverbindlich zur Probe!

Finance Illustration 03