Bundesumweltministerin Steffi Lemke betonte: „Die Folgen der Klimakrise spüren wir auch in Deutschland immer direkter und immer häufiger.“
Der Bundespreis „Blauer Kompass“ zeigt, wie durch Zusammenarbeit wirksame Lösungen entstehen. Der Wettbewerb fand 2024 zum fünften Mal statt und zeichnet innovative Projekte zur Anpassung an Klimafolgen wie Hitze, Dürre und Hochwasser aus. Über 300 Einreichungen wurden anhand der Kriterien des Umweltbundesamtes bewertet, eine Jury wählte vier Preisträger in den Kategorien Kommunen, Unternehmen, Bildungseinrichtungen und Vereine. Zudem gab es einen Community-Preis, für den fast 18.000 Stimmen abgegeben wurden.
Die Preisträger
Kategorie Kommunen: Gö goes green: Informieren, beraten, fördern – Starkregenvorsorge Göttingen (Niedersachsen)
Das Projekt „Gö goes green – Starkregenvorsorge Göttingen“ bietet eine interaktive Karte, die das Überflutungsrisiko im Stadtgebiet zeigt, sowie eine kostenlose Grundstücksauskunft für Eigentümer*innen. Zudem gibt es eine kostenlose Vor-Ort-Beratung und finanzielle Unterstützung durch den „KlimaFonds Göttingen“, der 60 Prozent der Kosten für Maßnahmen wie druckdichte Türen und Zisternen fördert.
Zum VideoKategorie Private und kommunale Unternehmen: Innovationsplattform für Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben – Einsatzkräfte entwickeln Lösungen für Katastrophenfolgen (Rheinland-Pfalz)
Die inventied GmbH entwickelt eine digitale Innovationsplattform für Einsatzkräfte wie Feuerwehr und Technisches Hilfswerk. Sie ermöglicht es, innovative Ideen zur Bewältigung von Katastrophenfolgen einzureichen, die dann gemeinsam zu marktreifen Produkten weiterentwickelt werden.
Zum VideoKategorie Forschungs- und Bildungseinrichtungen: HydroSKIN – Gebäudefassadenelemente gegen Hochwasser und Hitze (Baden-Württemberg)
Das Projekt „HydroSKIN“ der Universität Stuttgart entwickelt leichte Fassadenelemente, die Regenwasser aufnehmen und so das Hochwasserrisiko senken, indem sie die Kanalisation entlasten. Gleichzeitig kühlen sie bei Hitze durch Verdunstung das Gebäude und den Stadtraum, was zur Hitze-Resilienz beiträgt. Diese Textilhüllen können einfach an Neubauten und Bestandsgebäuden nachgerüstet werden und unterstützen das Konzept der Schwammstadt.
Zum VideoKategorie Vereine, Verbände und Stiftungen: Hitzehelfer:innen im Wohnquartier: Schulung und Installation von Hitzehelfer*innen im Wohnquartier (Brandenburg)
Das Projekt „Hitzehelfer:innen im Wohnquartier” des Vereins BÄR meets ADLER e. V. richtet in zwei Stadtteilen von Brandenburg an der Havel ein Netzwerk von Helfenden ein, um ältere Menschen vor den Gesundheitsrisiken extremer Hitze zu schützen. Kontaktpersonen im Quartier, wie Apotheken und Angehörige, werden gewonnen, sensibilisiert und ggf. geschult, um gemeinsam mit sozialen Akteuren als Hitze-Helfende zu agieren. Dies stärkt die Solidarität im Viertel, verbessert die Lebensqualität der Seniorinnen und entlastet Gesundheits- und Sozialeinrichtungen.
Zum VideoCommunity-Preis: Mit IoT zu einer klimafesten Stadt – Schüler:innen messen Hitzebelastung in Dormagen (Nordrhein-Westfalen)
Im Projekt „Mit IoT zu einer klimafesten Stadt” nutzen Schüler:innen des Leibniz-Gymnasiums in Dormagen das Internet der Dinge (IoT), um hitzebelastete Orte in der Stadt zu identifizieren. Sie haben dazu Temperatur- und Feuchtesensoren entwickelt, gebaut und programmiert, um den Handlungsbedarf vor Ort zu ermitteln und Hitzeschutzmaßnahmen zu unterstützen. Die Rohdaten werden in Echtzeit grafisch ausgewertet und der Stadt Dormagen sowie den Bürgerinnen und Bürgern kostenlos bereitgestellt.