INNOVARU steht für „Innovative Vulnerabilitäts- und Risikobewertung urbaner Räume gegenüber Überflutungsereignissen“. In Kooperation mit dem Sächsischen Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) und der Bauhaus-Universität Weimar soll ein neuartiges Hochwasserschadens-Informationsmodell entstehen.
Das Teilvorhaben an der HTW Dresden verfolgt dabei einen physikalisch-wirkungsanalytischen Ansatz: Es wird prognostiziert, welche Gebäudeschäden bei einem hohen Wasseraufkommen und entsprechenden Fließgeschwindigkeiten entstehen. Somit wird es möglich, objektgenaue Bewertungen abzugeben und die entstehenden Kosten im Voraus zu ermitteln. Auch für größere überflutungsgefährdete Gebiete gibt es Ansätze: Durch (halb-)automatisierte Klassifikationsverfahren wird es möglich, den besonders gefährdeten Gebäudebestand zu differenzieren und somit zeitaufwändige Ortsbegehungen zu reduzieren. Die pilothafte Erprobung dieses gekoppelten Hochwasserschadens-Informationsmodells ist in den Untersuchungsgebieten Grimma, Pirna und Freital vorgesehen. Insbesondere Landesfachbehörden und Ingenieurbüros, die im Hochwasserrisikomanagement tätig sind, können von dieser Methode der Risikobewertung profitieren. Aber auch Versicherungen und Immobiliendienstleister, die sich mit Grundstücks- und Gebäudewerten sowie Schadenersatz nach Hochwasser beschäftigen, könnten zukünftig nach objektiveren Kriterien bewerten.
„Wir müssen uns in Sachsen – aber auch bundesweit – immer wieder den Risiken von Hochwasser stellen. Im entsprechenden Risikomanagement sollte daher auf möglichst wissenschaftsfundierte und objektive Kriterien zurückgegriffen werden. Ich freue mich, dass die HTW Dresden gemeinsam mit ihren Kooperationspartnern dazu einen Beitrag leisten kann“, so der Prorektor für Forschung und Entwicklung, Professor Knut Schmidtke.
Das Projekt unter Leitung von Dr. Thomas Naumann, Professor für Baukonstruktion, läuft bis Ende 2021 und wird mit rund 260.000 Euro vom Bundesministerium für Bildung Forschung (BMBF) gefördert.
Kontakt:
Fakultät Bauingenieurwesen
Prof. Dr. Thomas Naumann
thomas.naumann@htw-dresden.de
Das blaugrüne Leben kehrt in die einst braune Emscher zurück
Nach Jahrzehnten der Verschmutzung und Renaturierung kehrt das Leben in die Emscher zurück: Seit der Öffnung der neuen Mündungsaue können Fische aus dem Rhein wieder in den Fluss ziehen. Die Emschergenossenschaft meldet einen erfolgreichen Wendepunkt: Nachdem die Emscher 2021 von Abwasser befreit wurde, ist der Fluss nun wieder Heimat für zahlreiche Fischarten und eine Vielzahl von Tier- und Pflanzenarten. Der Emscher-Umbau, ein 30 Jahre dauerndes Generationenprojekt, hat der einst als „dreckigster Fluss Europas“ bekannten Emscher neues Leben eingehaucht.