Filter by Themen
Filter by Kategorien
Filter by Veranstaltungsschlagworte
FS Logoi

Klimagas Methan wird auch von Cyanobakterien produziert

Forscher des Leibniz-Instituts für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) und der Universität Heidelberg identifizierten Cyanobakterien (Blaualgen) im Wasser wie an Land als Methanquelle. Ein gefährlicher Kreislauf: der Klimawandel verstärkt Blaualgenblüten, Methanemissionen fördern den Klimawandel.

von | 21.01.20

Das Forscherteam um Dr. Mina Bižíc vom IGB untersuchte 13 Cyanobakterien, die im Meer, im Süßwasser und an Land vorkommen. Thomas Klintzsch von der Universität Heidelberg untersuchte mit isotopenmarkiertem Kohlenstoff, wie bei der Photosynthese Methan in den Zellen entsteht.

Sauerstoffausschluss ist nicht zwingend für Methansynthese

Ein früheres wissenschaftliches Paradigma besagt, dass Organismen Methan nur unter sauerstoffarmen Bedingungen bilden können. Bisher konnte unter den Organismen ohne Zellkern nur für die sogenannten Urbakterien (Archaeen) eine Methanbildung nachgewiesen werden. Diese beiden Annahmen werden durch die Ergebnisse der Studie widerlegt.
Das Team verglich in Laborexperimenten die Menge an produziertem Methan von Cyanobakterien mit Werten für Archaeen und Organismen mit Zellkern (Eukaryoten). „Cyanobakterien bilden bei gleicher Biomasse weniger Methan als Archaeen, aber mehr Methan als Pilze oder Pflanzen. Es ist jedoch schwierig, den globalen Anteil an Methan von Cyanobakterien abzuschätzen, denn es fehlen genaue Daten zur Biomasse dieser Organismen in Gewässern und Böden“, so Frank Keppler, Professor am Institut für Geowissenschaften der Universität Heidelberg und Mitautor der Studie.

Klimabedingte Algenblüten können Klimawandel verstärken

Vermutlich erzeugen Cyanobakterien schon seit der Erdfrühzeit das Treibhausgas Methan. Die ältesten bekannten Fossilien (Stromatolithen) sind Ablagerungen von Cyanobakterien und wurden in 3,5 Milliarden Jahre alten Gesteinen Westaustraliens nachgewiesen.
Heutzutage sind Cyanobakterien überall auf der Welt verbreitet. Im Meer oder Süßwasser entwickeln sie sich bei einem hohen Nährstoffgehalt und warmen Temperaturen besonders gut. Durch den Klimawandel werden Massenentwicklungen, die sogenannten Blaualgenblüten, in Zukunft also häufiger und in stärkerem Ausmaß auftreten. „Dies wird gemäß unserer aktuellen Erkenntnisse auch den Ausstoß von Methan aus unseren Gewässern erhöhen, was wiederum über einen Rückkopplungsmechanismus den Klimawandel verstärkt“, sagt Professor Hans-Peter Grossart, IGB-Forscher und Leiter der Studie. Methan ist als Klimagas ungefähr 25 mal schädlicher als Kohlendioxid.
Die Originalpublikation ist in SciencesAdvances erschienen und frei erhältlich.

Bildquelle, falls nicht im Bild oben angegeben:

Jetzt Newsletter abonnieren

Stoff für Ihr Wissen, jede Woche in Ihrem Postfach.

Hier anmelden

Abwasser-Zweckverband Südholstein wird 60 Jahre
Abwasser-Zweckverband Südholstein wird 60 Jahre

Der Abwasser-Zweckverband (AZV) Südholstein ist 60 Jahre alt geworden. Am 14. Juli 1965 gründete sich der Verband mit Feststellung seiner ersten Satzung. Damit machte er im Kreis Pinneberg und Umgebung den Weg frei für Umwelt- und Gewässerschutz sowie bessere Lebensbedingungen durch die zentrale Abwasserentsorgung.

mehr lesen
The role of nanoplastic in marine pollution is greater than assumed
The role of nanoplastic in marine pollution is greater than assumed

Nanoplastic particles are less than one micrometre in size, but by mass, their share in marine pollution is comparable to that of microplastic. This is the result of a study conducted by scientists from the Helmholtz Centre for Environmental Research (UFZ) and the Royal Netherlands Institute for Sea Research (NIOZ).

mehr lesen
Joint Danube Survey 5: Großes Donau-Untersuchungsprojekt startet
Joint Danube Survey 5: Großes Donau-Untersuchungsprojekt startet

Alle sechs Jahre führen Experten aus dem Donauraum eine gemeinsame Untersuchung der Donau namens „Joint Danube Survey“ durch. In diesem Jahr realisiert die Internationale Kommission zum Schutz der Donau (IKSD), Österreich, gemeinsam mit 13 weiteren Donauländern das weltweit größte Überwachungsprojekt an Oberflächengewässern mit 100 beteiligten Institutionen.

mehr lesen

Passende Firmen zum Thema:

Sie möchten die gwf Wasser + Abwasser testen

Bestellen Sie Ihr kostenloses Probeheft

Überzeugen Sie sich selbst: Gerne senden wir Ihnen die gwf Wasser + Abwasser kostenlos und unverbindlich zur Probe!

Finance Illustration 03