Der Hydrocrawler ist ein innovatives System zur hochauflösenden Vermessung des Gewässeruntergrunds. Er kann die räumliche Struktur von Sedimentunterlagen beobachten, Dämme, Spundwände und Tragstrukturen inspizieren, Kartierungsarbeiten ausführen und nicht zuletzt auch nach Vermissten suchen. Wir sprachen mit einem seiner Entwickler, Dipl.-Ing. Christian Degel vom Fraunhofer-Institut für Biomedizinische Technik IBMT in Sankt Ingbert. Er leitet dort die Arbeitsgruppe Wandlerentwicklung und entwickelt unterschiedliche Ultraschall-Elektroniken und Sensoren, die sowohl in der Medizin, der Industrie, als auch in der Wasserforschung eingesetzt werden.
In dem Projekt HyMoBioStrategie, Teil der Fördermaßnahme „Regionales Wasserressourcen-Management für den nachhaltigen Gewässerschutz in Deutschland“ (ReWaM) des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF), wird neben anderen Projektzielen auch an einer hochgenauen und autonomen Messplattform geforscht – dem sogenannten „Hydrocrawler“. Am 26. Oktober fand die offizielle Jungfernfahrt auf dem Bodensee statt. Wofür könnte der Hydrocrawler zukünftig eingesetzt werden?
In der Datenbank der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg sind allein für Deutschland über 12.200 Standgewässer verzeichnet. Der größte Teil davon ist nahezu unerforscht: Das heißt, über Bodentopographie, Sedimentstratigraphie und Objekte auf oder im Sediment gibt es nur wenige bis keine Informationen. Zudem gibt es eine große Zahl an Binnengewässern entlang der deutschen Küste mit hohen Flachwasser- und Hafenbereichen mit derselben unbefriedigenden Problematik. Der Bedarf an hochaufgelösten, detailreichen Messungen, die von einem Messsystem automatisiert und wiederholgenau durchgeführt werden können, ist dementsprechend groß. Der Hydrocrawler deckt ein breites Anwendungsfeld ab.
Düngegesetz: Gefahr für den Gewässerschutz
Die unterbrochenen Gespräche zur Verabschiedung des Düngegesetzes gefährden den dringend benötigten Schutz von Grund- und Oberflächengewässern. DWA und DVGW fordern eine rasche Wiederaufnahme der Verhandlungen, um nachhaltige Lösungen wie die Stoffstrombilanzierung zu sichern. Ein Scheitern des Vermittlungsverfahrens droht nicht nur mit dem Verlust wertvoller Zeit, sondern auch mit einer möglichen Wiederaufnahme des EU-Vertragsverletzungsverfahrens gegen Deutschland. Die Zeit drängt – für den Gewässerschutz und die Landwirtschaft.