Filter by Themen
Abwasserbehandlung
Analytik & Hygiene
Digitalisierung
Energie
Events
Nachhaltigkeit & Umweltschutz
Netze
Wasseraufbereitung
Wassergewinnung
Wasserstress
Water Solutions
Sonstiges
Filter by Kategorien
Advertorial
Branche
Events
Forschung & Entwicklung
Leute
News
People
Products & Solutions
Produkte & Verfahren
Publications
Publikationen
Sonstiges
Trade & Industry
Filter by Veranstaltungsschlagworte
abwasser
ACHEMA
Automatisierung
Digitalisierung
Emerging Pollutants
Energie
FDBR
Hydrologie
kanalnetze
Krankheitserreger
MSR
Spurenstoffe
Talsperren
trinkwasser
Wasser
wasseraufbereitung
wasserbau
Wassernetze
Wasserversorgung
FS Logoi

Elektrochemische Wasserentsalzung: Saarbrücker Forscher entwickeln neues Verfahren

Eine Forschungsgruppe an der Universität des Saarlandes hat unter Leitung von Volker Presser einen Durchbruch auf dem Gebiet der elektrochemischen Wasserentsalzung erzielt. Im Vergleich zu vorhergehenden Verfahren entfernt sie wesentlich größere Mengen an Salz aus dem Wasser.

von | 20.04.20

An der Universität des Saarlandes wurde ein neues Verfahren zur Entsalzung von Wasser vorgestellt.

Salz ist nicht nur Bestandteil von Meerwasser, es findet sich zum Beispiel auch in Industrieabwässern, die in vielen Fällen in Flüsse eingeleitet werden. Dadurch steigt der Salzgehalt der Flüsse selbst, aber auch Seen und nicht zuletzt das Grundwasser sind betroffen. Um dieses sogenannte Brackwasser von Salzen zu reinigen, haben sich elektrochemische Verfahren bewährt. Diese Verfahren kommen gänzlich ohne Zusatz von Chemikalien aus. Zudem sind sie extrem energieeffizient – ganz anders als das weit verbreitete Verfahren der Umkehrosmose, bei dem Salz und Wasser separiert werden, indem das zu reinigende Wasser unter hohem Energieaufwand durch eine Membran gedrückt wird.

Wasseraufbereitung mittels Ionenelektrosorption

Das elektrochemische Verfahren der ersten Generation, die Wasseraufbereitung mittels Ionenelektrosorption (Capacitive Deionisation, CDI) ist seit 1960 bekannt. Hier kommen Elektroden aus Aktivkohle zum Einsatz und die Salzausbeute liegt bei etwa 20 mg bezogen auf ein Gramm Elektrodenmaterial. Bei dem seit 2012 eingesetzten Verfahren der zweiten Generation (Faradaic Deionisation, FDI) werden sogenannte Ladungstransfermaterialien verwendet, wie man sie auch in Batterien findet. Mit dieser neuen Methode konnte die Menge der abgeschiedenen Salze immerhin schon um das Zehnfache gesteigert werden.

Inspiration durch Metall-Luft-Batterietechnologie

Mit der erreichten Ausbeute gaben sich die Saarbrücker Forscher aber nicht zufrieden: „Um noch höhere Entsalzungskapazitäten zu erreichen, ist es notwendig, elektrochemische Prozesse und Materialien mit einer wesentlich höheren Ladungsspeicherkapazität zu nutzen, da die Salzentfernung direkt mit dieser Eigenschaft korreliert“, erläutert Materialwissenschaftler Presser. Pattarachai Srimuk, Erstautor des Artikels und Postdoc am INM, ergänzt: „Bei der Suche nach einer elektrochemischen Entsalzungstechnologie der dritten Generation ließen wir uns von der Metall-Luft-Batterietechnologie inspirieren und führten die Zink-Luft-Entsalzung ein. Die daraus resultierende Entsalzungsleistung ist mit 1300 mg pro Gramm Elektrodenmaterial allen bisher berichteten CDI- und FDI-Verfahren weit überlegen und eröffnet ganz neue Wege und Möglichkeiten.“
Die Methode zur Zink-Luft-Entsalzung ist dabei nur ein Schritt in Richtung einer neuen Technologiefamilie. Die INM-Innovation lässt sich auch auf andere Metall-Luft-Batteriesysteme erweitern. Volker Presser ist sich sicher: „Nur solche neuen Methoden werden in der Lage sein, Energiewende und nachhaltige Wassernutzung miteinander zu verbinden.“

Bildquelle, falls nicht im Bild oben angegeben:

Jetzt Newsletter abonnieren

Stoff für Ihr Wissen, jede Woche in Ihrem Postfach.

Hier anmelden

Ocean eddies as nutrient couriers
Ocean eddies as nutrient couriers

A new study reveals how mesoscale ocean eddies act as powerful transporters of energy-rich nutrients from coastal upwelling zones to the open ocean. These swirling currents play a key role in marine food webs and could be significantly affected by climate change.

mehr lesen
28. Praktikerkonferenz  in Graz
28. Praktikerkonferenz in Graz

Die 28. Praktikerkonferenz findet vom 5. bis 7. Mai 2025 in Graz statt. Im Fokus stehen Energieeffizienz, Gleitringdichtungen und der Transport feststoffbeladener Medien. Fachliche Tiefe und praxisnahe Einblicke machen die Konferenz zu einem wichtigen Treffpunkt der Branche.

mehr lesen
Pioneer in flood hydrology, Günter Blöschl, wins 2025 Stockholm Water Prize
Pioneer in flood hydrology, Günter Blöschl, wins 2025 Stockholm Water Prize

Hydrologist Günter Blöschl has been awarded the 2025 Stockholm Water Prize for his pioneering work in flood risk reduction and water resource management. As a founder of regional process hydrology and co-founder of sociohydrology, his research has reshaped global understanding of floods in a changing climate. The Prize Committee hailed him as the world’s leading flood hydrologist. The award will be presented by H.M. King Carl XVI Gustaf of Sweden during World Water Week in August.

mehr lesen
Phosphor-Recycling gestartet: Demonstrationsanlage in Betrieb
Phosphor-Recycling gestartet: Demonstrationsanlage in Betrieb

Am Standort der Kläranlage Bottrop ist eine zukunftsweisende Demonstrationsanlage zur Rückgewinnung von Phosphor aus Klärschlammasche in Betrieb gegangen. Der Ruhrverband setzt damit einen wichtigen Meilenstein für nachhaltiges Ressourcenmanagement und den Schutz unserer Umwelt.

mehr lesen

Passende Firmen zum Thema:

Sie möchten die gwf Wasser + Abwasser testen

Bestellen Sie Ihr kostenloses Probeheft

Überzeugen Sie sich selbst: Gerne senden wir Ihnen die gwf Wasser + Abwasser kostenlos und unverbindlich zur Probe!

Finance Illustration 03