Der Aqua Cube gehört zu den Neuentwicklungen, die auf dem nächsten Innovationstag Mittelstand des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) vorgestellt werden. Auf der Open-Air-Leistungsschau am 18. Mai in Berlin werden 300 kleine und mittlere Unternehmen sowie Industrieforschungseinrichtungen mit mehr als 200 Weltneuheiten erwartet.
Brauchwasser aus Schmutzwasser
Mit dem Aqua Cube zeigt die MARTIN Membrane Systems AG Berlin (MMSAG) mobile, leicht zu handhabende Anlagentechnik für die Brauchwasseraufbereitung, um kostbares Trinkwasser zu sparen. Herzstück sind Membranfilter im Nanobereich, die mikrobiologisch belastetes oder getrübtes Oberflächen- in Brauchwasser beispielsweise für Reinigungs- oder Bewässerungszwecke umwandeln. Die einfache Aufbereitung bis hin zu Trinkwasserqualität eignet sich für wasserarme Regionen und vor allem auch in Katastrophengebieten zur kostengünstigen, energieautarken und sicheren Versorgung.
Projektförderung des Bundeswirtschaftsministeriums
Mehrheitlich verdanken die in Berlin gezeigten Hightech-Innovationen ihre Existenz einer Projektförderung durch das Zentrale Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM) des BMWi. Das für alle Technologien und Branchen offene Programm verhilft mit einem 2017 auf 548 Mio. Euro aufgestockten Jahresbudget jährlich mehreren Tausend Entwicklungsideen aus dem Mittelstand zum Durchbruch. Für einzelbetriebliche ZIM-Projekte wie den Aqua Cube wurden von Anfang 2015 bis Ende Januar 2017 insgesamt fast 200 Mio. Euro Fördermittel bewilligt. MMSAG-Vorstand Daniel Crawford, dessen Unternehmen 2015 auch schon zu einem der Top 100 Innovatoren in Deutschland gekürt wurde, betrachtet diese Unterstützung als außerordentlich hilfreich: „Wir haben mehrere Forschungsvorhaben – auch im Verbund mit Industriepartnern und Forschungseinrichtungen –, die wir allein unmöglich auf die Beine stellen könnten.“ Die ZIM-Förderung habe geholfen, der bereits existierenden Produktpalette für sauberes Wasser mit dem Aqua Cube ein weiteres Erzeugnis hinzuzufügen, auf das die internationalen Vertriebspartner des Unternehmens bereits warteten.
Ferngelenkte Gewässererkundung
Von ZIM-Mitteln profitieren Projekte aus allen Technologiegebieten; eine Vielzahl der Vorhaben adressiert wichtige Zukunftsfelder wie Leichtbau, intelligente Mobilität, Green Economy sowie Industrie 4.0 und weitere Digitalisierungstechnologien. Darunter fällt auch eine spezifische Bediener- und Steuersoftware für ein autarkes mobiles Gerätesystem zum ökologischen Gewässerschutz – entwickelt vom Cottbuser Ingenieurbüro iHC in Zusammenarbeit mit der AG „Angewandte Geoökologie“ der Uni Potsdam sowie weiteren Praxispartnern. Mit diesem auch per Drohne fernzulenkenden Gerät kann die Eutrophierung selbst schwer erreichbarer Gewässer lagegenau und schnell gemessen werden. Als „unbürokratisch und unproblematisch“ bezeichnet Geschäftsführer Olaf Georgi die „sehr nützliche“ Projektförderung, die iHC den Weg auf den Markt im In- und Ausland eröffnet habe.
Förderprogramme für umsatzträchtige Neuerungen
Zahlreiche weitere beim Innovationstag präsentierte, umsatzträchtige Neuerungen entstanden als Ergebnis der Vorlaufforschung im Rahmen der BMWi-Programme Industrielle Gemeinschaftsforschung (IGF) und Innovationskompetenz (INNO-KOM). So wird dort auch eine mikrofluidische Kartusche für den Nachweis von Legionellen in industriellen Brauchwassersystemen aus Freiburg/Baden-Württemberg gezeigt, die im Rahmen eines IGF-Projekts entwickelt wurde. Darüber hinaus präsentiert das BMWi weitere Unterstützungsmöglichkeiten seines verzahnten Programmportfolios, etwa Angebote für Start-Ups oder im Venture-Captial-Bereich. Die Hightech-Show bildet eine ideale Plattform für den Dialog zwischen Wissenschaftlern, Unternehmern, Politikern, Journalisten und interessierter Öffentlichkeit. Auch in diesem Jahr werden wieder über 1.500 Besucher erwartet.
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